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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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un­auf­fäl­lig war der ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­dent un­ter­wegs, wo­bei er al­ler­dings von ei­nem Si­cher­heits­un­ter­neh­men mit ge­pan­zer­tem Fahr­zeug chauf­fiert wur­de.
    »Sind die Aus­hilfs­kräf­te schon im Haus?«, frag­te der überaus ner­vö­se Ma­na­ger die Ho­telda­me. Ihr wäre es am liebs­ten ge­we­sen, er wür­de sich in sein Büro zu­rück­zie­hen und erst wie­der er­schei­nen, wenn al­les vor­bei sein wür­de. Sei­ne Rast­lo­sig­keit und Ge­rei­zt­heit droh­te auf das Per­so­nal über­zu­sprin­gen. Und es war nicht an­zu­neh­men, dass sich in nächs­ter Zeit an die­sem Zu­stand et­was än­dern wür­de. Eine ner­vö­se und hek­ti­sche Be­leg­schaft war aber ge­nau das, was nie­mand brauch­te. Nur wenn Ruhe be­wahrt wur­de, lie­ße sich al­les zur Zufrie­den­heit hand­ha­ben. Nur die Ho­telda­me so­wie der Chef des Ser­vices und die Kü­chen­crew wa­ren hin­sicht­lich sol­cher An­läs­se rou­ti­niert ge­nug und von da­herdie Ruhe selbst.
    »Sie müs­sen je­den Au­gen­blick ein­tref­fen«, ant­wor­te­te die Ho­telda­me. Ihre ex­trem ru­hi­ge Aus­strah­lung rei­zte den Di­rek­tor noch mehr. Sie ver­such­te, ihn zu be­ru­hi­gen, was al­ler­dings ein hoff­nungs­lo­ses Un­ter­fan­gen war. Er war der­art auf­ge­regt, dass er sei­ne Mit­ar­bei­te­rin mit­ten im Satz ste­hen ließ und sich schon wie­der um et­was an­de­res be­müh­te. Je­der muss­te sich fra­gen, ob er für sei­nen Job über­haupt ge­eig­net war. Je­den­falls ver­mit­tel­te er in die­ser Stun­de nicht ge­ra­de den Ein­druck, al­les un­ter Kon­trol­le zu ha­ben und in der Lage zu sein, mit ru­hi­ger Ge­las­sen­heit die­se Ex­trem­si­tua­ti­on zu meis­tern. Der Druck, der auf­grund der Dro­hun­gen ein Viel­fa­ches größer war als un­ter nor­ma­len Um­stän­den, ent­schul­dig­te je­doch vie­les.
    Wenn wir der neu­en Welt­ord­nung ent­kom­men wol­len, müs­sen wir bei der nächs­ten Bil­der­ber­ger-Kon­fe­renz et­was un­ter­neh­men, hat­te er auf ir­gend­ei­ner In­ter­netsei­te ge­le­sen, als er ver­such­te, In­for­ma­tio­nen über die Wei­ße Rose zu fin­den. Die­ser Satz ver­folg­te ihn seit Stun­den. Mit­un­ter hat­te er das Ge­fühl, je­mand wür­de ihm dies im­mer wie­der zuf­lüs­tern, da­mit er un­ent­wegt dar­an er­in­nert wür­de. Und das Bild ei­ner wei­ßen Rose, die ihm zwei­mal zu­ge­spielt wor­den war, ver­schwand auch nicht mehr vor sei­nem geis­ti­gen Auge. Er konn­te froh sein, nicht Tau­sen­de sol­cher Ro­sen in ei­ner Hal­lu­zi­na­ti­on um sich her­um zu se­hen. Weit da­von ent­fernt war er al­ler­dings nicht mehr.
    Sei­ne größte Sor­ge war, dass sich die Ser­vice­kräf­te ver­späten könn­ten, die er ex­tra für die­ses Er­eig­nis zu­sätz­lich bei ei­ner Agen­tur ge­or­dert hat­te. Ohne sie bräche al­les zu­sam­men, denn das Stamm­per­so­nal wäre zah­len­mäßig völ­lig über­for­dert. Im­mer wie­der sah er auf sei­ne Arm­band­uhr,fast schon im Se­kun­den­takt und lief da­bei in der Emp­fangs­hal­le auf und ab. Was ihn au­ßer­dem be­un­ru­hig­te, war die Tat­sa­che, dass er mit Gra­bow­ski nicht mehr rech­nen konn­te. Was er an­fäng­lich für eine ab­sur­de Idee ge­hal­ten hat­te, wünsch­te er sich jetzt mehr denn je, eine Per­son an sei­ner Sei­te zu ha­ben, der er not­falls jeg­li­che Ver­ant­wor­tung in die Schu­he schie­ben könn­te.
    »Set­zen Sie sich und trin­ken Sie eine Tas­se Kaf­fe, Herr Di­rek­tor«, sprach ihn plötz­lich die Ho­telda­me an, die ein klei­nes Ta­blett mit ei­nem Känn­chen Kaf­fee in der Hand hielt.
    »Dan­ke, das kann ich gut ge­brau­chen«, ant­wor­te­te er. »Ha­ben Sie al­les un­ter Kon­trol­le?«
    »Al­les läuft bes­tens«, be­stätig­te sie und ver­such­te, durch ihr Lächeln den Di­rek­tor zu be­ru­hi­gen. Als er sich setzte, schi­en es nur noch schlim­mer zu wer­den. Er war ein un­ru­hi­ger Geist, der stän­dig in Be­we­gung sein muss­te.
    »Tun Sie mir einen Ge­fal­len und ru­fen Sie noch ein­mal die Agen­tur an«, sag­te er. »Die Aus­hil­fen soll­ten doch schon längst hier sein.«
    »Viel­leicht sind sie im Ver­kehr stecken ge­blie­ben. Aber wenn es Sie

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