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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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des letzten Jahrzehnts in Kalifornien etliche Hundert durchschnittlich große, weiße Männer mit braunen Augen als vermisst gemeldet worden. Ich habe dich um halb drei angerufen, damit du die Informationen noch vor Redaktionsschluss bekommst. Aber wenn du deine Anrufe nicht abhörst …«
    »Trotzdem vielen Dank, Rich. Ich habe jemanden interviewt. Mein Handy war abgestellt.«
    Die nächste Runde Bier traf ein, und als dann noch das Essen gebracht wurde, servierte Cindy uns die Höhepunkte ihrer anderen Interviews im »From the Heart«. Es dauerte zwar eine Weile, aber irgendwann merkte ich, dass Cindy ziemlich eindeutig mit Conklin flirtete. Also widmete ich mich meinem Lendensteak und sah den beiden bei ihrer Unterhaltung zu.
    Vor ungefähr anderthalb Jahren hatten meine Gefühle für meinen Partner eine scharfe und unerwartete Wendung genommen. Wir waren dienstlich nach Los Angeles geflogen, hatten spät am Abend noch zusammen gegessen, ein bisschen Wein getrunken und unseren Rückflug nach San Francisco verpasst.
    Es war spät, und so buchte ich zwei Zimmer im Marriott am Flughafen. Als Conklin an meine Tür klopfte, trug ich nur einen Bademantel. Ungefähr zwei Minuten später wälzten wir uns schon zusammen auf einem Doppelbett.
    Dann, noch bevor es zu spät war, zog ich die Notbremse. Es hatte schrecklich wehgetan und sich absolut herzzerreißend
angefühlt … so absurd und falsch, als würde die Sonne im Osten untergehen.
    Aber es war das Richtige gewesen. Zum einen waren Joe und ich damals zwar gerade getrennt, aber ich liebte ihn immer noch. Außerdem ist Conklin ungefähr zehn Jahre jünger als ich, und wir sind Partner . Und darüber hinaus bin ich sein Boss .
    Nach dieser Nacht hatten wir uns darauf verständigt, die Momente, in denen die Spannung zwischen uns die Luft im Streifenwagen zum Knistern brachte, die Momente, in denen ich nicht mehr wusste, was ich eigentlich sagen wollte und einfach nur in Richies hellbraune Augen starrte, zu ignorieren. Auch den dreißigsekündigen Tiraden, die Rich ab und zu vom Stapel ließ und in denen es immer nur darum ging, wie verrückt er nach mir war, wichen wir aus, so gut es eben ging.
    Aber das hier war etwas ganz anderes.
    Im Augenblick grinste Inspektor Hottie Cindy an, während sie meine Anwesenheit praktisch komplett vergessen hatte.
    Ich könnte jetzt sagen, dass Cindy und Rich ein wunderbares Paar abgeben würden. Sie sind beide Single. Sie sehen gut aus zusammen. Sie scheinen sich eine Menge zu sagen zu haben.
    »Rich«, meinte Cindy gerade. »Ich trinke noch ein Bier. Kannst du vielleicht dafür sorgen, dass ich sicher nach Hause komme?«
    »Ich fahr dich«, sagte ich und legte ihr schwesterlich die Hand auf den Arm. »Mein Wagen steht vor der Tür, und ich kann auf dem Heimweg einen kleinen Schlenker bei dir vorbei machen.«

18
    Yuki wäre fast mit Phil Hoffman zusammengeprallt, als dieser aus dem Fahrstuhl kam.
    »Was meinen Sie, was das soll?«, brummte Hoffman. »Komisch, oder?«, erwiderte Yuki.
    Es war 10 Uhr. Vorgestern hatten sie und Hoffman ihre Schlussplädoyers gehalten, und gerade hatte ein Mitarbeiter des Richters ihnen telefonisch mitgeteilt, dass sie sich im Gerichtssaal 6a einzufinden hatten.
    »Könnte auch gar nichts sein«, meinte Yuki. »Ich habe mal erlebt, dass die Geschworenen einen Taschenrechner haben wollten. Ich dachte schon, um die Strafe für meinen Mandanten auszurechnen. Aber dann hat sich rausgestellt, dass ein Geschworener in der Mittagspause seine Steuererklärung machen wollte.«
    Hoffman lachte und hielt ihr die erste der beiden Doppeltüren auf, die in den Gerichtssaal führten. Gaines übernahm die zweite Doppeltür und kurz darauf setzten sich die drei Rechtsanwälte an ihre jeweiligen Plätze.
    Richter Duffy saß bereits auf seiner Bank, Gerichtsschreiber und Gerichtsdiener waren auch an Ort und Stelle, und der Stellvertreter des Sheriffs stand vor der Geschworenenbank und strich sich immer wieder den Schnurrbart glatt.
    Duffy schob sich die Brille auf die Stirn, klappte seinen Laptop zu und bat Staatsanwaltschaft und Verteidigung zu sich nach vorn.
    »Die Sprecherin der Geschworenen hat mir eine Nachricht zukommen lassen«, sagte Duffy. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er ein zusammengefaltetes Blatt Papier entfaltete und es hochhielt, sodass Yuki und Hoffman die zwölf
mit einem schwarzen Stift gezeichneten Galgen sehen konnten. Unter den Galgen war zu lesen: »Euer Ehren, ich glaube, wir haben ein

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