Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Manager. »Darf ich dann unsere Techniker rufen?«
»Sind es hauseigene Techniker oder Fremdfirmen?«
»Fremdfirmen natürlich. Wir sind viel zu klein, um uns eigene Haustechniker leisten zu können. Wir arbeiten mit allen in Frage kommenden Firmen schon seit Eröffnung des Hotels zusammen. Ich kann mich für jeden einzelnen verbürgen.«
»Das reicht nicht. Sollte in dieser Hinsicht ein Problem auftreten, sprechen Sie nur mit mir darüber. Während der Konferenz werde ich Ihren Job übernehmen. Es werden nur Handwerker bestellt, die von der Polizei überprüft wurden. Wir müssen sicherstellen, dass Heizung, Klimaanlageoder sonst was nicht mit Absicht manipuliert wurden, um Terroristen als Handwerker getarnt einzuschleusen.«
»Oder Leute von Ihrer Weißen Rose?«
»Es ist nicht meine Weiße Rose«, betonte Grabowski und fügte hinzu, dass es sich seiner Meinung nach durchaus um Terroristen handeln würde.
»Dann ist alles besprochen?«, fragte der Hoteldirektor und wollte sich von Grabowski verabschieden.
»Erst einmal schon«, antwortete Grabowski. »Falls Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich bitte in meiner Kanzlei an. Meine Visitenkarte haben Sie.«
Beide verließen den Besprechungsraum und gingen ins Foyer zurück. Einige Schritte vom Rezeptionstresen entfernt verabschiedete sich Grabowski. In diesem Moment kam die Empfangsdame auf beide zu.
»Bitte entschuldigen Sie die Störung, Herr Direktor, aber diese Rose wurde eben für Sie abgegeben mit einem herzlichen Gruß. Sie wüssten schon Bescheid.« Die Mitarbeiterin lächelte verschmitzt, da sie glaubte, dass ihr verheirateter Chef eine Affäre haben könnte und die Rose von seiner Geliebten sei. Er nahm die Rose entgegen und sah Grabowski entgeistert an.
»Stimmt etwas nicht, Herr Direktor?«, fragte die Empfangsdame.
»Doch, doch, es ist alles in Ordnung. Danke.«
Die Empfangsdame verschwand und malte sich aus, welches Geheimnis ihr Chef zu verbergen haben könnte. Für sie war eindeutig, es könne sich nur um ein Verhältnis handeln. Stille Wasser sind tief, dachte sie und freute sich. Es konnte nicht schaden, solche Kenntnisse zu haben.
Grabowski war nicht weniger überrascht, als er die weiße Rose betrachtete, die der Direktor in der Hand hielt. Ihre Symbolkraft ließ keine Fragen offen. Er rief die Empfangsdame zurück und fragte, wer die Rose abgegeben hatte.
»Eine junge Dame war es, den Namen hat sie nicht erwähnt. Ich habe auch nicht danach gefragt, nachdem sie sagte, Herr Direktor wüsste schon Bescheid. Wir sind diskret, wissen Sie?«
»Ja, ja«, sagte Grabowski. »War die Dame hübsch, Mitte Zwanzig, dunkelblondes Haar, große Augen?«, fragte Grabowski.
»Stimmt, so sah sie aus. Sie war nett und sehr modisch gekleidet.«
»Danke«, sagte Grabowski und zum Direktor: »Kein Zweifel, es war Svetlana Petrova.«
»Ich verstehe gar nichts mehr«, sagte der Direktor, der immer noch mit der Rose in der Hand dastand.
»Ich habe Ihnen doch erzählt, der ermordete Lebensgefährte von Frau Petrova ist der Gründer der Weißen Rose. Sie hat sich offenbar dieser Bewegung angeschlossen. Diese weiße Rose ist ein Zeichen, verstehen Sie? Nehmen Sie es nicht auf die leichte Schulter.«
»Langsam machen Sie mir Angst.«
»Jetzt erst?«, fragte Grabowski provozierend. »Wer jetzt noch glaubt, die Weiße Rose plane lediglich eine friedliche Demonstration, der ist naiv. Diese Blume kündigt eine Bedrohung an, glauben Sie mir.«
»Ich glaube eher, Sie übertreiben, Herr Grabowski. Wenn es tatsächlich so sein wird, wie Sie sagen, also eine Spezialeinheit der Polizei und Geheimdienste das Hotel bewachen, dann kommt doch nicht einmal eine Maus unbemerktins Gebäude, oder sehe ich
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