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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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fertig? Ich würde nämlich gerne wieder mein ganz normales Familienleben führen.«
    »Für den Augenblick schon. Aber wir bleiben dran.«
    »Ich verstehe.«
    »Falls irgendetwas geschieht, was wir wissen sollten, dann rufen Sie uns an.«
    »Großes Pfadfinderehrenwort.«
    Pincus streckte drei Finger in die Höhe, drehte sich um und ging auf seine Haustür zu. Wollte er uns verarschen? Ich war mir nicht sicher. Als er im Haus war, sagte ich zu Rich: »Wir müssen Cindy anrufen.«

87
    Einige Zeit später saßen Conklin, Cindy und ich in MacBain’s Beer O’the World Pub und hatten den Laden praktisch für uns allein. Wir setzten uns an einen Tisch im hinteren Teil und entschieden uns für eine Schale gefriergetrocknete Erdnüsse und jeweils eine Cola light.
    Cindys Wangen waren stark gerötet, und das hatte nichts mit der körperlichen Nähe zu meinem Partner zu tun.
    »Ihr habt sie laufen lassen? Alle beide? Warum nicht festgehalten, eingesperrt …«
    »Klingt ja fast wie ein Popsong«, platzte Conklin heraus. Er war so berauscht von Cindy, dass er sogar ein paar Zeilen trällerte: »Halt mich fest, sperr mich ein, lass mich nicht mehr los …«
    Doch Cindy war nicht in der Stimmung.
    »Wie kannst du dich in so einer Situation über mich lustig machen?«
    Conklins Lächeln erstarb. »Cin, wir hätten sie doch garantiert hierbehalten, wenn es möglich gewesen wäre, aber wir können ihnen keine strafbare Handlung nachweisen. Noch nicht.«
    »Aber ihr seid an dem Fall dran? Schwört bei Gott.«
    Conklin und ich nickten gleichzeitig. Rich fügte noch hinzu: »Wir sind wirklich ernsthaft dran.«
    Cindy ließ den Kopf in die Hände sinken und stöhnte. »Ich habe diesen Kerl auf die Titelseite der San Francisco Chronicle gebracht. ›Bagman Jesus, ein Heiliger der Straße‹. Und was stellt sich raus? Dass er Teenager zu Drogendealern gemacht hat! Und ihr glaubt, dass er deswegen umgebracht wurde? Allmächtiger. Was soll ich jetzt bloß machen?«

    »Das, was du immer machst«, sagte ich zu meiner Freundin. »Bei der Wahrheit bleiben. Und, übrigens, Cindy: Das ist doch eine noch bessere Geschichte, oder etwa nicht?«
    Ihre Augen wurden größer, als sie in Gedanken die Schlagzeile vor sich sah. »Kann ich zuverlässige Quellen mit guten Verbindungen zum San Francisco Police Department zitieren?«
    »Na klar. Sicher.«
    Conklin bezahlte die Rechnung, und wir verließen die Kneipe zu dritt. Cindy machte sich auf den Weg zurück zu einer Dringlichkeitssitzung mit ihrer Chefredakteurin in der Chronicle , und Conklin und ich gingen die wenigen Schritte bis zum Präsidium zu Fuß.
    In der Düsternis des Bereitschaftsraums angelangt schaltete Conklin sofort seinen Rechner ein. Ich sah die Nachrichten durch, die in der Zwischenzeit für uns eingegangen waren, und entdeckte eine Bitte um Rückruf von St. Jude, die von Brenda den Vermerk DRINGEND bekommen hatte. Als ich McCorkles Nummer schon zur Hälfte eingetippt hatte, sagte Conklin. »Unglaublich.«
    Ich hörte auf zu wählen. »Was ist denn?«
    »Rodney Bookers Lieferwagen ist beschlagnahmt worden, Lindsay. Am Tag nach seiner Ermordung hat man ihn aus dem Parkverbot abgeschleppt.«
    Ich rief die Dienststelle für beschlagnahmte Fahrzeuge an, stellte fest, wo der Wagen stand, und ließ ihn unverzüglich ins kriminaltechnische Labor schaffen.
    Urplötzlich hatte sich ein Weg aus unserer Sackgasse aufgetan.
    Genau das rief ich auch über die Schulter hinweg Jacobi zu, der aufgebracht auf uns zukam, während Conklin und ich fluchtartig aus dem Bereitschaftsraum stürzten.

88
    Es war 19.00 Uhr und die Kriminaltechniker kosteten unsere Durchsuchungsgenehmigung für Bookers Lieferwagen bis zum letzten Tropfen aus. Die Intelligenzbestie Brett Feller und sein muskulöser Gehilfe, Ray Bates, hatten den blauen Transporter auseinandergenommen und die Einzelteile in unterschiedliche Stapel sortiert. Und sie hatten Bagmans Tasche gefunden, die mit einem Bungee-Seil unter einem der Rücksitze befestigt gewesen war.
    Die beiden jungen Männer waren aber noch nicht fertig. Sie schraubten Muttern und Schrauben und Felgenringe ab, hofften auf einen versteckten Drogenvorrat oder eine Waffe, aber als Conklin und ich die braune, lederne Posttasche aufgemacht und hineingesehen hatten, sagte ich: »Lasst gut sein, Jungs. Das hier ist es.«
    Ich holte die einzelnen Gegenstände aus der Tasche. Conklin legte sie auf dem Lichttisch aus, und Feller, ein verbissener Vierundzwanzigjähriger mit einer

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