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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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die nächs­te Kon­fe­renz in Rom statt, da es in der Haupt­sa­che um die wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Pro­ble­me in Ita­li­en geht«, er­wi­der­te Gra­bow­ski. »Für die Si­cher­heit soll­ten also doch eher die Ita­lie­ner sor­gen, nicht wahr?«
    »Das ist rich­tig, Herr Gra­bow­ski. Al­ler­dings gibt es ein Pro­blem. Durch das In­ter­net funk­tio­niert die Ge­heim­hal­tungnicht mehr mit ab­so­lu­ter Si­cher­heit. Es ist schon zu viel über die be­vorste­hen­de Kon­fe­renz durch­ge­sickert. Des­halb wur­de der Ent­schluss ge­fasst, sie kurz­fris­tig nach Deutsch­land zu ver­le­gen, und zwar hier­her nach Bre­men.«
    »Wie soll ich so schnell ein Si­cher­heits­kon­zept er­ar­bei­ten? Der Ter­min ist schon in zwei Wo­chen, oder wur­de er ver­scho­ben?«
    Pe­tren­ko ver­nein­te ge­las­sen, während Gra­bow­ski sehr an­ge­spannt war und ner­vös mit ei­nem Brieföff­ner han­tier­te.
    »Wes­halb aus­ge­rech­net Deutsch­land?«, frag­te Gra­bow­ski, gleich­wohl er kei­ne Ant­wort er­war­te­te. Nie­mand, au­ßer den Bil­der­ber­gern selbst, wuss­te, wel­che Kri­te­ri­en bei der Aus­wahl der Ta­gungs­or­te eine Rol­le spiel­ten. Doch dies­mal war es an­ders, Pe­tren­ko hat­te eine plau­si­ble Er­klärung.
    »Es geht nicht nur um ita­lie­ni­sche Be­lan­ge. Im Vor­der­grund steht die Rol­le der deut­schen Re­gie­rung in der Eu­ro­pa­po­li­tik. Sie wis­sen, es ste­hen Wahlen an.«
    »Was hat das eine mit dem an­de­ren zu tun?«, frag­te Gra­bow­ski, der die Ver­strickun­gen noch nicht so ganz ent­wir­ren konn­te.
    »Ich kann mich doch auf äu­ßers­te Dis­kre­ti­on ver­las­sen?«, frag­te Pe­tren­ko mit schar­fem Un­ter­ton.
    »Selbst­re­dend!«, ant­wor­te­te Gra­bow­ski, um Hal­tung be­müht. Jede an­de­re Ant­wort hät­te sein Schick­sal be­sie­gelt, war er über­zeugt.
    »Gut. Sie wis­sen, die Bun­des­kanz­le­rin ist Mit­glied der Bil­der­ber­ger?«
    »Das ist mir be­kannt und auch wohl all­ge­mein kein Ge­heim­nis mehr.«
    »Der Kanz­ler­kan­di­dat der Op­po­si­ti­on wur­de kürz­lich auch in die­sen Kreis auf­ge­nom­men. Er wird an der nächs­tenKon­fe­renz erst­mals teil­neh­men. Sie wis­sen, was das be­deu­tet?«
    »Er wird so­zu­sa­gen ein­ge­schwo­ren und in das ge­hei­me Zen­trum der Macht in­te­griert.«
    »So ist es. Egal, wer die Wahl ge­winnt, die deut­sche Po­li­tik wird im Sin­ne der Bil­der­ber­ger fort­ge­setzt.«
    Wo bleibt da die De­mo­kra­tie und die Wahr­heit ge­gen­über dem Volk?, dach­te Gra­bow­ski. In ge­wis­ser Wei­se fand eine Wahl­ma­ni­pu­la­ti­on statt. Nicht die Wahl sel­ber wur­de ver­fälscht, son­dern die Po­li­tik der Ge­wähl­ten. Das Volk hat­te längst kein Mit­spra­che­recht mehr und die De­mo­kra­tie drif­te­te in eine be­ängs­ti­gen­de Rich­tung. Gra­bow­ski dach­te an die Neu­jahrs­an­spra­che des EU-Rats­prä­si­den­ten, der für die Mit­glieds­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on die Staats­form ei­ner De­mo­kra­tur for­der­te.
    »Wo wird die Kon­fe­renz statt­fin­den?«, er­kun­dig­te sich Gra­bow­ski. »Im Park­ho­tel, im Mar­riott, At­lan­tic, Swiss Ho­tel? Das wären wohl die an­ge­mes­sens­ten Adres­sen.«
    »Kei­nes da­von«, sag­te Pe­tren­ko, der Gra­bow­ski sehr kri­tisch be­ob­ach­te­te. Er war ge­schult in Kör­per­spra­che und Mi­mik und ver­moch­te so­mit sehr ge­nau ein­zuschät­zen, ob er je­man­dem Ver­trau­en schen­ken konn­te oder nicht. Nach kur­z­em Zö­gern nann­te er den Na­men ei­nes eher un­schein­ba­ren Ho­tels, wel­ches et­was ver­bor­gen am Rest ei­nes zu­ge­schüt­te­ten Ha­fen­beckens lag.
    Gra­bow­ski run­zel­te die Stirn. Für ihn war die Wahl des Ho­tels nicht op­ti­mal, da es in un­mit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft ei­ner großen La­den­pas­sa­ge lag. Un­zäh­li­ge Kun­den böten sei­ner Mei­nung nach aus­rei­chend Schutz für mut­maß­li­che At­ten­täter, um un­auf­fäl­lig nahe ge­nug an das Ob­jekt her­an­zu­kom­men.
    »Ich fin­de die Lage die­ses Ho­tels nicht ge­ra­de ide­al«, warf Gra­bow­ski ein und be­grün­de­te sei­ne Be­den­ken. »Nie­mand wird recht­zei­tig mer­ken, wenn sich At­ten­täter un­ter

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