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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ein­mal durch, dach­te er sich, da­mit al­les rei­bungs­los funk­tio­nie­ren wür­de. Wenn er nur wüss­te, was ge­nau sie im Schil­de führ­ten. Er be­trach­te­te sich im Ba­de­zim­mer­spie­gel und kam zu dem we­nig ver­heißungs­vol­len Schluss, schon ein­mal bes­ser aus­ge­se­hen zu ha­ben.
    Auf sei­nem Bank­kon­to wür­de in den nächs­ten Ta­gen eine statt­li­che Sum­me ein­ge­hen, aber war es das wert? Je­der Ein­zel­ne der Bil­der­ber­ger ver­dien­te min­des­tens das Zehn-, Zwan­zig-, Dreißig­fa­che, aber er muss­te für viel we­ni­gersei­nen Kopf für sie hin­hal­ten. Von Ge­rech­tig­keit war kei­ne Spur.
    Gra­bow­ski traf eine Ent­schei­dung, von der er nicht ahn­te, sie we­nig später be­reu­en zu kön­nen. Aus sei­ner Schreib­tisch­schub­la­de nahm er sei­ne Waf­fe, ver­ge­wis­ser­te sich, dass sie ge­la­den war und steck­te sie ein. Da­nach mach­te er sich auf den Weg zu Svet­la­nas Woh­nung.
    Dort er­läu­ter­te Svet­la­na ge­ra­de an­hand der Fo­tos vom Grund­riss­plan, wie im Ho­tel am bes­ten vor­zu­ge­hen sei. Ganz be­son­ders mach­te sie auf einen Ver­sor­gungs­schacht auf­merk­sam, der of­fen­bar nach­träg­lich in das Ho­tel ein­ge­baut wor­den war, um Spei­sen und Ge­trän­ke bes­ser in die obe­ren Eta­gen trans­por­tie­ren zu kön­nen.
    »Wir müs­sen die­sen Schacht für uns nut­zen«, er­klär­te Svet­la­na, die an Floyds Stel­le die Führung der Wei­ßen Rose über­nom­men hat­te. Die üb­ri­gen Mit­glie­der be­grüßten dies, denn sie er­wies sich als ge­nau­so ide­en­reich wie Floyd und ver­füg­te über aus­rei­chend Durch­set­zungs­kraft. Zu ih­rer Stra­te­gie ge­hör­te auch, die Mit­glie­der noch ein­mal kräf­tig an­zu­hei­zen, da­mit sie am Tag X ge­nü­gend mo­ti­viert wa­ren, um ge­gen den Bil­der­ber­ger-Plan vor­zu­ge­hen. Je­dem war durch­aus be­wusst, die­sen Plan nie­mals stop­pen zu kön­nen, aber es ge­nüg­te schon, das Volk mit der Nase auf das zu sto­ßen, was sie alle an­ging. Bei der be­vorste­hen­den Ak­ti­on wür­de auch die Pres­se nicht mehr weg­se­hen kön­nen, war die eins­tim­mi­ge Mei­nung der Wi­der­ständ­ler.
    Mit kräf­ti­ger Stim­me und ein­drucks­vol­ler Ges­tik stei­ger­te sich Svet­la­na mehr und mehr in die­se Un­ge­heu­er­lich­keit hin­ein. Wie­der­hol­te Bei­falls­be­kun­dun­gen mo­ti­vier­ten sie un­ge­mein, so­dass ihre ei­ge­ne Be­geis­te­rung gren­zen­los war.
    »Bei der Agen­da 500-2061 han­delt es sich, wie wir allewis­sen, um eine De­pu­la­ti­ons­a­gen­da. Es geht also um Be­völ­ke­rungs­re­duk­ti­on. Über sie­ben Mil­li­ar­den Men­schen sind zu viel für die­se Erde und das Wachs­tum der Welt­be­völ­ke­rung ent­spricht jähr­lich der Be­völ­ke­rungs­zahl Deutsch­lands. Das Er­nährungs- und Trink­was­ser­pro­blem ist nicht zu un­ter­schät­zen und es kön­nen Krie­ge um die letzten Res­sour­cen aus­bre­chen. Das ist wohl al­les kor­rekt und lässt sich nicht weg­dis­ku­tie­ren. Ist aber Völ­ker­mord die Lö­sung?« Beim letzten Satz wur­de Svet­la­na Stim­me deut­lich lau­ter.
    »Na­tür­lich nicht! Des­halb hat­te Floyd die Wei­ße Rose ge­grün­det und wir wer­den kämp­fen!«, rief Pas­cal und ern­te­te laut­star­ken Bei­fall.
    »Schenkt man die­ser Agen­da Glau­ben«, fuhr Svet­la­na vol­ler En­thu­si­as­mus fort, »gibt es be­reits welt­weit ko­or­di­nier­te Pro­gram­me zur Re­duk­ti­on oder gar Aus­rot­tung von Tei­len der Welt­be­völ­ke­rung. Ich habe eine er­schrecken­de Präam­bel ge­fun­den: Das Ziel sei, nutz­lo­se Es­ser und Ge­brech­li­che zu eli­mi­nie­ren und die Be­völ­ke­rung auf ein der Mach­te­li­te ge­neh­mes Maß zu re­du­zie­ren.«
    Svet­la­na un­ter­brach kurz ihre Rede, um al­len die Zeit zu ge­ben, die­se un­ge­heu­er­li­che Aus­sa­ge zu ver­in­ner­li­chen. Alle schwie­gen.
    »Es geht um eine Re­duk­ti­on auf 500 Mil­lio­nen Men­schen«, un­ter­brach Svet­la­na die­se Stil­le. Wie vers­tei­nert saßen Pas­cal, Bas­ti­an, Timo und Lars vor ihr und starr­ten sie aus­drucks­los an. Nie­mand konn­te glau­ben, dass Men­schen tat­säch­lich dazu fähig wären, nied­ri­ge

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