Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
seine Freunde, die ebenfalls auf diesen Flug gebucht waren, sind bis heute verschwunden. Wurden sie auch ermordet?«
Grabowski wischte sich über die Stirn, stand auf und öffnete das Fenster. Er empfand es sehr stickig.
»Keine Antwort ist auch eine Antwort«, stellte Svetlana fest, für die sich gerade einige Puzzlesteinchen zusammenfügten.
»Du hast etwas damit zu tun, nicht wahr?«, fragte sie.
Er schloss das Fenster wieder, setzte sich an den Schreibtisch, lockerte seine Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes.
»Steigt dein Blutdruck?«, fragte Svetlana, die durch ihre Unerschrockenheit keinerlei Anzeichen der Gefahr sah, in die sie sich mehr und mehr manövrierte.
Grabowski schwieg.
»Du hast mir immer noch nicht geantwortet. Was meinst du mit Machtkomplott?«
»Also schön, du gibst ja doch keine Ruhe.« Mit wenigen Worten erklärte Grabowski, wer die Bilderberger waren und welche Macht von ihnen ausging.
»Das glaub ich ja kaum. Verstehe ich es richtig? Diese Herrschaften bestimmen über die Weltpolitik und Weltwirtschaft?«
»Und kontrollieren das weltweite Bankenwesen«, ergänzte Grabowski. »Aber es ist noch viel schlimmer.«
»Ich will alles wissen.«
»Bist du dir sicher? Ich fürchte, die Wahrheit kann niemand verkraften und vor allen Dingen darf nichts an die Öffentlichkeit gelangen. Ich muss es noch einmal betonen. Es würde eine Panik und Massenhysterie zur Folge haben, wie wir sie noch niemals erlebt haben. Vielleicht würde es sogar Bürgerkrieg auslösen, zumindest blutige Proteste, selbst bei uns in Europa. Niemand wäre mehr auf der Straße sicher. Der menschliche Überlebenswille wird über jeder Vernunft stehen.«
»Wovon sprichst du?«
»Glaub mir, es ist besser, wenn du nicht alles verstehst. Belassen wir es dabei, dass etwas Ungeheuerliches auf uns zukommt und niemand in der Lage sein wird, dies abzuwenden. Jede Naturkatastrophe, selbst die stärksten Erdbeben, Hurrikans oder Tsunamis, werden dagegen harmlos anmuten.«
Was auch immer es war, wovon Grabowski sprach, Svetlana verstand langsam, weshalb sich Floyd so verändert hatte. Nicht nur als Polizist, sondern auch als Menschim Allgemeinen, setzte er sich für Gerechtigkeit ein. Die Wahrung der Menschenrechte war ihm ein besonderes Anliegen. Mehr und mehr sah Svetlana einen Sinn in der Gründung der Weißen Rose, in der manche jedoch eine offene Bedrohung sahen.
»Schreiben und Denken unerwünscht«, sagte Grabowski plötzlich mit sehr ernster Miene und fixierte Svetlana mit einem stechenden Blick. Es war viel mehr als eine Anspielung, ihre journalistischen Interessen gänzlich zu vergessen.
»Was willst du damit sagen?«
Grabowski ließ sich mit der Antwort Zeit, sehr zum Missfallen von Svetlana, die sichtlich unruhig wurde. Er beugte sich vor und sah sie sehr ernst an.
»Halte dich aus der ganzen Sache raus!«, forderte er nachhaltig. In seinem Gesichtsausdruck las Svetlana, wie ernst es ihm war.
»Hast du Floyd auch geraten, sich herauszuhalten, und hat er es dennoch nicht getan?«
»Wir müssen Menschen vernichten, um die Menschheit zu retten«, war Grabowskis Reaktion. Er lehnte sich zurück, ohne Svetlana aus den Augen zu lassen, die über diese Äußerung völlig irritiert war und sich keinen Reim darauf machen konnte.
»Was willst du denn damit sagen? Langsam verstehe ich gar nichts mehr.«
»Sei froh. Vergiss alles. Vergiss die Weiße Rose, vergiss die Bilderberger. Es hat sie niemals gegeben. Glaub mir, es ist besser für dich und für diesen Herrn Desmond, mit dem du dich zusammengetan hast.«
»So ein Quatsch. Moment mal – ich verstehe deine Äußerung zwar nicht, aber du hast gesagt: Wir müssen …«Sag mir die Wahrheit! Bist du selbst ein
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