Das Aktmodell
den Petticoat hochschieben und seine dreckigen Fingen in mich rammen würde, wenn er könnte.
“Ich wünsche Euch eine gute Reise, Monsieur, während ich mich daran erfreue, die Mademoiselle zu verführen und dann zu ficken. Sie ist so schön, so charmant und besitzt so viel Mut.”
“Ihr Bastard! Damit werdet Ihr nicht durchkommen, Monsieur”, keucht Paul mit trockener Kehle und gebrochener Stimme. “Ich werde Euch töten.”
“Für den Fall, dass Ihr nach Paris zurückkehrt, Monsieur, haben meine Männer die Anordnung, die wunderschöne Mademoiselle auf einem Bett festzubinden und ihr die Kehle durchzuschneiden.” Er tippt kurz an seinen Hut. “
Bon voyage
, Monsieur Borquet.”
Paul dreht sich zu mir. “Ich werde es nicht zulassen, dass du dich für mich opferst, Autumn.”
Meine Augen füllen sich mit Tränen. “Ich muss es tun. Sonst bringt er dich um, Paul.”
Meine Schultern sacken nach unten.
Mein Herz versinkt in tiefer Verzweiflung.
Mein Körper ist taub, die Beine steif, die Arme ohne jegliches Gefühl. Sogar meine Muschi ist in Trance gefallen, ihre weichen pinkfarbenen Wände sind still und stumm, kein Pulsieren mehr.
Wahrscheinlich wird der Duke nicht zögern, all seine sündigen Fantasien mit mir auszuleben, und dieser Gedanke macht mich ganz krank.
Ich fühle nichts, als der Duke mich um die Taille fasst und mich aus dem türkischen Bad führt, hinaus in die Passage und in das Höllenfeuer, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Nicole Kidman und ich sind uns darin einig, dass der Duke aus dem
Moulin Rouge
nicht nur ein Trottel, sondern ein ausgemachtes Weichei war. Glückliche Nicole. Sie musste sich nicht mit dem Duke aus meiner Geschichte herumschlagen. Sein sexueller Appetit ist unersättlich. Männer wie er denken, dass sie Madame Chapets Mädchen einen Gefallen tun, wenn sie mehr dafür zahlen, um sie in den Hintern zu vögeln.
Wie habe ich es nur geschafft, mich in dieses Chaos zu manövrieren? Ich habe Paul Borquet verloren und bin dabei, mit diesem irren Engländer durchzudrehen – sexuell gesehen.
Doch der ägyptische Gott Min hat eine Überraschung für mich auf Lager. Es ist nicht alles so, wie es scheint. Realität und Fantasie können Seite an Seite existieren, und die verschiedenen Handlungsstränge können parallel gezeigt werden, wie auf einem geteilten Fernsehbildschirm.
Also schnallen Sie sich an, und machen Sie sich auf erstklassige Unterhaltung gefasst!
Das Gute an meiner Situation ist, dass ich auf dem Weg bin, die
Voulez-vous coucher
-Mädels aus dem
Moulin Rouge
kennenzulernen. Werde ich mich vor der großen Eröffnungsnacht wieder in meinen alten Körper zurückverwandeln? Wird der Duke mich nehmen? Oder wird er die Wahrheit über mich herausfinden? Bleiben Sie dran!
Aber ich bin nicht die Einzige mit einem Geheimnis und das führt zur
Déception (Täuschung)
Man wird leicht von demjenigen hinters Licht geführt,
den man liebt.
Jean-Baptiste Poquelin Molière
(1622 – 1673)
17. KAPITEL
I ch stelle mich aufrechter auf die kleine runde Plattform im Salon des teuren Modehauses und halte meinen Atem an, versuche mich nicht zu bewegen und habe das Gefühl, als ob ich von tausend kleinen Stechern … ich meine, von tausend kleinen Nadeln gestochen werde.
Heute bin ich mit Lord Bingham in einer Kutsche zu dem Couture-Haus auf der Rue de la Paix gefahren. Der Designer persönlich hat uns begrüßt. Wir wurden in den Salon geleitet und schauten uns die Models an, die uns die neuesten Designermoden vorführten.
Drehend, die Arme streckend, Köpfe neigend, posierend, sich setzend bewegten sich die Mannequins anmutig durch den Raum, während die Verkäuferinnen in ihren einfachen schwarzen Röcken und weißen Blusen wie kleine Punkte auf einem Blatt Papier wirkten.
Mit ihren Auftragsbüchern in der Hand, redeten sie nur, wenn sie angesprochen wurden, jederzeit bereit, eine neue exzentrische Farbe anzupreisen oder dem Kunden zu versichern, dass die gewählte Robe gerade
le dernier cri
war.
Der Duke verursachte einen Aufruhr und bestand darauf, dass zur Eröffnung des
Moulin
für mich nur das teuerste Abendkleid des Salons infrage kam.
Der Duke geht mir schrecklich auf die Nerven. Ständig tatscht oder begrapscht er mich und flüstert mir schmutzige Worte in schlechtem Französisch ins Ohr – meine Muschi als
un mallier
, eine Giftspritze, zu bezeichnen, ist wirklich zu viel – drückt meine Brüste, leckt meine Oberschenkel mit seiner Zunge, um dann an
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