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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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mich ein we­nig an Hans-Mar­tin Schley­er.«
    »Fehlt nur noch das RAF-Sym­bol an der Wand.«
    »Soll ich es ma­len?«, lach­te Pas­cal und hat­te schon einen dicken Filzschrei­ber in der Hand.
    »Bleib bei der Sa­che«, er­mahn­te ihn Svet­la­na, »wir sind kei­ne Ter­ro­ris­ten.«
    »War auch nur Spaß«, recht­fer­tig­te er sich. »Was ma­chen wir jetzt?«
    »Zwei von uns wer­den re­gel­mäßig vor­bei­schau­en«, sag­te sie zu Gra­bow­ski, »und dir et­was zu es­sen und zu trin­ken brin­gen. Wir sind kei­ne Un­menschen, son­dern kämp­fen für Ge­rech­tig­keit. Wenn al­les vor­bei ist, be­frei­en wir dich.«
    Gra­bow­ski woll­te et­was sa­gen, was aber auf­grund des zu­ge­kleb­ten Mun­des nicht ging. Ent­we­der woll­te er um sei­ne Frei­las­sung win­seln oder ih­nen vor­hal­ten, sich schon di­ver­ser Straf­ta­ten schul­dig ge­macht zu ha­ben, ganz ab­ge­se­hen von de­nen, die noch be­vor­stan­den. Je­der der Wei­ßen Rose war sich des­sen be­wusst und sie ver­trau­ten dar­auf, dass an­ge­sichts des­sen, was zwangs­läu­fig an die Öf­fent­lich­keit ge­rie­te, nicht ein Er­mitt­lungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet wer­den wür­de. Svet­la­na, Lars und Pas­cal ver­lie­ßen die Kanz­lei, schlos­sen die Tür wie­der sehr vor­sich­tig und sperr­ten ab. Mit Gra­bow­skis Wa­gen fuh­ren sie da­von, da­mit die­ser nicht vor der Kanz­lei ge­se­hen wür­de.
    Svet­la­na steu­er­te einen Blu­men­la­den an, um er­neut eine wei­ße Rose zu kau­fen. Es war nicht das­sel­be Ge­schäft, wo sie schon ein­mal eine sol­che Blu­me ge­kauft hat­te. Sie woll­te un­be­dingt ver­mei­den, dass man sich an sie er­in­ner­te, es zu­min­dest ein­gren­zen. Wie­der im Auto, roll­te sie das aus­ge­druck­teFoto ein und be­fes­tig­te es mit ei­nem Gum­mi­band an der Rose.
    »Was hast du vor?«, frag­te Pas­cal.
    »Ich wer­de dem Ho­tel noch einen klei­nen Be­such ab­stat­ten«, ant­wor­te­te sie und fuhr los. Dort an­ge­kom­men park­te sie den Wa­gen et­was ab­seits, ging erst durch die La­den­pas­sa­ge ne­ben dem Ho­tel und aus ei­nem rück­wär­ti­gen Ein­gang wie­der her­aus. Sie hat­te das Ho­tel ge­naues­tens stu­diert und wuss­te, wie ge­ring die Wahr­schein­lich­keit war, von dort kom­mend ge­se­hen zu wer­den. Den glei­chen Weg woll­te sie auch wie­der für den Rück­weg neh­men, denn es war der kür­zes­te, um mög­lichst schnell in der Mas­se un­ter­tau­chen zu kön­nen. Pas­cal und Lars war­te­ten der­weil im Fahr­zeug.
    Durch eine Dreh­tür be­trat Svet­la­na die Emp­fangs­hal­le, blieb kurz ste­hen und son­dier­te die Lage. Sie woll­te ver­mei­den, auf den Ho­tel­di­rek­tor zu tref­fen, der sie zwei­fel­los fest­hal­ten und un­an­ge­neh­me Fra­gen stel­len wür­de, viel­leicht so­gar die Po­li­zei ru­fen könn­te. Au­ßer ein paar Gäs­ten, die an der Re­zep­ti­on stan­den, und ei­nem Ehe­paar, das of­fen­bar auf sein Taxi war­te­te, war nie­mand in der Hal­le. Hin­ter dem Emp­fangstre­sen stand nur eine Mit­ar­bei­te­rin. Svet­la­na war er­leich­tert, dass es nicht die glei­che An­ge­s­tell­te war wie bei ih­rem ers­ten Be­such. Das er­spar­te ihr Fra­gen, wenn sie schon wie­der eine wei­ße Rose für den Di­rek­tor ab­gab.
    Svet­la­na at­me­te tief durch.
    »Ent­schul­di­gen Sie, darf ich kurz die­se Rose ab­ge­ben?«, un­ter­brach Svet­la­na die Frau hin­ter dem Tre­sen, die ge­ra­de da­bei war, eine Rech­nung aus­zus­tell­ten. »Sie ist für Ih­ren Chef mit bes­tem Dank. Er wird schon Be­scheid wis­sen.«
    »Geht in Ord­nung«, sag­te die Frau und leg­te die Rose mit­samtdem auf­ge­roll­ten Foto hin­ter sich auf ein Si­de­board. We­nig später schick­te sie eine Aus­zu­bil­den­de da­mit zum Di­rek­tor.
    »Ist die Frau noch in der Hal­le«, frag­te der Di­rek­tor, ob­wohl klar sein muss­te, dass Svet­la­na es ei­lig ge­habt ha­ben moch­te.
    »Sie hat so­fort das Ho­tel ver­las­sen. Stimmt et­was nicht?«, frag­te die Aus­zu­bil­den­de be­sorgt, als sie be­merk­te, dass ihr Chef ver­zwei­felt war. Sie be­fürch­te­te, et­was falsch ge­macht zu ha­ben.
    »Nein, es ist al­les in Ord­nung. Vie­len Dank.« Er wuss­te nur zu gut, dass gar nichts in Ord­nung

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