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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Hät­te sie ge­wusst, dass Gra­bow­ski die gan­ze Zeit über vor ei­ner Schreib­tisch­schub­la­de ge­ses­sen hat­te, in der eine Pi­sto­le lag, wäre ihre Angst noch viel größer und be­rech­tig­ter ge­we­sen.
    Sie ver­such­te, ihre Ge­dan­ken zu ver­drän­gen. So schnell wie mög­lich muss­te sie Tor­ge tref­fen, der be­reits mit ei­ner ganz an­de­ren Neu­ig­keit auf sie war­te­te.

11
    Wa­ren Tor­ge und Svet­la­na da­bei, in eine Fal­le zu lau­fen, oder gab es tat­säch­lich eine Lücke im Sys­tem? Tor­ge konn­te im In­ter­net die Adres­se er­mit­teln, die sich hin­ter der hol­län­di­schen Te­le­fon­num­mer ver­barg. Ei­gent­lich war es viel zu ein­fach, be­dach­te man den Grad der Ge­heim­hal­tung, der um die Exis­tenz und die Zie­le der Bil­der­ber­ger­grup­pe an den Tag ge­legt wur­de. Viel­fach wur­de auch vom Bil­der­ber­ger-Club ge­spro­chen, ähn­lich dem Club Of Rome.
    In ei­nem ver­träum­ten Vor­ort von Eind­ho­ven park­te Tor­ge sei­nen Wa­gen in re­spekt­vol­lem Ab­stand zu ei­ner frei ste­hen­den Ju­gend­s­til­vil­la. Ne­ben ihm saß Svet­la­na, die sehr ge­spannt dar­auf war, ob es sich tat­säch­lich um die Zen­tra­le der Bil­der­ber­ger han­del­te. Viel größer noch war ihre Er­war­tung be­züg­lich der Auf­klärung von Floyds Tod. Die Hoff­nung schwand al­ler­dings zu­neh­mend, denn sie rech­ne­te nicht da­mit, über­haupt in die­se Vil­la zu ge­lan­gen, ge­schwei­ge denn, wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen zu er­hal­ten. Tor­ge war in die­ser Hin­sicht zu­ver­sicht­li­cher, denn er hat­te längst einen Plan.
    Eine gan­ze Zeit be­ob­ach­te­ten sie die­ses An­we­sen, wel­ches ver­las­sen wirk­te. Nie­mand ging hin­ein, nie­mand kam her­aus, kei­ne Gar­di­ne be­weg­te sich und alle Fens­ter wa­ren ge­schlos­sen, zu­min­dest auf der Straßen­sei­te. Je län­ger sie das Haus be­trach­te­ten, de­sto ge­spens­ti­scher wur­de es. Svet­la­na frag­te sich, ob dort über­haupt je­mand ar­bei­te­te. Von den Mit­glie­dern der Bil­der­ber­ger konn­te es kaum je­mandsein, bes­ten­falls eine Art Ver­wal­tung.
    »Glaubst du wirk­lich, es ist die Zen­tra­le?«, frag­te Svet­la­na. »Wenn wir so ein­fach die Adres­se her­aus­be­kom­men ha­ben, dann schaf­fen das die Jour­na­lis­ten erst recht. Hier müss­te es dem­nach nur so wim­meln von Pres­se­leu­ten. Oder sehe ich das falsch?«
    »Es ist de­fi­ni­tiv die Adres­se, die zu die­ser Te­le­fon­num­mer ge­hört. Viel­leicht hat es sich her­um­ge­spro­chen, dass hier nichts zu er­war­ten ist und des­halb nie­mand die Vil­la be­la­gert. Je­den­falls schei­nen die sich sehr si­cher zu fühlen. Das Tor zum Grund­stück steht of­fen, kei­ne Si­cher­heits­kräf­te, kei­ne Hun­de. Es sieht wirk­lich so aus, als ob die Vil­la ver­las­sen ist oder je­der her­ein­spa­zie­ren darf.«
    »Was meinst du«, frag­te Svet­la­na, »sol­len wir es wa­gen?«
    »Denkst du etwa, ich bin den wei­ten Weg ge­fah­ren, nur um mir die Vil­la von au­ßen an­zu­se­hen? Wenn es sich tat­säch­lich um den Stamm­sitz der Bil­der­ber­ger han­delt, fin­den wir dort auch das Ar­chiv. Wir müs­sen uns nur et­was ein­fal­len las­sen, da­mit wir nicht auf­fal­len und uns ver­ra­ten. Ich hab schon eine Idee.«
    »Da bin ich aber mal ge­spannt«, sag­te Svet­la­na, als sie auf die Vil­la zu­gin­gen und vor­sich­tig das Grund­stück be­tra­ten. Nichts än­der­te sich, was je­doch nichts hei­ßen muss­te. Über­all konn­ten vers­teck­te Über­wa­chungs­ka­me­ras hän­gen und je­mand in der Vil­la saß wo­mög­lich genüss­lich vor ei­nem Mo­ni­tor und be­ob­ach­te­te, wie sie in eine Fal­le lie­fen. Tor­ge ver­schwieg, sol­che Ge­dan­ken zu ha­ben. Für eine Um­kehr war es so­wie­so zu spät. Er dreh­te sich kurz um und sah nach, ob viel­leicht das Tor der Ein­fahrt mit ei­nem Funk­si­gnal ge­schlos­sen wur­de, um ih­nen den Flucht­weg ab­zuschnei­den. Das Tor und die Um­zäu­nung wa­ren viel zuhoch, um es über­win­den zu kön­nen. Au­ßer­dem be­fand sich an der Ober­sei­te Sta­chel­draht, was ein ein­deu­ti­ges In­diz da­für war, dass es sich nicht um ein ge­wöhn­li­ches Wohn­haus han­del­te.
    Drei

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