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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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die Metallregale in der schmalen Kammer an. Zwischen den zersplitterten Behältern konnte ich die Kraits herumkriechen sehen, jede einzelne von ihnen voll mit Gift.
    Was hatte Norma Johnson mit diesen Schlangen vorgehabt? Wie viele Menschen hatte sie eigentlich noch ermorden wollen?
    Was ging bloß im kranken Hirn dieser Frau vor?
    Ich bat einen Streifenpolizisten, die Haustür abzuschließen und zu versiegeln, dann ließ ich Pet Girls Haus hinter mir und rannte zum Notarztwagen. Die Sanitäter waren gerade dabei, meinen Partner hineinzuschieben.
    Ich setzte mich neben Richie, nahm seine unverletzte Hand und drückte sie.

    »Ich weiche nicht von deiner Seite, bis du wieder Liegestützen machst oder Basketball spielst«, sagte ich, und jetzt brach meine Stimme doch. »Du wirst wieder gesund, Richie. Du bist bestimmt bald wieder topfit.«
    »Okay«, erwiderte er kaum lauter als mit einem Flüstern. »Aber kannst du mir einen Gefallen tun, Linds? Kannst du trotzdem für mich beten?«

100
    Als der Fahrer nach links abbog, da war mir klar, dass wir ein Ziel ansteuerten, das ich eigentlich nie wieder hatte sehen wollen.
    Das San Francisco Municipal Hospital war der Ort, wo Yukis Mutter gestorben war.
    Tagelang war ich dort durch die Flure geschlichen, in der Hoffnung, einen geistig verwirrten »Todesengel« auf frischer Tat zu ertappen, und hatte dabei die Erfahrung gemacht, dass das Hauptinteresse der Klinik eher auf hohe Profite als auf eine gründliche Patientenfürsorge ausgerichtet war.
    Ich rief dem Fahrer zu: »Das General Hospital ist doch näher als das Municipal.«
    »Aber wir haben den Schlangenbiss an Bord, oder, Sergeant? Und das Municipal hat das Antivenin schon angefordert.«
    Ich hielt den Mund und tat, worum Conklin mich gebeten hatte. Ich betete zu Gott, hielt Richard Conklins Hand fest und dachte dabei, was für ein toller Mensch er war, wie viel wir schon gemeinsam durchgestanden hatten, wie glücklich ich mich schätzen konnte, ihn als Freund und Partner zu haben.
    Der Verkehrsstrom vor uns teilte sich, als der Notarztwagen mit heulenden Sirenen die Pine Street entlangraste, dann auf den Krankenhausparkplatz jagte und mit einem Ruck vor dem Eingang zur Notaufnahme stehen blieb.
    Türen flogen auf, und Sanitäter drängten herbei.
    Conklins Rolltrage wurde durch die Automatiktüren geschoben, und ich rannte nebenher. Der grässliche Gestank nach Krankenhaus-Desinfektionsmittel traf mich mit voller Wucht.

    Warum hier?
    Warum mussten wir Richie ausgerechnet hierherbringen?
    Dann sah ich Doc auf uns zukommen.
    »Der Hubschrauber ist schon unterwegs«, sagte er zu Conklin und mir. »Rich? Wie geht es dir?«
    »Ich drehe gleich durch vor Angst«, sagte mein Partner. Hatte das nicht schon irgendwie schleppend geklungen? Ich schlug die Hand vor den Mund. Ich hatte solche Angst, die Beherrschung zu verlieren. Ihn zu verlieren.
    »Irgendwelche Taubheitsgefühle?«, wollte John von Conklin wissen.
    »Ja, schon. In meiner Hand.«
    »Versuch, dich zu entspannen«, sagte Doc. »Es dauert eine Weile, bis das Gift wirkt. Im Dschungel wäre das ziemlich kritisch. Aber du bist ja hier bei uns, Rich. Du wirst wieder gesund.«
    Ich hätte Doc sehr gerne geglaubt, aber dazu musste Rich erst wieder auf den Beinen sein. Mein Partner wurde weggerollt, und ich sagte ihm, dass ich auf ihn warten würde. Dann packte ich Doc am Arm.
    »John, bist du sicher, dass ihr das richtige Antivenin bestellt habt?«
    »Ich habe das Aquarium of the Pacific alarmiert, gleich nachdem Claire von diesen tödlichen Kraitbissen erzählt hat. Ich dachte, dass wir das Antivenin womöglich brauchen könnten.«
    »Danke, Doc«, sagte ich, und eine Woge der Dankbarkeit überkam mich. »Danke, dass du so verdammt clever bist.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte er. Und dann: »Ich sehe mal nach Rich.«
    Ich entdeckte eine dunkle Ecke im Wartezimmer und rief Cindy an. Ich wiederholte jedes Wort, das Doc gesagt hatte. Und dann wählte ich die Nummer eines Hotels in Amman.

    Dort war es ein Uhr morgens, aber nach einem kleinen Wortgefecht stellte der Nachtportier mich durch. Er klang schlaftrunken, wurde aber sofort munter, als er meine Stimme erkannte. Es war ein Wunder, dass ich ihn erreicht hatte, gerade jetzt, wo ich ihn am nötigsten brauchte.
    »Ich hab gerade von dir geträumt«, sagte er.
    »Ein schöner Traum?«
    »Ein Zirkustraum, glaube ich.«
    »Was genau?«
    »Drahtseil. Ich trage so einen elastischen, eng anliegenden Body. Mit

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