Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
sie und Torge unternommen hatten. Besonders hellhörig wurde er, als sie von ihrem Besuch in der Bilderberger-Zentrale berichtete.
»Was? Ihr wart in Eindhoven? Das glaube ich jetzt nicht.«
»Doch, es stimmt. Es handelt sich um eine alte Villa und wir sind ganz frech hineinmarschiert. Allerdings war der Abgang nicht ganz so, wie wir es uns vorstellten.« Svetlana erzählte kurz, was sie in Holland erlebt hatten.
»Wir sind trotzdem nicht mit leeren Händen abgehauen. Torge hat Material vom Computer der Sekretärin herunterkopiert. Wie sieht es aus, Torge? Bist du aus der Agenda schlau geworden?«
»Moment mal«, unterbrach Pascal, »sprichst du etwa von der Agenda 500-2061 beziehungsweise ›DMMLXI‹?«
»Von nichts anderem«, antwortete Svetlana.
Pascal lehnte sich zurück und schlug die Hände zusammen.
»Bis jetzt haben wir nur spekulative Informationen von dieser verdammten Agenda. Wir dachten schon, es gibt sie gar nicht und wir sind einem Trugschluss aufgesessen. Jetzt komme ich her, um euch zu fragen, ob ihr bei uns mitmachen wollt, und dann das. Ich fasse es nicht.«
»Also, wenn das jetzt deine Frage war, dann sage ich Ja.«
»Ich auch«, fügte Torge hinzu. »Viel habe ich nicht gelesen, aber was ich gelesen habe, ist schockierend. Bei dem Buchstabencode handelt es sich tatsächlich um eine römische Zahl, besser gesagt zwei Zahlen: 500 und 2061.«
»Schön, hast du auch herausfinden können, was sie bedeuten?«, fragte Svetlana. »Oder weißt du es, Pascal?«
»Nein, wir haben lediglich die Zahl entschlüsseln können oder sagen wir lieber, jemand in Moskau hat es uns erklärt. Floyd hatte dort mit einer Agentin des russischen Geheimdienstes Kontakt.«
»Anastasija, die Tänzerin aus der Bar?«
»Ja, kennt ihr sie auch?«
»Sie hat mit uns gesprochen, als wir in Moskau waren.«
Svetlana sah Torge an, der vor seinem Notebook saß.
»Was ist jetzt? Geht aus der Agenda hervor, was die Zahlen bedeuten?«
»Oh ja. Mit 2061 ist eine Jahreszahl gemeint. Bis dahin soll dieser irrwitzige Wahnsinn umgesetzt werden, der hier verfasst wurde. Und die Zahl 500, die steht für 500 Millionen.«
»500 Millionen Euro oder was?«, fragte Svetlana neugierig.
Torge war jetzt hellwach und sah abwechselnd Svetlana und Pascal in die Augen.
»Nicht Euro, Dollar oder sonst eine Währung.«
»Was denn dann? Nun sag schon!«
»500 Millionen Menschen«, sagte Torge mit ausdruckslosem Gesicht. Svetlana sah ihn fragend an.
Pascal pfiff durch die Zähne.
»Dann scheint alles zu stimmen, was wir gerüchteweisegehört haben.«
»Darf ich vielleicht auch mal erfahren, um was es hier geht?«, fragte Svetlana.
»Ich erkläre dir das später«, antwortete Torge. »Wir müssen jetzt erst einmal diese Namensliste entschlüsseln. Ich möchte wissen, mit wem wir es zu tun haben. Hast du ein Schachbrett?«
»Wozu? Pascal wird wissen, wer alles zur Weißen Rose gehört.«
»Ich glaube nicht mehr daran, dass es eine Mitgliederliste der Weißen Rose ist. Hast du ein Schachbrett, oder nicht?«
Svetlana sprang auf, holte es aus einer Schublade und schüttete die Figuren auf den Tisch. Aus ihrer Handtasche nahm sie den Zettel, den ihr Anastasija in Moskau gegeben hatte und gab ihn Torge. Er suchte sich die beiden Königinnen, beide Könige und einen Turm heraus. Die restlichen Figuren schob er mit der flachen Hand zur Seite. Dann stellte er die Figuren auf das Schachbrett, so, wie es auf dem Zettel vermerkt war. Die schwarze Königin stellte er auf das Feld D3, den schwarzen König auf E4, den weißen König auf G6, die weiße Königin auf C5 und den Turm auf B7. Pascal beobachtete wortlos, wie Torge die Figuren aufstellte.
»Das Feld D7 bleibt leer, steht auf dem Zettel«, sagte Torge. »Aber was ist mit den anderen Feldern? Die sind auch leer.
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