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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hinausgekommen, und zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keinen Anlass anzunehmen, dass das nicht stimmt.
    Zweitens: Iraida Hernandez«, fuhr Chi fort und blätterte eine Seite weiter. »Das ist eine nette Dame.«

    »Ist das deine professionelle Einschätzung als Polizeibeamter, Chi?«, erkundigte sich Lemke mit sanfter Stimme.
    »Jawohl, so ist es«, erwiderte Chi. »Hernandez ist gebürtige Mexikanerin, mittlerweile aber eingebürgert, achtundfünfzig Jahre alt. Sie ist seit über dreißig Jahren für die Familie tätig, erst in Isa Booths Elternhaus und jetzt bei den Baileys. Ihre Fingerabdrücke sind, wie nicht anders zu erwarten, überall im Schlafzimmer zu finden.
    Sie hat keine Vorstrafen, aber sie könnte durchaus ein Motiv haben.«
    »Ehrlich?«, sagte ich.
    Chi nickte. »Sie sagt, dass sie wahrscheinlich im Testament der Baileys erwähnt wird. Das dürfen wir nicht aus dem Blick lassen, aber mein Gefühl sagt mir, dass sie nichts damit zu tun hat. Iraida Hernandez hält sich an die Vorschriften. Sie ist loyal. Sie hat über niemanden ein böses Wort verloren, also bleibt es dabei: eine ›nette Dame‹.«
    »Was ist mit der Köchin?«, ließ sich Cappy McNeil vernehmen. Cappy ist ein großer, kräftiger Kerl mit gut hundertzehn Kilo, und wenn die Donuts oder die Treppen ihn nicht vorzeitig in den Ruhestand schicken, wird er vielleicht irgendwann Lieutenant in irgendeinem kleinen Städtchen am Meer. Das ist jedenfalls sein großes Ziel. »Die Küste sehen und sterben«, sagt er immer.
    »Wie ich gerade sagen wollte«, meinte Chi an seinen Partner gewandt. »Nummer drei: die Köchin. Miller, Marilyn, siebenundvierzig Jahre alt. Kommt irgendwoher, wo man normalerweise drüber wegfliegt.« Chi warf einen Blick auf seine Notizen. »Ohio. Ist erst seit einem Jahr bei den Baileys. Hat eine saubere Weste. Keine Fingerabdrücke in den oberen Stockwerken. Das Einzige, was sie gesagt hat, war: ›Was wird jetzt aus mir?‹ Ich sehe kein Motiv. Was hätte sie davon? Aber sie hatte Zugang zu den Baileys, genau wie
die übrigen Angestellten. Und wenn wir eine Vergiftung ins Auge fassen …«
    Chi zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen: Sie ist die Köchin .
    Jacobi sagte: »Ich habe Marilyn Miller gebeten, die Stadt nicht zu verlassen, und habe zwei Teams der Special Investigation Division angefordert. Die sollen sie rund um die Uhr beschatten.«
    Chi beendete seinen Bericht mit den beiden verbliebenen Angestellten, einer zweiten Haushälterin und dem Mechaniker. Sie waren beide so sauber wie die Schnurrbarthaare einer Katze. Da stürmte Claire in Turnschuhen und Schutzanzug in den Bereitschaftsraum.
    Sie blickte sich um und sagte: »Habt ihr etwa gedacht: Claire ist da, jetzt kann die Party ja losgehen? Denkt noch mal nach.«

32
    Chi rollte einen Stuhl für Claire herbei. Sie setzte sich, legte die Füße auf einen Schreibtisch und sagte: »Meine Damen und Herren, die Körper der Baileys waren so absolut makellos, dass ich mich eigentlich nur gefragt habe, wieso sie nicht wieder angefangen haben zu atmen. Keine Tabletten im Magen, keine Schürfwunden, blauen Flecken oder sonstige Verletzungen. Kein Kohlenmonoxid. Und da ich niemals zulassen würde, dass sich irgendwelches Hautgewebe zwischen mich und meine Diagnose drängt, habe ich bei beiden eine schichtweise Sektion der Hals- und auch der Nackenpartien vorgenommen.
    Summa summarum habe ich sie mit Ausnahme ihrer Träume wirklich komplett unter die Lupe genommen. Das Obduktionsergebnis ist in beiden Fällen absolut negativ.«
    Alle stöhnten auf. Sogar ich.
    »Dann habe ich mit Ethan Baileys Hausarzt gesprochen«, fuhr Claire fort. »Und mit Isas Gynäkologen. Beide Ärzte hatten eine komplette und aktuelle Krankengeschichte ihrer Patienten parat. Daraus ergibt sich, dass beide Baileys die letzten Untersuchungen jeweils mit fünf Sternen bestanden haben, macht insgesamt also zehn. Diese jungen Menschen haben genau gewusst, wie sie ihre Körper behandeln müssen.
    Und als ich vor zehn Minuten, nach dem Gespräch mit dir …«, sie schaute Jacobi an, »… den Telefonhörer aus der Hand gelegt habe, kam der vorläufige toxikologische Bericht zur Tür hereinmarschiert.
    Ich wäre jede Wette eingegangen, dass Gift mit im Spiel war, dass der oder die eine den oder die andere über den Jordan geschickt und anschließend sich selbst vergiftet hat, sodass
wir es mit einem kombinierten Mord-Selbstmord oder gar mit einem Doppel-Selbstmord zu tun haben. Aber dann habe ich

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