Das abartige Artefakt
fassungslos entgegen. Er hatte schon viele seltsame Maschinen gesehen, aber diese hier waren wahrhaft sonderbar.
„Bei den Göttern!“, hauchte er. „Wer… wer oder was seid ihr? Und was fällt euch ein, auf derart unverschämte Weise meine Brauhöhle zu betreten?“
Klammgluths Stimme klang laut und blechern, als er antwortete: „Wir sind der Beginn einer neuen Schicht. Das Ende dessen, was war. Wir sind der Beginn des kupfernen Zeitalters.“
Nachdenklich kratzte sich der Braumeister am Kinn.
„Ist das so etwas wie der Neue Stahl?“, fragte er. Er erinnerte sich offenbar noch gut an den Ärger, den das Eherne Volk mit diesen Sektierern gehabt hatte.
Klammgluth lachte auf.
„Oh nein, Zwerg. Der Neue Stahl ist geschmolzen, vergangen unter dem Ansturm des Schicksalszwergs. Wir sind die Zukunft!“
Bitterbräu nickte, schien jedoch von den Worten des metallenen Giganten nicht sonderlich beeindruckt, und Zorn schwang in seiner Stimme mit, als er Klammgluth antwortete: „Schön. Ihr seid nicht die erste Zukunft, die ich sehe. Wie genau sieht sie aus, diese Zukunft? Wollt ihr euch etwa vergewissern, dass mein Bier tatsächlich nicht schäumt? Oder hat der Verwalter inzwischen neue Ideen geäußert? Soll das Bier vielleicht bunter werden? Oder soll man es mit dem Messer schneiden können? Hat er euch geschickt? Ist das die Zukunft? Die Bierpolizei des Großen Verwalters? Langsam wird es mir nämlich wirklich zu blöde! Bei Borngrolls Hammer, ich hätte etwas Vernünftiges lernen sollen. Schieferspringer entlausen oder Blutegel mästen…“
„Schweig, Zwerg!“, donnerte Klammgluths metallene Stimme ein weiteres Mal durch die Höhle, so laut, dass sich die Oberfläche des Biers in den Bottichen kräuselte.
Klammgluth hob den Arm, drückte auf den Abzug und feuerte zwei Schüsse mit seiner Stahlschleuder ab. Ploppend entluden sich die Käfer und die Kugeln prallten direkt zu Füßen des Wurzelmeisters von dem metallenen Steg ab.
Bitterbräu machte einen großen Satz nach hinten.
„Verdammt, du hättest mich treffen können!“, rief er.
Klammgluth bewegte den Arm, sodass die darauf montierte Waffe auf den Kopf des Braumeisters zielte. „Fürwahr, und das kann ich noch immer, wenn mir danach ist.“
Bitterbräu schluckte. Seine Beine begannen zu zittern, während Klammgluth weitersprach: „Es wird also das Klügste sein, wenn du dafür sorgst, dass mir nicht danach ist, noch einmal zu schießen.“
Der Braumeister hob abwehrend die Hände.
„Schon gut, schon gut. Und was soll ich dafür tun? Deinen Bart frisieren, deinen Helm putzen? Tsss. Wenn ich in einem solchen Eimer stecken würde, hätte ich auch eine große Klappe.“
Einen kurzen Moment lang zuckte Klammgluths Finger zum Abzug. Dieser Zwerg machte ihn wütend. Schließlich war es der Auftragsmörder, der den Braumeister rettete. Mit einem leisen Klicken öffnete sich Eisengilbs Rüstung, und er löste sich aus den Lederschlaufen im Inneren des Kolosses und kletterte auf den groben Boden der Brauhöhle hinab.
„Diese Eimer brauchen wir nicht“, sagte er.
Der Wurzelmeister starrte ihn verwundert an. Dann vollführte der Zwerg zwei Sprünge auf den Rand eines der Bottiche und von dort aus auf das Geländer des Stegs, und dann hatte Brimmh Bitterbräu bereits eine Klinge am Hals.
„Also, Zwerg, bist du bereit, der Zukunft zu dienen?“ Die Stimme des Auftragsmörders klang eiskalt.
„Für den Moment, ja…“, murmelte der Bierbrauer trotzig.
„Dann sprich! Der Bierschacht des Schraubers. Wo befindet er sich?“
Bitterbräus Augen verengten sich.
„Oh nein, das werde ich euch nicht verraten. Niemals. Und wenn ihr mich tötet.“
Der Druck des Messers verstärkte sich. Der Auftragsmörder suchte Klammgluths Blick hinter den durchsichtigen Kristallaugen im Kopf des Kolosses. Der Herr des Zwergischen Zwielichts gab ihm ein kurzes Zeichen. Mit einer blitzschnellen Bewegung trennte der Auftragsmörder dem Wurzelmeister den Bart vom Kinn.
Ungläubig sah Bitterbräu sein Barthaar in den Bottich zu seinen Füßen fallen, während Klammgluths Stimme metallen von den Wänden widerhallte: „Da das Töten innerhalb des Imperiums in Zukunft etwas mehr an Bedeutung gewinnen wird, ist es vielleicht keine schlechte Idee, schon einmal damit anzufangen. Was sagst du dazu, Eisengilb?“
Der Auftragsmörder grinste schmutzig und packte den Braumeister fester.
„Darf ich das als Auftrag verstehen?“, fragte er.
Klammgluth antwortete ohne zu
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