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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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privat zu zweit zusammensitzen und natürlich auch bei Vernehmungen oder Ähnlichem nimmst du bitte von nun an deine Brille ab. Jetzt wäre beispielsweise ein solcher Augenblick.« Bedeutungsvoll harrte Haderlein einer Reaktion.
    Widerwillig nahm Lagerfeld seine Sonnenbrille ab. »Warum denn jetzt, Che…. äh, Franz?«, maulte er.
    »Ganz einfach, die Sonne blendet nicht«, stellte Haderlein nüchtern klar.
    Lagerfeld schaute ihn an und blickte dann zur Altenburg, die nur noch schwach beleuchtet war. Schließlich streifte sein Blick Riemenschneider, die die ganze Zeit schon schicksalsergeben neben dem Tisch kauerte, und schlussendlich sein leeres Schnapsglas.
    »Und?«, hörte man Haderleins leicht belustigte Stimme.
    »Vo mir aus, Franz. Wenn dei Leben drahänga tut.«
    »Wunderbar. Dann können wir gleich zu Punkt zwei übergehen«, fuhr der Kriminalist ungnädig fort. »Ich möchte dich bitten, während der Dienstzeit dich deines Dialektes zu entledigen und dich des hochdeutschen Idioms zu befleißigen. Und zwar immer. Ich habe keine Lust mehr, darüber nachgrübeln zu müssen, was du gerade gesagt hast.«
    Lagerfeld kämpfte sichtbar mit sich. »Des is aber anstrengend, Chef.«
    »Bitte, Bernd«, baute ihm Haderlein den semantischen Steg, über den er gehen konnte.
    »Also gut, Franz, aber nur, weil du’s bist«, lachte Lagerfeld auf Hochdeutsch. »Außerdem krieg ich dafür jetzt noch ein Destillat von der vorigen Sorte. Das sind sonst zu viele Opfer auf einmal für ein Gewohnheitstier wie mich.«
    »Selbstverständlich, mein lieber junger Kollege«, spöttelte Haderlein. »Stört es dich eigentlich, wenn ich dich Lagerfeld nenne?«
    »Nein, überhaupt nicht, Franz. Unter meinem richtigen Namen kennt mich ja eh bloß noch der Fidibus. Passt scho!«, grinste Lagerfeld.
    Der Hauptkommissar beugte sich erfreut über die zwischenmenschliche Entwicklung zu Riemenschneider hinunter. »Na, du Polizistin, auch ein Bier?«, fragte er das Schwein, dessen Augen sofort zu leuchten begannen.
    »Franz, die Riemenschneiderin hat genickt, ich hab’s genau gesehen!«, rief Lagerfeld.
    »Stimmt, Bernd, jetzt seh ich’s auch. Gertrud, noch ein Seidla für uns und eins fürs Schwein«, gab Haderlein die Bestellung auf.
    Riemenschneider war aufgesprungen und blickte erwartungsvoll von einem zum anderen. Als ihr Bier in einer kleinen Schüssel gebracht wurde, begann das Schwänzchen euphorisch zu wedeln, und sie labte sich sofort an der Köstlichkeit. Einen Meter über ihr stießen Franz und Bernd auf ein neues Kollegenzeitalter an.
    *
    Graetzkes Hund hörte erst auf zu bellen, als sich das Tor öffnete, hinter dem sein Herrchen verschwunden war.
    »Na, du hässliche kleine Fellwanze! Hier gibt’s Happahappa«, hörte der Hund eine freundliche Stimme säuseln, und ein Stück leckeren Fleisches kam auf ihn zugeflogen.
    Ganz wunderbar, dachte sich der Hund und würgte es hastig hinunter. Ein leicht bitterer Nachgeschmack stieß ihm auf. Trotzdem, Derartiges bekam er von seinem Herrchen nie, meistens nur Fischreste. Na so was, das Tor schloss sich ja wieder? Aber sein Herrchen würde bestimmt gleich wieder auftauchen. Oder vielleicht, wenn er Glück hatte, noch so ein leckeres Fleischstück? Da er mit seinem Herrchen schon öfter hier gewesen war, bestand für ihn kein Grund zur Sorge. Er hatte keine Angst. Überhaupt fühlte er sich plötzlich so groß, so stark. Nur diese Kopfschmerzen störten etwas. Und dann begann sein Herz immer schneller zu schlagen.
    *
    »Sag mal, Bernd«, begann Haderlein plötzlich. »Ich hätte jetzt mal wirklich gern gewusst, wie ihr zu Riemenschneider gekommen seid. Das habt ihr mir nie richtig erzählt. Ist das ein Geheimnis?«
    Lagerfeld lachte laut auf. »Ach du lieber Himmel, nein. Aber das glaubst du mir sowieso nicht.« Er kicherte hysterisch und winkte ab.
    »Doch, ich glaube dir alles, versprochen«, lachte jetzt auch Haderlein neugierig.
    »Na gut«, gab der junge Kollege nach, »aber ich sage dir, du wirst es nicht glauben. Die Geschichte begann so«, er nahm einen langen Schluck aus dem Seidla, »also, ich komme mit zwei Einsatzfahrzeugen der Bepo in Ebing an, das ist ein Ortsteil von Rattelsdorf. Angeblich wegen einer Entführung. Vor einer Metzgerei ist ein totaler Auflauf. Ich stürme mit gezogener Waffe und sechs Mann von der Sondereinheit an die Eingangstür der Metzgerei und frage die Umstehenden, was eigentlich los sei. Die von der Sondereinheit ziehen sich währenddessen schon mal

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