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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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schmunzelte.
    »Äh, nein«, erwiderte Haderlein geistesabwesend. »Sagen Sie, Herr Bischof, Sie haben nicht zufällig den Umweltminister gesehen?«
    »Den Umweltminister? Nun, den finden Sie immer im dichtesten Gewühl bei seinen Schäfchen.« Er deutete diskret in die Raummitte, wo Haderlein Umweltminister Schleycher sogleich mit einem Glas Sekt in der feiernden Menge stehen sah. Offensichtlich hatte der ihn schon lange vorher entdeckt, denn er erwartete ihn mit eisigem Blick.
    Haderlein verabschiedete sich dankend bei Griebel und ging auf Schleycher zu. Als sie sich gegenüberstanden, schauten sie sich so intensiv in die Augen wie Profiboxer kurz vor dem entscheidenden Kampf.
    »Ach, der Herr Kommissar Haderlein«, bemerkte der Umweltminister kühl. »Haben Sie noch Fragen, oder wollen Sie mir nur diesen festlichen Abend versauen?«
    »Nun, ich werde Ihnen diesen Abend ganz sicher verderben«, lächelte Haderlein selbstbewusst und ließ seinen Blick nicht von Schleycher. »Es hängt allerdings ganz von Ihnen ab, wie sehr und inwieweit die Öffentlichkeit davon Wind bekommt, Herr Umweltminister.«
    Schleycher nippte kurz an seinem Glas, dann fragte er ungeduldig: »Also, was wollen Sie, Haderlein?«
    »Ganz einfach. Ich hätte gern ein Haar von Ihnen«, tat der Hauptkommissar seinen Wunsch kund.
    Dem Umweltminister fiel fast das Sektglas aus der Hand. War dieser Dorfcolumbo jetzt vollkommen durchgedreht? Für wie blöd hielt der ihn eigentlich?
    »Sie wollen was? Was zum Kuckuck wollen Sie denn mit einem Haar von mir anstellen, Herr Kommissar?«, fragte er spöttisch.
    Ein wirklich abgebrühter Schauspieler, dachte Haderlein. Aber schließlich war der Mann Politiker, da gehörte die Fähigkeit wahrscheinlich zur Grundausstattung. Doch Haderlein war schon zu lange im Geschäft, um sich von so etwas beeindrucken zu lassen.
    »Herr Umweltminister, wir wollen nur einen kleinen DNA -Test durchführen, um Ihre Unschuld endgültig beweisen zu können, wenn Sie damit einverstanden sind?«
    Kolonat Schleycher wartete mit einer Antwort. Dann fragte er mit unterdrücktem Zorn: »Und wenn ich mich weigere, Herr Kommissar, was wollen Sie dann machen? Mich verhaften lassen? Hier auf Kloster Banz? Ohne irgendwelche Beweise und im Beisein des Ministerpräsidenten?« Er lächelte den Kriminaler geringschätzig an. Haderlein verspürte nicht üble Lust, ihm eine reinzuschlagen.
    Er musste sich jetzt entscheiden, ob er klein beigeben oder bluffen wollte. Er war stocksauer, und die Zeit rann ihm davon, also entschied er sich fürs Bluffen. Und ein bisschen Munition zum Verschießen hatte er ja.
    Haderlein zückte sein Handy und wählte eine Nummer. Kurz darauf begann es in der Anzugjacke vom Umweltminister zu summen. Irritiert zog dieser sein geheimes Telefon heraus und blickte entgeistert auf die Nummer des Anrufers.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte er. Er war plötzlich blass geworden.
    »Nun, die Nummer habe ich auf dem Handy unseres leider viel zu früh verstorbenen Anglerfreundes Edwin Rast gefunden«, sagte Haderlein mit großer Genugtuung. »Das ist ein sogenannter Beweis, Herr Umweltminister.« Er nickte in Richtung Edelmann, der etwas missmutig in einer Ecke stand und an einem Saft schlürfte. »Sehen Sie dort drüben den Mann im dunkelblauen Anzug? Das ist der leitende Staatsanwalt. Wenn Sie nicht freiwillig zu diesem Test bereit sind, Herr Schleycher, werde ich Sie mit großem Getöse verhaften. Und ich habe das Recht, Sie selbst dann vierundzwanzig Stunden lang festzuhalten, wenn die Beweise nicht reichen. Seien Sie also versichert, Herr Umweltminister, ich kann verdammt großes Getöse machen. Einen Krach, den Sie, politisch betrachtet, nicht überleben werden, wenn Sie verstehen, was ich meine.« Nun war es an Haderlein, das arroganteste Lächeln zu lächeln, das er aufzubieten hatte.
    Dieser kleine Drecksack von Kommissar! Was bildete der sich eigentlich ein? Bei der nächsten Gelegenheit würde es ein Echo geben, das dieser Schmierenkomödiant nicht vergessen würde. Aber jetzt würde er erst mal nachgeben müssen. Sollte Haderlein doch seinen kleinen Platz an der Sonne genießen, später würde er noch sein blaues Wunder erleben.
    »Das werden Sie bitter bereuen, das verspreche ich Ihnen hoch und heilig«, sagte Kolonat Schleycher mit einem Unterton, der die Hölle zufrieren lassen konnte. Dann stellte er seinen Sekt ab. »Ein Haar bekommen Sie allerdings nicht, sondern das hier.« Mit diesen Worten zog er ein

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