Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
harmloser als Aspartam, oder?«
»Schöner Schwindel«, fand Timo.
»Und wie merke ich, dass ich mit Aspartam vollgepumpt bin?«, wollte Lars wissen.
»Muskelschmerzen, Krämpfe, Gefühlslosigkeit in Armen und Beinen, Schwindel, Kopfschmerzen, Depressionen, Panikattacken, unscharfes Sehen, Gedächtnisschwund – soll ich noch mehr aufzählen?«
»Lieber nicht, sonst werde ich tatsächlich depressiv«, sagte Lars, als es an der Wohnungstür läutete.
»Erwartest du noch jemanden?«, fragte Torge etwas nervös.
Svetlana zog die Schultern hoch. »Bestimmt der Postbote«, meinte sie und öffnete. Zu ihrer Überraschung stand Adrian Grabowski vor der Tür und drängelte in unhöflicher Manier an Svetlana vorbei und in die Wohnung.
»Aha, habe ich es mir gedacht«, sagte er bestimmend, »die Weiße Rose tagt. Ein kläglicher Haufen, wenn ich das mal so salopp sagen darf. Oder willst du etwa behaupten, ihr seid viel mehr«, forderte er Svetlana heraus.
»In der Intelligenz liegt die Kraft, nicht in der Masse«, antwortete sie selbstbewusst. »Was willst du von uns?«
»Du hast einen Fehler gemacht, Svetlana. Du hättest dem Hoteldirektor keine weiße Rose vorbeibringen sollen. So erst bin ich darauf gekommen, dass du dich dieser kriminellen Vereinigung angeschlossen hast. Mach nicht den gleichen Fehler wie Floyd.«
»Was heißt hier kriminelle Vereinigung? Kriminell sind doch wohl die anderen, oder? Und jetzt möchte ich dich bitten, wieder zu gehen. Du hat hier nichts verloren.«
»Das sehe ich anders«, sagte Grabowski und zog entschlossen seine Waffe, die er erst auf Svetlana, dann auf Torge richtete. Als Pascal ansetzte, etwas sagen zu wollen, bekam er die Mündung der Pistole zu sehen. Er zog es vor, den Mund zu halten.
»Niemand von euch wird morgen auf der Konferenz erscheinen. Ist das klar?«, drohte Grabowski, der einen ziemlich scharfen Ton anschlug.
»Wollen Sie uns etwa aufhalten?«, fragte Pascal. »Sie können uns nicht alle gleichzeitig erschießen.« Grabowski setzte auf Abschreckung. Seiner Meinung nach würde es genügen, die jungen Leute mit seiner Waffe nur zu bedrohen, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Er wurde allerdings immer nervöser, was ihn in keine gute Position brachte.
»Ihr könnt die Bilderberger-Konferenz sowieso nicht verhindern. Selbst wenn es euch gelingt, die Konferenz zu stören, wird sie zu einem späteren Zeitpunkt irgendwo auf der Welt fortgesetzt. Und die Ziele könnt ihr auch nicht stoppen, das müsst ihr einsehen. Also blast am besten alles ab, bevor es eskaliert und eine Eigendynamik entwickelt, die selbst ihr nicht wollt, geschweige denn vorhersehen könnt. Ihr seid in der schwächeren Position. Im Hotel wird es nur so wimmeln von Polizisten und Geheimdienstlern. Keiner von euch hat auch nur den Hauch einer Chance, dort wieder wegzukommen.«
»Bist du jetzt fertig?«, fragte Svetlana. »Du kannst uns nicht aufhalten. Niemand kann das.«
»Verdammt, seid doch nicht so engstirnig! Was wollt ihrdenn gegen die Mächtigen ausrichten?«
»Wegsehen ist aber keine Alternative. Das haben die Menschen viel zu lange getan.« Während Timo das sagte, stand er auf und ging vorsichtig ein paar Schritte auf Grabowski zu, der sich plötzlich in die Enge getrieben sah. Es geschah das, womit niemand gerechnet hatte. Ein Schuss fiel und Timo stürzte. Er hielt sich die Schulter fest und zwischen den Fingern rann Blut. Sein verzerrter Gesichtsausdruck verriet, dass er sehr starke Schmerzen haben musste.
»Du hast Glück, nur ein Streifschuss«, sagte Svetlana, als sie sich die Verletzung betrachtete. Torge und Pascal warfen sich währenddessen geistesgegenwärtig auf Grabowski, der fassungslos dastand, als sei er traumatisiert. Er war über sich selbst
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