Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
einmal durch, dachte er sich, damit alles reibungslos funktionieren würde. Wenn er nur wüsste, was genau sie im Schilde führten. Er betrachtete sich im Badezimmerspiegel und kam zu dem wenig verheißungsvollen Schluss, schon einmal besser ausgesehen zu haben.
Auf seinem Bankkonto würde in den nächsten Tagen eine stattliche Summe eingehen, aber war es das wert? Jeder Einzelne der Bilderberger verdiente mindestens das Zehn-, Zwanzig-, Dreißigfache, aber er musste für viel wenigerseinen Kopf für sie hinhalten. Von Gerechtigkeit war keine Spur.
Grabowski traf eine Entscheidung, von der er nicht ahnte, sie wenig später bereuen zu können. Aus seiner Schreibtischschublade nahm er seine Waffe, vergewisserte sich, dass sie geladen war und steckte sie ein. Danach machte er sich auf den Weg zu Svetlanas Wohnung.
Dort erläuterte Svetlana gerade anhand der Fotos vom Grundrissplan, wie im Hotel am besten vorzugehen sei. Ganz besonders machte sie auf einen Versorgungsschacht aufmerksam, der offenbar nachträglich in das Hotel eingebaut worden war, um Speisen und Getränke besser in die oberen Etagen transportieren zu können.
»Wir müssen diesen Schacht für uns nutzen«, erklärte Svetlana, die an Floyds Stelle die Führung der Weißen Rose übernommen hatte. Die übrigen Mitglieder begrüßten dies, denn sie erwies sich als genauso ideenreich wie Floyd und verfügte über ausreichend Durchsetzungskraft. Zu ihrer Strategie gehörte auch, die Mitglieder noch einmal kräftig anzuheizen, damit sie am Tag X genügend motiviert waren, um gegen den Bilderberger-Plan vorzugehen. Jedem war durchaus bewusst, diesen Plan niemals stoppen zu können, aber es genügte schon, das Volk mit der Nase auf das zu stoßen, was sie alle anging. Bei der bevorstehenden Aktion würde auch die Presse nicht mehr wegsehen können, war die einstimmige Meinung der Widerständler.
Mit kräftiger Stimme und eindrucksvoller Gestik steigerte sich Svetlana mehr und mehr in diese Ungeheuerlichkeit hinein. Wiederholte Beifallsbekundungen motivierten sie ungemein, sodass ihre eigene Begeisterung grenzenlos war.
»Bei der Agenda 500-2061 handelt es sich, wie wir allewissen, um eine Depulationsagenda. Es geht also um Bevölkerungsreduktion. Über sieben Milliarden Menschen sind zu viel für diese Erde und das Wachstum der Weltbevölkerung entspricht jährlich der Bevölkerungszahl Deutschlands. Das Ernährungs- und Trinkwasserproblem ist nicht zu unterschätzen und es können Kriege um die letzten Ressourcen ausbrechen. Das ist wohl alles korrekt und lässt sich nicht wegdiskutieren. Ist aber Völkermord die Lösung?« Beim letzten Satz wurde Svetlana Stimme deutlich lauter.
»Natürlich nicht! Deshalb hatte Floyd die Weiße Rose gegründet und wir werden kämpfen!«, rief Pascal und erntete lautstarken Beifall.
»Schenkt man dieser Agenda Glauben«, fuhr Svetlana voller Enthusiasmus fort, »gibt es bereits weltweit koordinierte Programme zur Reduktion oder gar Ausrottung von Teilen der Weltbevölkerung. Ich habe eine erschreckende Präambel gefunden: Das Ziel sei, nutzlose Esser und Gebrechliche zu eliminieren und die Bevölkerung auf ein der Machtelite genehmes Maß zu reduzieren.«
Svetlana unterbrach kurz ihre Rede, um allen die Zeit zu geben, diese ungeheuerliche Aussage zu verinnerlichen. Alle schwiegen.
»Es geht um eine Reduktion auf 500 Millionen Menschen«, unterbrach Svetlana diese Stille. Wie versteinert saßen Pascal, Bastian, Timo und Lars vor ihr und starrten sie ausdruckslos an. Niemand konnte glauben, dass Menschen tatsächlich dazu fähig wären, niedrige
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