Das 8. Gestaendnis
wäre, sie ins Polizeipräsidium zu begleiten und dort einige Fragen zu beantworten.
Pet Girl sagte: »Okay.«
Sie war cool. Sie musste es einfach bloß geschehen lassen, dann würden die sie bald wieder in Ruhe lassen … genau wie beim letzten Mal, als sie wegen Isa und Ethan Bailey befragt worden war.
Sie glitt auf den Rücksitz des Streifenwagens und dachte an die Nacht zurück, als sie es getan hatte. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie nichts übersehen hatte.
Der Hauswart jedenfalls hatte garantiert nicht gemerkt, dass sie Saras Haus betreten hatte, schließlich war er nackt hinter seinem Fenster vorbeigegangen, hatte das Licht im Bad angeknipst, und noch bevor sie die Haustür aufgemacht hatte, hatte sie die Dusche gehört.
Sie wusste noch, dass die »Lady mit der Goldenen Nähnadel« so sternhagelvoll gewesen war, dass sie nicht mal ein Auge aufgekriegt hatte. Pet Girl spürte einen Schauer der Erregung und hätte am liebsten laut gelacht oder vielleicht sogar gepinkelt .
Und sie hörte dem Geschnatter der beiden Bullen auf den Vordersitzen zu, wie sie mit der Funkzentrale quatschten und ihre Witzchen rissen. Die benahmen sich nicht gerade so, als hätten sie eine Mörderin auf der Rückbank sitzen.
Eher so, als hätten sie schon vergessen, dass sie überhaupt da war.
Schweigend stand sie zwischen den beiden im Fahrstuhl und lehnte auch das angebotene Kaltgetränk ab, als sie sie ins Verhörzimmer brachten.
»Sind Sie sicher?«, fragte die Frau. »Vielleicht eine Flasche Wasser?« Als ob es ihr wirklich um sie ging! Dabei wollte sie doch bloß eine DNA-Probe. Der Trick war so alt, dass sie sich wunderte, dass es immer noch Leute gab, die darauf hereinfielen.
»Ich möchte Ihnen gerne behilflich sein«, sagte Pet Girl allerliebst. »Was wollen Sie wissen?«
Inspektor Conklin war niedlich, wie ihm die hellbraunen Haare so über die Augen fielen. Er wischte die Strähnen beiseite, während er sich die Notizen durchlas, die er sich über sie gemacht hatte. Und dann wollte er wissen, wo sie im Lauf der vergangenen achtundvierzig Stunden gewesen war.
Pet Girl wusste, dass sie ihre Geschichte protokollierten, für den Fall, dass sie sie später noch einmal vernehmen würden, aber, hey: kein Problem.
»Ich habe insgesamt viermal, also zweimal morgens und zweimal abends, die Hunde der Baileys ausgeführt. Was wohl jetzt aus ihnen wird …?«
Dann erläuterte sie ausführlich ihren dicht gedrängten Zeitplan, bestehend aus Hunde ausführen und Besorgungen machen, inklusive der Runde mit Sara Needlemans preisgekrönten Landessiegern heute Morgen, nachdem der Hauswart ihr telefonisch mitgeteilt hatte, dass Sara Needleman tot sei.
»Haben Sie in dieser Gegend im Verlauf der letzten Woche
irgendetwas Ungewöhnliches oder unbekannte Personen bemerkt?«, wollte Sergeant Boxer wissen.
»Nein.«
»Was halten Sie von dem Hauswart?«
»Er ist okay. Nicht mein Typ.«
»Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Sara Needleman beschreiben?«, fragte Inspektor Conklin.
»Ich habe Sara sehr, sehr gern gehabt«, erwiderte sie. Schenkte ihm sogar ein kleines, neckisches Lächeln. Konnte ja nicht schaden. »Sara war klug und witzig und großzügig auch. Sie hat mir immer wieder Sachen aus ihrer Kollektion geschenkt. So war sie eben.«
»Wie oft haben Sie ihre Hunde ausgeführt?«
»Vielleicht einmal die Woche. Normalerweise ist sie selber mit ihnen rausgegangen. Aber gelegentlich hatte sie Terminprobleme, und dann hat sie mich angerufen, und ich habe das übernommen.«
»Und bei den Baileys?«
»Genau das Gleiche. Die Hunde ausführen. Besorgungen machen. Ich arbeite für viele Leute in diesen Kreisen. Dutzende . Ich habe gute Zeugnisse.«
»Hört sich ziemlich gut an«, meinte Inspektor Conklin. »Freie Zeiteinteilung.« Und dann: »Hatte Sara irgendwelche Feinde?«
»Mein Gott, ja. Sie hatte drei Exehemänner und ungefähr dreißig Exfreunde, aber ich würde nicht behaupten, dass die sie umbringen wollten.«
»Gibt es irgendjemanden auf dieser Liste, der auch einen Groll gegen die Baileys gehabt haben könnte?«
»Wenn Sie wüssten, wie wenig diese Leute mit mir geredet haben.«
»Haben Sie die Hausschlüssel von Sara Needleman und den Baileys?«, meldete sich Sergeant Boxer. Pet Girl griff in eine
Seitentasche ihres Rucksacks und holte einen Schlüsselring von der Größe eines Bootsankers hervor.
»Ich habe jede Menge Schlüssel. Das ist ja der springende Punkt. Ich komme meinen Klienten nicht in die
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