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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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ersäufen«, meinte Lagerfeld trocken.
    »Bei der Frau wär’s eher möglich, aber zuerst möchte ich auch bei ihr die Leichenbeschau abwarten. Beide Opfer sind schon auf dem Weg nach Erlangen in die Gerichtsmedizin«, bremste Haderlein.
    »Abwarten, immer müssen Sie abwarten, Haderlein! Sie gehen mir mit Ihrer vornehmen Zurückhaltung manchmal wirklich auf den Absatz!« Fidibus war aufgesprungen. »Kaum verlässt man für ein paar Stunden das Haus, findet eine wunderbare Leichenvermehrung statt. Was meinen Sie denn, was da unten vor der Tür los ist? Haben Sie schon mal runtergeschaut? Drei Tote innerhalb von zwei Tagen, meine Herren. Soweit ich mich erinnern kann, gab’s das hier in Bamberg noch nie. Jeden Moment werden hier Heerscharen von …« Auf seinem Schreibtisch blinkte es rot auf. Er drückte auf eine Taste und rief: »Was gibt’s denn, Frau Hoffmann, ich hatte doch gesagt, dass ich jetzt nicht …«
    Honeypenny unterbrach ihren Chef höflich, aber konsequent: »Der Bürgermeister von Bamberg ist in der Leitung und der Herr Landrat in der Warteschleife. Außerdem hätten die Medienvertreter da draußen gern ein Interview mit einem Verantwortlichen.«
    »Sofort, Frau Hoffmann, sofort«, seufzte er resigniert zurück.
    »Sie können jetzt gehen«, wurde Haderlein und Lagerfeld noch von ihrem genervten Chef mitgeteilt, während dieser diffus mit seinen Armen in ihre Richtung fuchtelte. »Und Haderlein, Sie werden morgen damit anfangen, eine Sonderkommission zu bilden. Fordern Sie an, wen Sie wollen. Die Sache wird mir, äh, zu tot. Aber bis dahin wird nicht gefaulenzt, meine Herren. Ich möchte, dass Sie losmarschieren und heute Abend noch mal alle Personen aufsuchen, die in diesem Fall auch nur irgendwie verdächtig sind. Ich erwarte Ergebnisse, und zwar vorgestern!« Mit diesen Worten drehte er sich um und nahm das Gespräch mit dem Bamberger Bürgermeister an. »Ja, Herr Oberbürgermeister, wie kann ich Ihnen denn weiterhelfen?«, raspelte er Süßholz.
    Zielstrebig stellte sich Haderlein in die Mitte des Raums auf einen Stuhl. »Alle mal herhören!«, rief er seinen Kollegen zu, und sofort erstarb jegliche Kommunikation.
    Als Kommissar Haderlein vor gut zwei Stunden aus der Rhön zurückgekommen war, hatte er als Erstes den Fundort von Graetzkes Leiche begutachtet. Er war gerade noch rechtzeitig am Main gewesen, bevor die Spusi ihre Arbeit beendet hatte und Graetzkes verwässerte Überreste in den Leichenwagen geladen wurden, um nach Erlangen gebracht zu werden. Der Wagen würde einen Umweg über Coburg fahren, um auch die Leiche von Graetzkes schwergewichtiger Gattin einzusammeln.
    Haderlein setzte sich auf einen großen, runden Stein unter der Eisenbahnbrücke und verbrachte die Zeit, bis Lagerfeld eintraf, in grübelnder Stimmung. Dann ließ er sich von seinem Kollegen die Umstände von Beate Graetzkes Ableben – soweit darstellbar – erläutern.
    Zusammen fuhren sie auf die Dienststelle, wo sich trotz Pressekonferenzverschiebung bereits die ersten Reporter eingefunden hatten. Haderlein hatte einen kurzen Bericht zur Lage abgegeben und war dann unter großem Protest der Medienleute in den Büros verschwunden, ohne sich weiter zu äußern.
    Und jetzt stand er auf einem Stuhl inmitten seiner jüngeren Kollegen und wusste nicht so recht, wie er überzeugend Selbstsicherheit und Tatendrang vermitteln sollte. Zwei Eigenschaften, die ihm selbst gerade abhandengekommen waren.
    Gerade als er seine ersten Sätze formuliert hatte, öffnete sich die Tür, und in Begleitung eines Polizisten kamen drei Personen herein, mit denen er am wenigsten gerechnet hatte. Er stutzte in seiner Rede, sodass sich alle umdrehten, um seinem Blick zu folgen.
    Joe Scheidmantel, Doris Peter und Fritz Helmreich blickten ziemlich verunsichert drein.
    Verdutzt stieg Haderlein vom Stuhl. Warum tauchten die hier so einfach auf?
    Fritz Helmreich übernahm die Führung, kam auf ihn zu und winkte den anderen beiden, ihm zu folgen. Er wich dem Blick des Hauptkommissars nicht aus, wie der es erwartet hatte, sondern wies auf seinen Freund nebst Lebensgefährtin.
    »Wir haben es gerade im Radio gehört. Die beiden möchten eine Aussage machen.«
    Haderlein schaute von einem zum anderen und nickte dann. Er bedeutete Lagerfeld, ihn zu begleiten, und ging mit allen ins Verhörzimmer.
    *
    Clemens Martin verhielt sich in letzter Zeit noch verschlossener als sonst, was jedoch kaum jemanden beunruhigte. Schließlich hatte er erst vor einem

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