Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
Vom Netzwerk:
Ri­si­ko bes­ser tra­gen, oder?«
    »Das sagst aus­ge­rech­net du«, lach­te Svet­la­na und dach­te an den Ein­bruch im pa­tho­lo­gi­schen In­s­ti­tut, bei dem Tor­ge nicht ge­ra­de vor Mut ge­glänzt hat­te.
    »Schau mal, was ich ge­fun­den habe«, Tor­ge hielt Svet­la­na sein iPho­ne hin, auf dem eine In­ter­netsei­te an­ge­zeigt wur­de. Svet­la­na sah mit weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen auf das Dis­play. Tau­send Ge­dan­ken schos­sen ihr durch den Kopf.
    »Ist es das, was ich den­ke?«, sag­te sie lei­se und schau­te Tor­ge da­bei in die Au­gen, der mit ei­nem leich­ten Kopf­nicken rea­gier­te. Noch ein­mal blick­te Svet­la­na auf das Dis­play, um sich zu über­zeu­gen, kei­ner Sin­nes­täu­schung auf­ge­ses­sen zu sein. An der An­zei­ge än­der­te sich nichts. Sie gab Tor­ge das iPho­ne zu­rück und strich sich wort­los durch die Haa­re. Spätes­tens jetzt wur­de ihr be­wusst, wie weit sie be­reits in die Sa­che hin­ein­ge­rutscht und zur Bil­der­ber­ger-Jä­ge­rin ge­wor­den war.

8
    Ganz wohl war es Gra­bow­ski nicht, als er Ale­xej Pe­tren­ko in sei­ner Kanz­lei emp­fing. Er war ihm nie son­der­lich sym­pa­thisch ge­we­sen, erst recht nicht seit sei­nem Be­such in Mos­kau. Bis da­hin war er le­dig­lich da­von aus­ge­gan­gen, er ge­hö­re der Schutz­grup­pe an, die welt­weit für die Si­cher­heit der Bil­der­ber­ger ver­ant­wort­lich war. Zum Teil stimm­te dies ja auch, doch nun wuss­te er, dass Pe­tren­ko Mit­glied ei­ner mäch­ti­gen Ma­fia war, dem Syn­di­kat.
    Pe­tren­ko leb­te seit sei­ner Kind­heit in Deutsch­land, sprach dem­zu­fol­ge ein per­fek­tes Deutsch ohne Ak­zent. Wäre nicht sein Name, wür­de nie­mand auch nur an­satz­wei­se in Er­wä­gung zie­hen, er kön­ne Rus­se sein. Ei­gent­lich war er es auch gar nicht. Zwar wur­de er in ei­nem klei­nen Dorf in Si­bi­ri­en ge­bo­ren, hat­te aber seit min­des­tens zehn Jah­ren einen deut­schen Pass, wo­bei sich ge­wis­se Zwei­fel nicht von der Hand wei­sen lie­ßen, ob er die­sen le­gal er­wor­ben hat­te.
    Als Pe­tren­ko die Kanz­lei be­trat, zeig­te er sich selbst­si­cher wie im­mer. Gra­bow­ski ver­fluch­te je­nen Tag, als er ihm zum ers­ten Mal be­geg­ne­te und die­ser vor­gab, ein neu­er Kli­ent zu sein. Schnell stell­te sich her­aus, dass er nur ein Ziel ver­folg­te, Gra­bow­ski für die Or­ga­ni­sa­ti­on zu ge­win­nen. Akri­bisch wur­de zu­vor das Le­ben des An­walts durch­leuch­tet. Eine wei­ße Wes­te be­saß Gra­bow­ski kei­nes­wegs. Im­mer­hin war er in il­le­ga­le Waf­fen­ge­schäf­te ver­wickelt. Aber ge­nau das war es, was Pe­tren­ko be­wog, ihn aus­zu­wählen. Wer er­press­bar war, ließ sich leicht len­ken und au­ßer­dem kamhin­zu, dass Gra­bow­ski trotz sei­ner Ge­schäf­te fi­nan­zi­el­le Sor­gen hat­te. Sei­ne Kanz­lei lief nicht be­son­ders gut und die Waf­fen­ge­schäf­te war­fen nicht das Geld ab, was er sich an­fangs er­hoff­te. Es wa­ren an­de­re, die hier die großen Ge­win­ne ein­stri­chen.
    So war es für Pe­tren­ko kein großes Pro­blem, Gra­bow­ski für die Sa­che der Bil­der­ber­ger zu ge­win­nen. Als er zu­sag­te, zwei­fel­los ge­lockt durch ein statt­li­ches Ho­no­rar, wuss­te er je­doch noch nicht, dass Floyd auf der Lis­te der Bil­der­ber­ger-Jä­ger stand. Er be­fand sich in ei­nem Ge­wis­sens­kon­flikt, wo­bei ihm die Ent­schei­dung ab­ge­nom­men wur­de, auf wel­che Sei­te er sich zu stel­len hat­te. Sei­nen Freund hat­te er längst ver­ra­ten, mehr noch, er fühl­te sich für Floyds Tod ver­ant­wort­lich.
    »Was kann ich für Sie tun?«, er­öff­ne­te Gra­bow­ski ge­wohn­heits­ge­mäß das Ge­spräch, ob­wohl es eine rei­ne Flos­kel war. Er wuss­te ge­nau, was auf ihn zu­kam. Pe­tren­ko hat­te sich in einen tie­fen Le­der­ses­sel fal­len las­sen. Man hät­te an­neh­men kön­nen, dass die Rol­len­ver­tei­lung dies­mal eine an­de­re war. Gra­bow­ski fühl­te sich in sei­ner ei­ge­nen Kanz­lei ge­wis­ser­maßen als Gast.
    »Wir über­ge­ben die Si­cher­heit des nächs­ten Bil­der­ber­ger-Tref­fens in Ihre Ver­ant­wor­tung«, kam Pe­tren­ko ohne Um­schwei­fe zum Kern der Sa­che.
    »So­weit ich in­for­miert bin, fin­det

Weitere Kostenlose Bücher