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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Mos­kau zeig­ten. »Re­geln Sie das! Sie ist zur Bil­der­ber­ger-Jä­ge­rin ge­wor­den.«
    »Und wer ist der jun­ge Mann an ih­rer Sei­te?«, frag­te Gra­bow­ski, als er sich die Fo­tos arg­wöh­nisch be­trach­te­te.
    »Das ist Tor­ge Des­mond. Über ihn wis­sen wir so gut wie nichts. Aber wie es aus­sieht, hat er sich auch der Wei­ßen Rose an­ge­schlos­sen. An­ders kön­nen wir uns nicht er­klären, wes­halb er Svet­la­na Pe­tro­va nach Russ­land be­glei­tet hat. Sie wis­sen, was zu tun ist?«
    Gra­bow­ski ver­mied eine Ant­wort.
    »Für mich und das Syn­di­kat ist die Ar­beit er­le­digt. Ab jetzt liegt al­les in Ih­rer Hand.« Mit die­sen Wor­ten ver­ab­schie­de­te sich Pe­tren­ko. Gra­bow­ski fühl­te sich so schlecht wie schon lan­ge nicht mehr. Die gan­ze Sa­che wuchs ihm über den Kopf. Er sah sich in ei­ner Si­tua­ti­on, die so oder so für ihn be­droh­lich wer­den konn­te. Ge­län­ge es ihm nicht, die Bil­der­ber­ger vor der Wei­ßen Rose zu schüt­zen,moch­te er sich nicht die Kon­se­quen­zen aus­ma­len. Die Wi­der­stands­be­we­gung sel­ber schätzte er mitt­ler­wei­le als ge­fähr­lich ein, ohne ab­schät­zen zu kön­nen, wie weit sie ih­rer Sa­che we­gen ge­hen wür­de. Er stand zwi­schen den Fron­ten, was al­les an­de­re als be­ru­hi­gend war.
    Die Zeit dräng­te. So schnell wie mög­lich muss­te er Svet­la­na fin­den und ver­su­chen, sie zur Ver­nunft zu brin­gen. Kein leich­tes Un­ter­fan­gen, denn Gra­bow­ski wuss­te, wie ver­ses­sen sie von dem Ge­dan­ken be­fal­len war, das Schick­sal ih­res Freun­des auf­zu­klären. Früher oder später wür­de sie her­aus­fin­den, wer den Na­nospreng­satz ge­zün­det hat­te, um die inji­zier­ten Gift­kap­seln zu zer­bre­chen. Fast hät­te er sich über­ge­ben bei dem Ge­dan­ken, zum Mör­der ge­wor­den zu sein, und noch viel schlim­mer war der Ge­dan­ke dar­an, dass dies ge­wiss nicht der ein­zi­ge Mord blie­be. Es muss­te ein­fach so kom­men, denn wel­chen Weg soll­te es sonst ge­ben, die Wei­ße Rose zu zer­schla­gen?
    Du musst einen kühlen Kopf be­wah­ren, sag­te sich Gra­bow­ski, als er sei­nen Tre­sor öff­ne­te, um die aus­ge­druck­ten Sei­ten von Svet­la­nas Auf­zeich­nun­gen her­aus­zu­neh­men und zum wie­der­hol­ten Male sehr auf­merk­sam zu le­sen. Svet­la­na war zu sei­ner Fein­din ge­wor­den, ohne es selbst zu wis­sen. Er kann­te sie zu gut, um dar­an zu glau­ben, sie von ih­rem Vor­ha­ben ab­brin­gen zu kön­nen. Nie­mals wür­de sie es da­bei be­wen­den las­sen und zum All­tag zu­rück­keh­ren.
    Und was plan­te die Wei­ße Rose? Die Bil­der­ber­ger wür­den na­tür­lich da­für sor­gen, dass auch in Bre­men eine ge­hei­me Po­li­zei­ein­heit zum Schut­ze der Kon­fe­renz vor Ort ist. Aber soll­te er sich dar­auf ver­las­sen? Ihr Ein­grei­fen in Mos­kau bei ei­ner ei­gent­lich fried­li­chen De­mons­tra­ti­on hat­te ohne je­den Zwei­fel die Ge­müter er­hitzt, wo­bei Floyds Toder­heb­lich dazu bei­tra­gen soll­te, dass die Ak­tio­nen ge­gen die Bil­der­ber­ger lan­ge nicht mehr so harm­los ab­lau­fen wür­den. Gra­bow­ski stand Schweiß auf der Stirn, als er die Sei­ten in den Tre­sor zu­rück­leg­te und da­bei sei­ne Pi­sto­le sah, die er vor lan­ger Zeit an­ge­schafft hat­te. Sie soll­te eine Art Le­bens­ver­si­che­rung ge­gen Über­grif­fe un­be­re­chen­ba­rer Kli­en­ten sein. Im­mer­hin war er Straf­ver­tei­di­ger und konn­te sich sei­ne Kund­schaft nicht im­mer aus­su­chen. Als Pflicht­ver­tei­di­ger hat­te er nicht sel­ten hoch­ka­räti­ge Mör­der in sei­ner Kanz­lei sit­zen, de­nen er nie­mals al­lein im Dun­keln be­geg­nen woll­te.
    Gra­bow­ski sah sich die Waf­fe nach­denk­lich an. Es war so weit, dass die­se nicht mehr al­lein zu sei­nem Schutz da war. Wes­halb habe ich mich nur dar­auf ein­ge­las­sen, dach­te er. Was ge­hen mich die Bil­der­ber­ger an, was geht mich die Po­li­tik an? Än­dern lie­ße sich so­wie­so nichts. Aber es wur­de Zeit, die Öf­fent­lich­keit über die wah­ren Ver­hält­nis­se auf­zu­klären. Er dach­te dar­über nach, was die nahe Zu­kunft brin­gen könn­te. Wür­de das Volk auch hier­zu­lan­de auf die Straße ge­hen und

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