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Das Aion - Kinder der Sonne

Das Aion - Kinder der Sonne

Titel: Das Aion - Kinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marrak
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Moment die Luft an. Einen Augenblick später jedoch begann der Sims sich unerwartet schnell wieder vom Rigger zu entfernen. Mira blickte der Felskante erschrocken hinterher, dann sprang sie auf, nahm über den Bug hinweg Anlauf und stieß sich ab. Mit Händen und Füßen kam sie auf dem Sims auf, rutschte auf dem glatten, abschüssigen Gestein jedoch sofort wieder nach hinten weg. In letzten Moment bekam sie die Beine der mittleren Statue zu fassen – und hatte im selben Augenblick das Gefühl, in zwei Teile gerissen zu werden.
    Als auch Jiril erkannt hatte, dass die Stadt wieder beschleunigte und der Rigger ihre Geschwindigkeit nicht mehr mithalten konnte, war er Mira, ohne zu Zögern, hinterhergehechtet – und hatte sich dabei offenbar überschätzt. So hatte er nicht den Sims oder eine der Statuen zu fassen bekommen, sondern lediglich Miras rechtes Bein.
    »Spinnst du?«, rief Mira und schlang ihre Arme fester um die Skulptur.
    »Halt dich fest!«, schrie Jiril. »Das ist die einzige Chance, die wir – uh …!?«
    Jirils Beine pendelten plötzlich frei in der Luft. Auch Mira erstarrte, denn unter dem Sims hatte sich eine breite, fast fünf Meter tiefe Senke geöffnet. Die Stadt schwebte über den Krater, ohne die Flughöhe zu verändern, doch Jiril hing plötzlich meterhoch über dem Boden.
    »Oh, Shit!«, keuchte er und krallte sich an Miras Bein, als wollte er handgroße Stücke aus ihrem Schenkel herausreißen. »Wehe, du lässt jetzt los!«
     
    Im Rigger waren weder Ben noch Delius fähig, rechtzeitig auf den Krater zu reagieren. Dem Alpha gelang es nur noch, sich geistesgegenwärtig mit beiden Armen an die Rückwand seiner Sitzbank zu klammern. Für einen Moment sah es so aus, als würde das Luftkissenboot einfach über die Mulde hinwegschweben. Kurz vor Erreichen des gegenüberliegenden Kraterrands neigte es sich jedoch der Schwerkraft gehorchend langsam vornüber und rammte seinen Bug in den Boden. Eine meterhohe Fontäne aus Sand und Kies stob vor dem Rigger empor. Die Gummischürze am Bug platzte, doch das schwere Gefährt besaß eine viel zu hohe Geschwindigkeit, um einfach zu stranden. Es schanzte aus der Senke heraus, wobei es meterhoch abhob, nur um Sekunden später wieder auf der Geröllebene aufzuschlagen. Diesmal jedoch gab es kein Luftpolster mehr, das den Rumpf hätte abfedern können. Selbst Delius hatte der Gewalt des Aufpralls nichts entgegenzusetzen. Im Sekundentakt krachte er mit dem Schädel gegen die Steuerkonsole, wurde zurück gegen die Kopfstütze geschleudert und prallte erneut gegen die Konsole – dann kippte er einfach zur Seite weg.
     
    Alarmiert durch die Geräusche des havarierenden Luftkissenbootes, warf Mira einen Blick über ihre Schulter und sah gerade noch, wie der Rigger steil nach links ausbrach. Er geriet ins Schleudern, drehte sich mit heulenden Rotoren mehrmals um die eigene Achse, wobei Gepäck und Ausrüstungsgegenstände aus dem Innenraum herausflogen, und kam in einer riesigen Sandfontäne zum Stehen. Augenblicke später hatte der Staub das Hovercraft verschluckt.
    »Halt dich fest!«, schrie Jiril, der sich inzwischen an Miras Mantel klammerte, während seine Stiefel über den Geröllboden schleiften.
    »Lass los, du Idiot!«, brüllte Mira.
    »Ich denke gar nicht daran«, kam es zurück. »Zieh dich hoch auf den Sims!«
    »Verdammt, willst du uns umbringen?«
    »Du sollst dich hochziehen und nicht diskutieren!«, schrie Jiril.
    Mira spürte mittlerweile jeden Muskel. Sie schloss kurz die Augen, um sich auf den Schmerz zu konzentrieren und die letzten Kraftreserven zu mobilisieren – dann griff sie mit dem rechten Arm hinter sich, packte Jiril am Kragen seiner Jacke – und hievte ihn mit nur einer Hand zu sich herauf.
    »Versuch nach oben zu klettern!«, rief Mira dem verblüfften Alpha zu.
    Jiril kroch an Mira vorbei und begann sich zwischen den Beinen der Statuen durchzuhangeln. Bevor er jedoch die sichere Seite des Simses erreicht hatte, rutschte er auf dem abschüssigen Gestein wieder ab und trat Mira unfreiwillig seinen Stiefel ins Gesicht. Schließlich schafften sie es, bis hinter die Statuen zu kriechen, wo beide erschöpft liegen blieben.
    Vom Rigger war in der Staubwolke, welche die Stadt hinter sich herzog, nichts zu erkennen. Mira konnte nur hoffen, dass Ben sich bei dem Unfall nicht ernsthaft verletzt hatte und er mit Delius’ Hilfe das Luftkissenboot wieder zum Laufen bekam. Missmutig setzte sie sich auf und massierte ihre schmerzenden

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