Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
bestürzt, diese Tat begangen zu haben. Seit Jahren besaß er diese Waffe, die er zu seiner Sicherheit angeschafft hatte, jedoch niemals zu dem Zweck, der nun eingetreten war. Erst der Mord an Floyd und jetzt hatte er einen jungen Menschen angeschossen. Wie tief konnte er noch sinken? Torge und Pascal hatten ihn fest im Griff, während Lars ihm die Waffe aus der Hand riss und diese jetzt auf ihn richtete.
»Was habt ihr mit mir vor?«, stammelte er kleinlaut. Mehr und mehr wurde ihm bewusst, diese Partie verloren zu haben. Er hätte damit rechnen müssen, selbst mit seiner Pistole unterlegen zu sein. Immerhin war er alleine gegenüber fünf Mitgliedern der Weißen Rose. Jetzt sah er sich ihnen ausgeliefert.
»Lars hat kein Problem abzudrücken«, sagte Torge, »können wir Sie also loslassen, ohne dass Sie uns neue Schwierigkeiten machen?«
»Lasst mich los, ich bleibe ruhig«, versicherte Grabowski.
Torge und Pascal lösten sich von ihm, blieben aber in unmittelbarer Nähe stehen.
Svetlana bemühte sich, Timos stark blutende Wunde zu versorgen.
»Timo braucht dringend einen Arzt«, sagte sie. »Ich kann die Blutung nicht stoppen und wie es aussieht, muss die Wunde genäht werden.«
»Und wie sollen wir dem Arzt erklären, wie Timo zu einer Schussverletzung gekommen ist? Er wird sicherlich verpflichtet sein, die Polizei hinzuzuziehen«, sagte Pascal. »Wirklich toll, ein einziger Schuss und unser ganzer Plan ist im Eimer.«
Pascal sah Grabowski vorwurfsvoll an, der sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen konnte. Lars hielt ihn weiterhin mit der Pistole im Schach.
»Einer von uns muss in die Apotheke, Desinfektionsmittel und Verbandszeug besorgen«, sagte Torge, der von allen am besonnensten war. »Den Rest erledige ich. Ich bin zwar noch kein Arzt, hab aber lange genug studiert, um Timo fachgerecht behandeln zu können.«
»Ich geh los und beschaff dir alles, was du brauchst«, sagte Bastian spontan und machte sich sofort auf den Weg.
»Was machen wir jetzt mit ihm?«, fragte Lars.
Svetlana sah zu Grabowski, der wie ein Häufchen Elend zwischen Torge und Pascal stand. Er fühlte sich, als sei er einer Spinne ins Netz geraten und rechnete damit, dass früher oder später ein weiterer Schuss fallen würde, der diesmal ihn träfe. Zumindest wäre es so, würde er auch nur eine falsche Bewegung machen. Entsprechend steif stand er da und wagte kaum zu atmen. Als er sah, wie Torge Svetlana etwas ins Ohr flüsterte, fühlte er sich noch schlechter alssowieso schon.
»Gute Idee, so machen wir das«, sagte Svetlana und kam auf Grabowski zu. »Wo steht dein Wagen?«
»Gleich vor der Tür«, sagte Grabowski, der keine Ahnung hatte, was Torge Svetlana vorgeschlagen hatte. Er sah nur, dass sie begeistert war und das konnte nichts Gutes bedeuten. Lars und Pascal drängten Grabowski zur Tür, Svetlana folgte, während Torge zurückblieb, um auf Bastian zu warten, damit er Timos Arm verbinden konnte.
»Denke nicht einmal daran, zu schreien oder wegzurennen«, sagte Lars, der die Pistolenmündung in Grabowskis Rippen presste. »Wir wissen ja, die Waffe ist geladen, nicht wahr?«
»Gib mir die Wagenschlüssel«, forderte Pascal. Grabowski griff wortlos in die Tasche und holte ein Schlüsselbund heraus, an dem nicht nur sein Autoschlüssel hing, sondern auch die Schlüssel zu seiner Wohnung und Kanzlei.
»Wo bringt ihr mich hin, falls die Frage erlaubt ist?«
»An einen Ort, wo man dich garantiert nicht suchen wird«, antwortete Svetlana. »Dort bleibst du, bis die Konferenz vorüber ist. Ist alles zu unserer Zufriedenheit gelaufen, befreien wir dich.«
»Und wenn es nicht so läuft?«, hakte Grabowski besorgt nach.
»Wir werden sehen«, war Svetlanas Antwort.
Sie befürchtete, Grabowski könnte ein
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