Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
außerdem gelingt, den Ort herauszufinden, dann …«
»Moment mal«, unterbrach sie Torge, »du willst doch nicht etwa …«
»Doch, genau das will ich. Das bin ich Floyd schuldig.«
»Du bist verrückt und lebensmüde, wenn ich das mal sagen darf.«
»Darfst du nicht, höchstens denken«, schmunzelte sie entschlossen.
Längst war Svetlana von dem Virus Bilderberger-Jäger infiziert und fest entschlossen, Floyds Schicksal aufzuklären. Der Schlüssel lag eindeutig bei dieser geheimen Organisation im direkten Zusammenhang mit der Weißen Rose. Natürlich war sie sich bewusst, sich auf einem gefährlichen Territorium zu bewegen. Wer den Bilderbergern zu nahe kam, ging das Risiko ein, den letzten Schritt getan zu haben. Gewiss, die Bilderberger selber machten sich nicht selbst die Hände schmutzig und niemals würde es gelingen, einen Zusammenhang zwischen einem plötzlichen Tod und den Bilderbergern herzustellen. Sie waren die Mächtigsten der Welt und verfügten über alle Möglichkeiten, etwaige Verdachtsmomente im Keim zu ersticken. Jeder Einzelne von ihnen behielt so eine weiße Weste, frei von jedem Makel.
Svetlana rief ihre beste Freundin an, um mit ihr eine Vorsichtsmaßnahme zu besprechen.
»Hör bitte genau zu, Celine, und stell keine Fragen. Ich bin Floyds Doppelleben auf der Spur und es scheint gefährlich zu werden. Ich melde mich jeden Abend bei dir und sag dir, wo ich bin. Sollte mein Anruf ausbleiben, geh bitte zur Polizei. Versprichst du mir das?«
»Ja klar«, antwortete sie unsicher, ohne zu verstehen.
»Gut. Wenn ich nicht frei sprechen kann oder Torge fürmich anruft und einen Code durchgibt, dann bin ich in Schwierigkeiten und du musst erst recht zur Polizei gehen.«
»Du machst mir Angst«, sagte Celine entsetzt. »Und was für einen Code meinst du?«
»Einen belanglosen Satz, mit dem ein möglicher Mithörer nichts anfangen kann. Zum Beispiel: Der Fuchs ist in den Stall eingedrungen. Ja, das ist gut. Merk dir bitte diesen Satz, ja?«
Ein genialer Einfall, überlegte Svetlana, die in diesem Satz ein Metapher für das sah, was sie plante. Für sie gab es kein Zurück mehr, sie musste sinnbildliche in das Lager der Bilderberger eindringen. Nur dort würde sie Antworten finden. Torge und niemand sonst konnte sie davon abbringen.
»Willst du das wirklich?«, fragte Torge besorgt, der sich gerade in seiner Haut nicht besonders wohl fühlte.
»Wir haben keine andere Wahl. Ich will nicht im Raum stehen lassen, dass Floyd auf natürliche Weise gestorben ist, wenn es nicht stimmt. Seine Mörder laufen frei herum und werden wieder morden. Das müssen wir verhindern, Torge! Das ist unsere Pflicht und ich bin sicher, dass Floyd deshalb die Weiße Rose gegründet hat. Ich fühle mich in dieser Hinsicht als seine Erbin, verstehst du?«
»Ein bisschen vielleicht, aber nicht wirklich. Aber ich kenne dich zu gut. Es war immer schon so: was du dir in den Kopf gesetzt hast, ziehst du auch durch.«
»Genau«, antwortete Svetlana entschlossen, während Torge eher kritisch blickte. Während bei Svetlana schon fast von Besessenheit gesprochen werden konnte, war Torge besonnen und sah das Risiko. Er konnte aber nicht abstreiten, neugierig geworden zu sein, und Svetlana ihrem Schicksalzu überlassen, kam sowieso für ihn nicht in Frage.
»Es ist gefährlich, Svetlana. Es soll auch schon andere gegeben haben, vornehmlich Journalisten, die auf den Spuren der Bilderberger spurlos verschwanden.«
»Du kannst nach Hause fliegen, wenn du willst. Ich halte dich nicht auf.«
»Tue ich nicht. Ich will nur nicht, dass es nachher heißt, ich hätte dich nicht gewarnt.«
»Du hörst dich an, als ob nur ich mich in Gefahr begebe. Du tust es auch, wenn du bleibst. Vergiss das nicht.«
»Auf zwei Schultern verteilt lässt sich das
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