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Das achte Tor

Das achte Tor

Titel: Das achte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bottero
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oberste Pflicht anzusehen.

    ***

    »Dieser Schwur wurde gebrochen«, sagte Rafi zum Schluss. »Der Andere wurde vergessen, und im Lauf der Jahrhunderte haben sich die Familien voneinander entfernt, zerstritten oder sie sind auseinandergerissen worden. Heute, so behaupten es die Kogisten, sind nur noch Krümel der früheren Macht vorhanden. Und der Andere ist wieder frei.«

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    athan und Shaé blieben einen Moment still sitzen N und versuchten, die Worte des alten Berbers in sich aufzunehmen.
    »Woher weißt du das alles?«, fragte Nathan schließlich, obwohl er die Antwort erahnte.
    »Ich bin ein Führer. Einer der letzten.«
    »Und ich ein Kogist, während Shaé eine Metamorphe ist, klar. Bis hierhin verstehe ich das Ganze. Aber das erklärt nicht, weshalb der Andere hinter uns her ist.«
    »Ihr repräsentiert noch viel mehr«, erklärte Rafi.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Du bist ein Kogist, richtig, aber du bist auch ein Mnemiker und …«
    »Ist doch egal!«, unterbrach ihn Shaé. »Ich suche mir nicht aus, in was ich mich verwandele, ich versuche nur, meine Haut zu retten und um mich herum nicht allzu viel Schaden anzurichten. Und das ist alles andere als leicht!«
    Sie hatte in einem aggressiven Ton geredet, der nur mühsam ihre Angst verbarg. Nathan streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wendete sich ab.
    »Deine Geschichte ist reiner Blödsinn«, blaffte sie Rafi an. »Das Einzige, was du kannst, ist Leute durcheinan-derbringen!«
    Der alte Berber schüttelte gequält den Kopf.

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    »Du bist eine Metamorphe, ob du es willst oder nicht.
    Und du tätest gut daran, deine Kraft zu beherrschen, anstatt dich von ihr dominieren zu lassen. Und jetzt, wo du Erklärungen gefordert hast, wirst du sie dir auch bis zum Ende anhören müssen. Wenn der Andere es auf euch abgesehen hat, auf Nathan und dich, dann, weil er euch töten will. Und er will euch töten, weil er Angst vor euch hat.«
    »Angst vor uns?«, fragte Nathan verwundert. »Eine Kreatur, die Lykanthrope, Grœne und Helluren befeh-ligt? Eine Kreatur, von der ein einzelner Teil, Jaalab, alleine stärker ist als alle Wächter Barthélemys zusammen?«
    »Der Andere hat Angst vor euch, denn in euren Adern fließt das Blut von sechs Familien.«
    »Sechs?«
    Wie ein Schrei schoss die Frage simultan aus den Mündern von Shaé und Nathan.
    »Jawohl, sechs. Und da ich ein Führer bin und kein Professor, erwartet nicht von mir, dass ich euch alles darlege, was ihr selbst herausfinden könnt, wenn ihr nur ein bisschen nachdenkt. Der Andere weiß, dass eine Familie allein, so mächtig sie auch sein mag, nichts gegen ihn ausrichten kann. Nur die Kombination der Kräfte aus sieben Familien hat ihn besiegen können. Wenn er euch tötet, macht er die letzte Chance der Menschheit zunichte, ihn loszuwerden. Daher muss er euch zuerst eliminieren. So einfach ist das.«
    »Nein«, sagte Nathan, »das ist überhaupt nicht einfach.«
    Rafi nickte mit dem Kopf.

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    »Du hast recht, denn die Kogisten machen euch das Leben schwer. Ihrer Ansicht nach seid ihr der Feind!«
    »Wir können versuchen, sie zu überzeugen.«
    »Viel Erfolg.«
    Shaé war in Gedanken versunken und fragte:
    »Wir können auch abhauen und diese Geschichte, die uns nichts angeht, einfach vergessen. Es gibt Millionen von Orten, wo wir uns verstecken können, Millionen von Orten, an denen uns niemand findet.«
    »Du hast recht mit deiner Behauptung, du könntest fliehen«, antwortete Rafi, »aber du irrst dich, wenn du glaubst, du hättest mit dieser Geschichte nichts zu tun.
    Die Macht des Anderen wird zunehmen. Bald wird sie voll entfaltet sein, und dann gibt es keinen Ort mehr, an dem du dich verstecken kannst. Er wird dich jagen und dich töten. Wo auch immer du bist. Und wenn er mit dir fertig ist, wird er unsere Welt und ihre Bewohner zerstö-
    ren und dabei die Erde in ein unbeschreibliches Chaos und Blutbad stürzen.«
    »Und es liegt jetzt an uns dreien, die wir die sieben ursprünglichen Familien repräsentieren, das zu verhindern?«
    Rafi nickte zustimmend.
    »So ungefähr, Shaé, nur dass diese Aufgabe euch zu-fällt. Nicht mir.«
    »Was?«, rief Nathan. »Du quatschst uns mit einer Menge Zeug voll, und dann willst du uns im Stich lassen?«
    »Ich bin gewaltfrei – darin liegt meine Stärke, auch wenn du noch zu jung bist, um das zu begreifen – und ich bin ein Führer, kein Kriegsherr. Aber ich werde euch nicht im Stich lassen, glaubt mir.«
    »Deine Begründung zieht nicht«,

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