Das Aktmodell
Tür und sperrte sie somit ein.
Er machte sich auf zum Grand Salon und war dabei sehr auf der Hut. Irgendjemand hatte das lange Fenster offen gelassen, und eine kühle Brise, vermischt mit den scharfen Gerüchen der Stadt, wehte ihm entgegen.
Hatte er eben Donner gehört? Wahrscheinlich war ein Gewitter im Anmarsch. Den Schweiß von seiner Stirn wischend, schaute er aus dem Fenster nach unten, um seinen Fluchtweg zu planen. Die Nacht näherte sich bereits dem Ende, und ein schwarzer Hahn begann laut zu krähen.
Autumn war in Gefahr.
So schnell er konnte, rannte er in den Grand Salon zurück, um sie zu finden. Schon wieder überkam ihn das Gefühl, dass er sie verloren hatte.
Ich lag auf einer harten Matratze auf dem Altar, auf dem ein schwarzes Samttuch ausgebreitet war. Ein Kissen unter meinem Kopf erhöht das Gesicht, und ich habe das Gefühl, zu schweben.
Meine zerrissene Pluderhose und mein Petticoat sind so um meine Hüfte drapiert, dass mein Geschlecht zu sehen ist. Meine Beine hängen nach unten über den Altar, und meine Arme sind zur Seite ausgebreitet. In meinen Händen halte ich zwei schwarze Kerzen. Ich bin zwar nicht gefesselt, aber ich fühle mich ganz seltsam, und meine Beine fühlen sich so schwer an, als ob sie auf den Altar genagelt seien.
Langsam drehe ich meinen Kopf und will das alles nicht wahrhaben. Als ob ich einem bösen Fluch unterliege. Wo steckt Paul? War er nur eine Illusion? Ausgelöst durch all die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen? Ich habe auch das Gefühl, als ob mich etwas zieht und … soll ich es aussprechen? … als ob ich in meine eigene Zeit zurückgezogen werde.
Eine erdrückende Einsamkeit hat sich auf mich gelegt und erstickt mich. Ich sehne mich so nach der Geborgenheit, die ich in seinen Armen finde. Stattdessen steigt Übelkeit in mir auf, und ich fühle mich wie in einer Schlangengrube.
Ich stöhne leise und öffne meine Augen. Verschwommen nehme ich meine Umgebung wahr. Der Duke kniet in seinem schwarzen Kapuzenmantel vor dem Altar und ruft Satan an. Die Gebete rezitiert er aus einem Buch mit roten, schwarzen und weißen Seiten, das in Wolfshaut gebunden ist.
Um mich herum werden Hymnen gesungen. Nackte Körper liegen über Gebetsstühlen, und ich sehe, wie ein Mann über einen Stuhl greift und die nackte Brust einer Frau befühlt, während ein anderer sich über ihre Schenkel beugt und sie leckt. Eine schlanke dunkelhaarige Priesterin lehnt sich über ihn und lässt ihre Zunge über seinen langen Penis gleiten und verschafft ihm eine göttliche Ekstase.
“Sanguis eius super nos et filios nostros”, singen sie mit hungrigen Augen, auf der Suche nach Lust. “Sein Blut beflecke uns und unsere Kinder.”
Als ich meinen Kopf hebe, sehe ich, wie die Gläubigen einen Halbkreis um den Altar bilden. Sie winden sich, heulen wie Tiere, grunzen und werfen sich auf den Boden. Ihre Lust stillen sie mit allem, was gerade greifbar ist. Feuchten Schenkeln, einem runden Hintern oder einem üppigen Busen.
Entsetzt sehe ich, wie der Duke runde Oblaten aus einem Kelch hervorholt und eine davon auf meinen Kopf legt. Heilige Eucharistie? Sie sind nicht aus Mehl und Wasser, sondern es sind mit Blut gefärbte Rübenscheiben. Angewidert schaue ich zu, wie er daran saugt und sie dann mit einem Schluck aus seinem silbernen Kelch hinunterspült.
Als Nächstes stellt er den Kelch auf meine Brüste und taucht einen Finger hinein. Er bespritzt meinen Körper mit dem drogenhaltigen Wein und achtet besonders darauf, dass er über meine Brüste und vor allem meine Knospen rinnt. Dann leckt er den Finger ab. Danach werden mein Bauch und meine Schamhaare bespritzt.
Protestierend spanne ich meine Muskeln an, als seine Zunge meine Lippen öffnet und er in mein zartes Fleisch beißt. Ich versuche den Schmerz zu ignorieren, aber es gelingt mir nicht. Der Geruch der Drogen steigt mir in die Nase, und es hilft auch nichts, dass ich die Luft anhalte. Die anderen Männer beobachten uns, als er schließlich von mir ablässt und eine aromatische Paste auf einem Kupferblech anzündet. Ich rieche Weihrauch, Kampfer und Nelke.
Ich wehre mich mit Händen und Füßen, aber ich komme nicht frei. Ich bin erschöpft und schwitze.
Meine Hüften und Schenkel sind entblößt, und mein halb nackter Körper glänzt pinkfarben durch die Spiegelung in dem Mosaikfenster. Entsetzt beobachte ich, wie der Duke ein Schwert hervorzieht und es mit einem Messer und einem Zauberstab neben mich auf den Altar
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