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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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muß er gewesen sein, daß sie ihm so ohne weiteres die Tür geöffnet haben, dachte Julia Durant.
    Der Arzt und die Spurensicherung waren als erste am Ort. Julia Durant unterhielt sich kurz mit ihnen, dann machten sich die Männer an die Arbeit.
    »Können Sie in etwa sagen, wie lange sie tot sind?« fragtesie, nachdem der Arzt mit seiner Untersuchung begonnen hatte.
    Er zuckte mit den Schultern, sagte mit einem Blick auf die Kommissarin: »Höchstens zwei Stunden. Die Körper sind noch relativ warm. Ich würde sagen, der Tod ist so zwischen halb eins und halb zwei eingetreten.«
    »Irgendwelche anderen Auffälligkeiten? Sind sie zum Beispiel mißhandelt oder vergewaltigt worden?«
    »Sieht nicht so aus. Nach meinem Dafürhalten hat der Täter lediglich einen Auftrag ausgeführt, nicht mehr und nicht weniger. Darauf deuten der Kopf- und der Genickschuß hin, die beide aus kürzester Entfernung abgegeben worden sind. Aber ich werde die Leichen sofort in die Gerichtsmedizin bringen und obduzieren lassen, damit wir mehr Klarheit bekommen. Tut mir leid, wenn ich Ihnen jetzt nicht weiterhelfen kann.«
    »Schon gut«, sagte die Kommissarin, wandte sich an die beiden Männer in ihren grauen Uniformen, von denen jeder einen Leichensack in der Hand hielt. »Packen Sie die beiden ein und bringen Sie sie in die Gerichtsmedizin.«
    Ihr Handy läutete, sie meldete sich: »Ja?«
    »Hellmer. Ich habe gerade erfahren, was passiert ist. Soll ich kommen?«
    »Wäre vielleicht nicht so schlecht, wir müssen die Hausbewohner befragen. Es ist eine ganz schöne Scheiße, was?«
    »Im Augenblick ist alles Scheiße«, sagte Hellmer. »Ich bin gleich da.«
    Hellmer kam zehn Minuten nach dem Anruf. Natascha und Tatjana waren in den Säcken verstaut, die Reißverschlüsse hochgezogen.
    »Was läuft hier bloß im Moment?« fragte Hellmer mit ernster Miene. »Was zum Teufel geht hier ab? Wer wußte alles, daß die beiden hier sind?«
    »Schnell, zumindest ein Staatsanwalt oder ein Richter, der eine oder andere Mitarbeiter von Schnell – und wir. Wir alle von der Soko waren bei dem Telefonat dabei, das ich mit Schnell geführt habe. Ich glaube, es wußten zu viele davon. Doch wer hat die Information weitergegeben? Wo sitzt das korrupte Schwein, dem nichts heilig ist?«
    »Es gibt immer undichte Stellen, das weißt du. Wie sind sie getötet worden?«
    »Kopf- und Genickschuß.«
    »Das erinnert mich an die beiden unidentifizierten Leichen von vor einiger Zeit. Die sind auch per Genickschuß umgelegt worden. Das alles sieht immer mehr nach organisiertem Verbrechen aus.«
    »Hab ich auch schon drüber nachgedacht, doch welcher Clan steckt dahinter? Russen, die Yakuza, Italiener oder Deutsche? Gibt es vielleicht zur Zeit einen Krieg zwischen den verschiedenen Organisationen, von dem wir nichts wissen?« fragte Julia Durant.
    »Ich hab nichts gehört bis jetzt. Aber was haben Natascha und Tatjana mit dem OK zu tun? Nichts, außer daß sie vielleicht durch eine Organisation hier nach Deutschland gebracht worden sind.«
    »Sie sind von einer Organisation hergebracht worden, das weiß ich. Ich glaube, Natascha war es, die Freitag nacht von
der
Organisation sprach. Doch welche Leute gehören zu der Organisation? Es müssen auf jeden Fall auch Deutsche darunter sein, denn weder unsere Staatsanwälte noch Richter, noch irgendein Beamter im Präsidium sind Ausländer. Doch wer ist das verdammte Schwein, der die beiden ihrem Killer ausgeliefert hat? Ich fürchte, diese Frage zu beantworten wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Wem kann man jetzt überhaupt noch trauen? . . . Mein Gott, wenn ich daran denke, daß Tatjana noch in jener Nacht zumir sagte, sie hätte sehr interessante Informationen für mich . . . Warum habe ich nicht darauf bestanden, daß sie sie mir gleich gibt? Aber wer konnte schon ahnen, daß sie schon wenige Tage später . . . Verdammt, es ist ein Scheißspiel. Wem also kann man noch trauen?«
    »Mir«, sagte Hellmer grinsend. »Ich bin nicht korrupt, das weißt du, sonst würde ich nicht in dieser schäbigen Bude, die sich mein Zuhause nennt, verrotten.«
    »Laß uns mal in Ruhe darüber reden, am besten in der Küche, wo wir ungestört sind.«
    Sie schlossen die Tür hinter sich, Julia Durant setzte sich auf den Tisch, während Hellmer an der Tür stehen blieb.
    »Kullmer?« fragte sie.
    »Ich kenne seinen Lebensstil. Er mag zwar dann und wann ein Arschloch sein, aber korrupt – nein.«
    »Berger?«
    »Du spinnst wohl, der und

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