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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hat?«
    Conklin winkte nach der Rechnung. »Könnte sein.«
    »Na, das wär doch was, oder?«, meinte Cindy.
    Sie blickte ihn an, als hätte er etwas falsch gemacht, und er sagte: »Oh,’tschuldigung, wolltest du vielleicht noch was? Ein Eis oder so?«
    »Ich hab nur kurz gedacht … ich würde gerne noch länger darüber reden. Und ich hab endlich meine Cappuccino-Maschine ausgepackt, Rich.«
    Conklin sah, wie sie eine Locke um ihren Finger wickelte. Er lächelte: »Heißt das, du fragst mich, ob ich noch auf eine Tasse Kaffee mit zu dir will?«

56
    McCorkle und ich saßen im Bereitschaftsraum und verschlangen kaltes, chinesisches Imbissessen, während wir uns in die Ermittlungsakten vertieften.
    McCorkle klappte die Akte PANGORN auf und sagte: »April Pangorn war eine wunderschöne, junge Witwe, erst achtundzwanzig Jahre alt und sehr wohlhabend. Den Notizen von Inspektor Sparks zufolge hatte sie viele Freunde, Männer wie Frauen.«
    »Hier steht, dass Ms. Pangorn tot in ihrem Bett aufgefunden worden ist, ohne sichtbare Druckstellen oder blaue Flecken«, sagte ich. »Genau wie die Baileys und Sara Needleman.«
    »Sehr richtig. Darum hat man zunächst gar nicht an Mord gedacht, so lange, bis auch Frank Godfrey tot umgefallen ist.«
    McCorkle nagte ein kaltes Rippchen ab und warf den Knochen in den Mülleimer, während ich die Akte Godfrey aufschlug und St. Judes Schilderung mitverfolgte.
    »Godfrey, Frank. Weiß, männlich, fünfundvierzig, Preisboxer im Ruhestand, war Mitbesitzer des Raleigh’s.
    Der Laden ist mittlerweile geschlossen, aber damals war das ein sehr konservativer Club, die Wände mit rotem Samt ausgeschlagen, Humidors auf dem Tresen, ein paar Spieltische im hinteren Teil. Frankie hatte ein Deluxe-Apartment über den Wolken und genug zu tun. Jede Menge zu tun. Er mochte die Frauen - Plural -, und er gab gerne Geld aus. Hier, sieh dir das mal an, Lindsay. Ein Foto vom Tatort.«
    Das Opfer lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Schlafzimmerfußboden. Es sah fast so aus, als hätte er versucht, ins Badezimmer zu kriechen, das am Rand des Bildes gerade eben noch zu erkennen war.

    McCorkle sagte: »Die ermittelnden Beamten dachten, dass Frank womöglich ermordet worden war, aber die Gerichtsmedizin konnte keine Todesursache feststellen. Obduktionsergebnis negativ, toxikologisches Gutachten negativ. Mysterium positiv.
    Kommen wir zum Nächsten. Patrick Kennedy war Banker«, fuhr McCorkle fort. »Und er war schwul. Ein hervorragend gehütetes Geheimnis, das erst nach seinem Tod gelüftet wurde, weil da wirklich absolut alles ans Licht gezerrt wurde.
    Jetzt waren also drei ultrareiche Personen innerhalb weniger Monate unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Hier unten im südlichen Bezirk hat sich langsam Verzweiflung breitgemacht. Ein gewisser Lieutenant Leahy hat anstelle von Inspektor Sparks die Ermittlungen weitergeführt. Er hat ungefähr einen Monat gebraucht, um praktisch jeden einzelnen Schwulen in San Francisco zu befragen.« McCorkle lachte. »Jeder zweite ›kannte‹ Paddy. Tut mir leid«, meinte er. »Aber stell dir das mal vor. Und dann, einen Monat später, war auch Christopher Ross tot.«
    »Und was war mit ihm los?«, wollte ich wissen. Ich zerbrach einen Glückskeks und las McCorkle vor, was auf dem winzigen Papierstreifen stand. »›Ein guter Freund kennt die Antwort.‹«
    Dann verpasste ich McCorkle einen sanften Hieb auf einen seiner mächtigen Arme. »Mach schon weiter, Kumpel. Wie sind die Kollegen hinter das Geheimnis der Schlangen gekommen? Spuck’s aus, St. Jude .«

57
    McCorkle lachte.
    »Boxer, ich rede ja so schnell ich kann.«
    »Red schneller!«
    Ich klopfte im Scherz auf die Akte Godfrey, aber langsam kroch die Angst in mir hoch. 1982 waren vier Angehörige der gesellschaftlichen Oberschicht unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Und wir hatten hier bereits drei ähnliche, wenn nicht sogar identische Todesfälle innerhalb einer Woche erlebt.
    Erst jetzt war ich voll und ganz davon überzeugt, dass es sich bei diesen Fällen um Mord handelte. Und mir war klar, dass der Killer, falls es sich um ein und dieselbe Person handeln sollte, schwer zu fassen, schlau und sehr gut organisiert war.
    »Christopher Ross«, sagte ich. »Das letzte Opfer.«
    »Christopher Ross«, sagte McCorkle und schlug die vierte Ermittlungsakte auf, sodass ich mir eines der Fotos aus der Leichenhalle betrachten konnte. »Ein zweiundvierzig Jahre alter Weißer. Unermesslich reich,

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