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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Amerikaner. Sie wurden nicht erwartet.«
    »Präsident Hasan wurde von meiner Ankunft verständigt«, gab der Senator ungeduldig zurück. »Bitte, nehmen Sie Ihre Waffe herunter und bringen Sie mich in seine Kabine.«
    Im Schein der Lichter, die von der Küste her leuchteten, glitzerten die Augen des Wachpostens mißtrauisch. »Ist sonst noch jemand mitgekommen?«
    »Nein, ich bin ganz allein.«
    »Sie müssen zur Küste zurückkehren.«
    Der Senator deutete mit dem Kopf zur Barkasse. »Mein Boot hat bereits abgelegt.«
    Der Wachposten schien das soeben Gehörte zu überdenken. Schließlich senkte er das Gewehr, machte schweigend ein paar Schritte über das Deck und blieb neben einem Niedergang stehen. Er streckte die Hand aus und deutete mit dem Kopf auf die Aktentasche.
    »Hier herein«, sagte er leise, als handele es sich um eine Art Geheimnis. »Reichen Sie mir Ihre Aktentasche.«
    »Sie enthält Regierungspapiere«, erklärte der Senator kurzangebunden. Er umklammerte die Aktentasche mit beiden Händen und schob sich am Wachposten vorbei.
    Er stand vor einem schweren schwarzen Vorhang, schob ihn zur Seite und fand sich in einem geräumigen Speisesaal wieder. Der weitläufige Raum war mit Eiche getäfelt und dem Speisezimmer eines englischen Schlosses nachempfunden. Eine Gruppe von Leuten – teilweise im Anzug, teilweise in Uniform – wandte sich um und starrte ihn fassungslos an.
    Neun Männer standen an den Wänden verteilt; schweigende, todernste Männer, alle gleich angezogen. Sie trugen schwarze Overalls und dazu passende Joggingschuhe. Jeder einzelne hielt die Mündung seiner Maschinenpistole auf einen der Sitzenden gerichtet.
    »Willkommen«, dröhnte die durch Lautsprecher verstärkte Stimme einer Gestalt, die hinter einem Mikrofon auf einer kleinen Bühne stand, an sein Ohr. Der Mann unterschied sich in nichts von den übrigen Männern, außer daß er eine Clownsmaske vor dem Gesicht trug. Damit allerdings erschöpfte sich auch schon jedes Anzeichen von Humor. »Wer sind Sie?«
    Völlig verwirrt starrte Senator Pitt ihn an. »Was geht hier vor?«
    »Bitte, beantworten Sie meine Frage«, bat Ammar mit eisiger Höflichkeit.
    »Senator George Pitt vom Kongreß der Vereinigten Staaten. Ich bin gekommen, um mit Präsident Hasan von Ägypten zu konferieren. Mir wurde gesagt, daß er sich an Bord dieses Schiffes aufhält.«
    »Präsident Hasan sitzt in der vordersten Reihe.«
    »Warum werden er und seine Männer mit Waffen bedroht?«
    Ammar zeigte sich geduldig. »Na, Senator, ich dachte, das sei doch vollkommen klar. Sie sind durch Zufall geradewegs in eine Entführung geraten.«
    Wachsende Verständnislosigkeit und die ersten Anzeichen einer dumpfen Furcht ergriffen von Pitt Besitz. Wie hypnotisiert bewegte er sich nach vorne, ging an Captain Collins und seinen Offizieren vorbei und starrte dann in die bleichen, bekannten Gesichter der Präsidenten Hasan und De Lorenzo. Unvermittelt blieb er stehen und sah in die gequälten Augen Hala Kamils.
    In diesem Moment wußte er, daß es Tote geben würde.
    Schweigend legte er den Arm um Halas Schultern, doch dann raubte ihm plötzlich eine Welle des Zorns den Atem. »In Gottes Namen, wissen Sie überhaupt, was Sie hier tun?«
    »Ich weiß genau, was ich tue«, erwiderte Ammar. »Allah hat mich auf jedem Schritt meines Pfades begleitet. Und wie man so schön beim Pokern sagt: Er hat den Pott dadurch noch fetter gemacht, indem er den Einsatz durch die Generalsekretärin der Vereinten Nationen und eines angesehenen Senators der Vereinigten Staaten erhöht hat.«
    »Sie begehen einen schweren Fehler«, schnarrte der Senator verächtlich. »Damit werden Sie nicht durchkommen, und dieser Tat werden Sie sich nicht rühmen können.«
    »O doch, das kann ich, und das werde ich auch.«
    »Unmöglich!«
    »Nichts ist unmöglich«, sagte Ammar, und in seiner Stimme schwang eine rätselhafte Endgültigkeit mit. »Wie wir alle bald erleben werden.«

36
    N ichols hatte schon den Mantel übergeworfen und war gerade im Begriff, einige Papiere in seine Aktentasche zu stopfen, bevor er sich auf den Heimweg machte, als seine Sekretärin sich durch die offene Tür beugte.
    »Ein Gentleman von Langley wartet hier mit einer Lieferung.«
    »Schicken Sie ihn rein.«
    Ein CIA-Agent, den Nichols flüchtig kannte, betrat den Raum. Er hatte eine alte Aktentasche bei sich.
    »Sie haben mich gerade noch rechtzeitig erwischt, Keith«, bemerkte Nichols. »Ich bin eigentlich schon auf dem

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