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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Öf­fent­lich­keit ge­bracht, als man die be­trof­fe­nen Per­sön­lich­kei­ten los­wer­den woll­te. Du kannst bei je­dem Skan­dal da­von aus­ge­hen, dass die­se schon Jah­re zu­vor ent­deckt wur­den, aber als Trumpf­kar­te im Är­mel blie­ben, bis man sie brauch­te.«
    »Wie hin­ter­häl­tig ist das denn?«, be­merk­te Svet­la­na, die im­mer neu­gie­ri­ger wur­de.
    »Für dich ist es hin­ter­häl­tig, für Po­li­ti­ker ein Macht­in­stru­ment. Und die­se Macht wird von den Bil­der­ber­gern ge­steu­ert. Glaub mir, es steht jetzt schon fest, wer in den nächs­ten zehn Jah­ren Mi­nis­ter sein wird und was uns po­li­tisch er­war­tet. Da­bei ist es völ­lig egal, wel­che Par­tei die Re­gie­rung bil­det.«
    »Das wür­de ja be­deu­ten, die Af­fä­re um un­se­ren ehe­ma­li­gen Bun­des­prä­si­den­ten war auch nichts an­de­res als ein lang ein­ge­fä­del­tes In­tri­gen­spiel?«
    »Da­von kannst du aus­ge­hen.«
    »Wer ge­hört al­les dazu?«, woll­te Svet­la­na wis­sen, ohne an eine ehr­li­che Ant­wort zu glau­ben, wo­mit sie recht be­hal­ten soll­te.
    »Eine ge­ball­te Macht, nie­mand kennt die Mit­glie­der wirk­lich. Man­che hoch­ka­räti­ge Na­men ste­hen nicht auf der Lis­te, die Per­so­nen wer­den aber trotz­dem am Kon­fe­ren­zortge­se­hen. An­de­re ste­hen auf der Lis­te, tau­chen aber nicht auf oder nie­mand hat es be­merkt oder will es be­merkt ha­ben.«
    »Oder man ist of­fi­zi­ell beim G8-Gip­fel, in­of­fi­zi­ell je­doch Teil­neh­mer der Bil­der­ber­ger-Kon­fe­renz. Eine per­fek­te Täu­schung.« Svet­la­na gin­gen die Fo­tos und Vi­deos durch den Kopf, die Floyd von der Bun­des­kanz­le­rin in Mos­kau ge­macht hat­te.
    In die­sem Mo­ment läu­te­te Svet­la­nas Han­dy. Als sie auf dem Dis­play Tor­ges Na­men sah, woll­te sie das Ge­spräch weg­drücken und später zu­rück­ru­fen.
    »Geh ru­hig ran, wenn es wich­tig ist«, sag­te Gra­bow­ski.
    Svet­la­na nahm den An­ruf ent­ge­gen, ob­wohl sie dies in sei­ner Ge­gen­wart nicht ger­ne tat. Zwei­fel­los rief Tor­ge nicht grund­los an und sie rech­ne­te mit Gra­bow­skis Neu­gier­de, was nicht un­be­grün­det war.
    »Ich spre­che ge­ra­de mit mei­nem An­walt«, flüs­ter­te sie. Tor­ge ver­stand, dass sie des­halb nicht so ant­wor­ten konn­te, wie sie es ger­ne täte. Tor­ge ver­such­te seit Stun­den die Te­le­fon­num­mer in Hol­land an­zu­ru­fen, un­ter der die Zen­tra­le der Bil­der­ber­ger zu er­rei­chen sein soll­te. Je­des Mal mel­de­te sich ein An­ruf­be­ant­wor­ter mit ei­ner freund­li­chen weib­li­chen Stim­me, die den An­ru­fer le­dig­lich da­von in Kennt­nis setzte, dass das Büro der­zeit nicht be­setzt sei und es später noch ein­mal ver­sucht wer­den sol­le. Na­men wur­den nicht preis­ge­ge­ben, ge­schwei­ge denn, dass es sich tat­säch­lich um das Büro der Bil­der­ber­ger­zen­tra­le han­del­te.
    »Nichts an­de­res habe ich er­war­tet«, mur­mel­te Svet­la­na, die sich et­was zur Sei­te wegdreh­te.
    Was Tor­ge noch zu be­rich­ten hat­te, weck­te ihr un­ge­trüb­tes Ge­spür für eine Sen­sa­ti­on. Tor­ge hat­te et­was her­aus­ge­fun­den,was sie auf­wühl­te.
    »Ich muss so­fort weg«, sag­te Svet­la­na zu Gra­bow­ski, während sie ihr Han­dy in die Ta­sche glei­ten ließ.
    »Was Wich­ti­ges?«, ver­such­te Gra­bow­ski her­aus­zu­fin­den, »viel­leicht im Zu­sam­men­hang mit der Wei­ßen Rose? Ich muss al­les wis­sen, da­mit kei­ne Ka­ta­stro­phe ge­schieht. Ver­giss das nicht!«
    »Wie könn­te ich?«, ant­wor­te­te Svet­la­na ge­las­sen, stand auf und ver­ab­schie­de­te sich. Gra­bow­ski fühl­te sich re­gel­recht ab­ser­viert, als er ihr wort­los hin­ter­her sah. Ei­ligst ver­ließ sie die Kanz­lei, wo sie sich in den letzten Mi­nu­ten sehr un­wohl ge­fühlt hat­te. Im­mer we­ni­ger konn­te sie Gra­bow­ski ein­schät­zen und sei­ne teil­wei­se wir­ren Äu­ße­run­gen tru­gen nicht ge­ra­de dazu bei, ein kla­res Bild zu zeich­nen. Be­son­ders ging Svet­la­na sein Satz nicht mehr aus den Kopf, wir müs­sen Men­schen ver­nich­ten, um die Mensch­heit zu ret­ten. Sie sah über­haupt kei­nen Sinn dar­in, aber es mach­te ihr in­tui­tiv Angst.

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