Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Bilderberger?«
Grabowski lachte.
»Meine Liebe, du hast vielleicht Humor. Ich kann dieser elitären Gesellschaft nicht das Wasser reichen. Niemals. Ich bin nur ein kleiner Handlanger. Hier – «, Grabowski hob den Grundrissplan an und ließ ihn gleich wieder auf den Schreibtisch zurückfallen, »ich kann mich mit der Sicherheit für diese hohen Herrschaften herumschlagen. Und wenn etwas schiefgeht, wer muss dann den Kopf hinhalten? Diese verdammte Weiße Rose bereitet mir Kopfschmerzen und würde Floyd noch leben, ich würde ihn kräftig durch die Mangel drehen, bis er mir alles gesagt hätte, was die Weiße Rose plant. Darauf kannst du dich verlassen.« Grabowski geriet in Rage. Svetlana fühlte sich plötzlich äußerst unwohl in seiner Gegenwart.
»Interessantes Geständnis«, empfand sie, »dann hast du doch auf jeden Fall etwas mit den Bilderbergern zu tun, auch wenn du es nicht zugeben willst. Erzähl mir von der bevorstehenden Konferenz. Ich will alles wissen.« Grabowski beruhigte sich wieder.
»Bist du dir wirklich sicher?«
»Absolut! Ich werde in Floyds Sinne weiterarbeiten. Das bin ich ihm schuldig.«
»Gut, wir treffen eine Vereinbarung. Du informierst mich über die Aktivitäten der Weißen Rose und ich kläre dich über die Bilderberger auf. Man nennt so etwas eine Win-Win-Situation.«
»Mich interessiert eigentlich weniger, wer die Bilderberger sind, als viel mehr, was sie vorhaben. Aber weshalb interessierst du dich so sehr für die Aktivitäten der Weißen Rose? Was willst du tun, sollte sie tatsächlich einen Anschlag planen?Werden die Aktivisten plötzlich wie vom Erdboden verschluckt verschwinden?«
»Glaub mir, im Herzen respektiere ich die Interessen der Weißen Rose und würde mich ihnen sehr gern anschließen. Andererseits muss ich die Bilderberger schützen. Schöner Schlamassel. Wie sagt man so schön? Ich sitze zwischen zwei Stühlen und muss mich womöglich für den unbequemeren entscheiden.«
Svetlana glaubte Grabowski kein Wort. Sie fing an, ihm zu misstrauen und entschloss sich, hinsichtlich der Widerstandsbewegung mit Äußerungen sehr zurückhaltend zu sein. Adrian Grabowski sah hingegen eine gute Gelegenheit, mehr zu erfahren und war deshalb bereit, im Gegenzug über die Bilderberger zu berichten, selbstredend ohne zu viel Geheimnisse preiszugeben.
»Es gibt diese Phantom-Konferenzen wirklich«, bestätigte Grabowski. »Im Gegensatz zu den G8-Gipfeln wird darüber jedoch nie etwas an die Öffentlichkeit gelangen.«
Svetlana atmete tief durch. Dann stimmte also Torges Spekulation, beide Konferenzen fänden nicht zufällig zeitgleich statt und die offiziellen Gipfeltreffen waren nichts anderes, als eine Ablenkung, um vor der Weltöffentlichkeit die Existenz der Bilderberger-Konferenzen zu verheimlichen.
»Selbst die Menschen vor Ort wissen nicht, welches globale Machtspiel sich in ihrer nächsten Nähe ereignet«, fuhr Grabowski fort. »Man bekommt zwar mit, dass es von Polizisten, Geheimdienstlern und anderen Sicherheitskräften nur so wimmelt und der Tagungsort regelrecht abgeschottet wird, jedoch weiß niemand, was sich dort hinter verschlossenen Türen abspielt. Nach zwei Tagen verschwinden die Bilderberger so unauffällig, wie sie gekommen waren.Zurück bleiben massive Einschüchterungen, damit ja nichts nach draußen sickert.«
»Aber weshalb? In der heutigen Zeit bleibt doch sowieso nichts mehr verborgen. Denk doch mal allein an die Plagiatsvorwürfe. Vor zehn Jahren hätte sich niemand dafür interessiert, es wäre gar nicht erst herausgekommen.«
»Vor zehn Jahren wusste man sehr wohl davon«, erklärte Grabowski. »Nur wurde es verheimlicht und erst dann an die
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