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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verändert werden. Wenn die Bahnen alle zugeschnitten und entsprechend ihren späteren Positionen durchnumeriert waren, konnten Geiseln und Entführer die ganze Arbeit in knapp zehn Stunden erledigen. Sie waren gerade dabei, als der Landsat über sie hinwegflog. Die Vergrößerungen waren nicht scharf genug, um Einzelheiten der Aktivitäten zu enthüllen. Als der Seesat einen halben Tag später folgte, gab es nichts mehr zu identifizieren, keine Umrisse, die auf ein Schiff – irgendein Schiff – hinwiesen. Gehe ich zu schnell vor?«
    »Nein …«, meinte Hollis lahm. »Aber das Ganze ergibt nicht den geringsten Sinn.«
    »Der muß aus Missouri stammen«, bemerkte Giordino trocken. »Sollen wir es ihm vorführen?«
    Pitt nickte Captain Stewart kurz zu.
    »Okay, Jungs«, wies Stewart seine Matrosen an. »Eine Umdrehung.«
    Ein Mann drehte am Ventil, der andere zielte mit der Spritze. Ein feiner Sprühregen ergoß sich auf die Plastikbahn. Zuerst trug der Wind die Hälfte des Sprühregens über Bord. Der Matrose veränderte den Winkel, und bald war die Bahn von einem Wasserfilm bedeckt.
    Innerhalb einer Minute verwandelte die kalte Luft das Wasser in Eis.
    Hollis beobachtete gespannt die Veränderung. Dann ging er zu Pitt hinüber und streckte die Hand aus. »Meinen Respekt, Sir. Eine tolle Darbietung.«
    Dillinger starrte wie versteinert auf die Bahn. »Ein Eisberg«, murmelte er verärgert. »Die Hunde haben das Schiff in einen Eisberg verwandelt.«

49
    H ala erwachte steifgefroren. Es war später Morgen, dennoch herrschte Zwielicht. Die Tarnung – die Fiberglasplatten und das eisbedeckte Plastik, das das Schiff umhüllte – schloß den größten Teil des Tageslichtes aus. Das wenige Licht, das in die VIP-Suiten schimmerte, genügte gerade, daß sie die beiden Gestalten der Präsidenten Hasan und De Lorenzo auf dem Bett neben sich erkennen konnte. Sie schmiegten sich unter einem jämmerlich unzureichenden Laken aneinander, um sich gegenseitig Wärme zu spenden. Der Atem beider Männer hing wie Dunstwolken über ihren Köpfen, bevor er kondensierte und an den Wänden gefror.
    Mit der Temperatur, egal wie niedrig sie war, hätte man fertig werden können, aber die hohe Luftfeuchtigkeit machte die Kälte beinahe unerträglich. Außerdem kam noch hinzu, daß sie seit Verlassen von Punta del Este nichts gegessen hatten. Die Entführer machten keinerlei Anstalten, Mannschaft und Passagiere zu verpflegen. Ammars unmenschliche Gefühllosigkeit forderte ihren Preis. Die Kälte entkräftete die Gefangenen immer mehr, und die Angst vor dem Unbekannten machte sie vollkommen apathisch.
    Während des ersten Teils der Reise hatte den Gefangenen noch das Wasser aus den Kränen der Duschen und Waschbecken in den Badezimmern zur Verfügung gestanden. Mittlerweile jedoch waren die Leitungen eingefroren, und quälender Durst hatte sich zum Hunger hinzugesellt.
    Die Lady Flamborough war für eine Seefahrt im Tropenmeer ausgestattet und führte nur das Nötigste an Decken mit sich. Die Passagiere, die in Puerto Rico oder Punta del Este an Bord gekommen waren, hatten ihre Winterkleidung zu Hause im Schrank hängen lassen. Die Gefangenen mummelten sich ein, so gut es ging; sie trugen mehrere dünne Hemden, Hosen und Socken übereinander. Um die Köpfe hatten sie Handtücher geschlungen, um sowenig Körperwärme wie möglich abzugeben. Am meisten vermißten sie Handschuhe.
    Nirgendwo war es warm. Ammar hatte jede Bitte, das Schiff zu heizen, abgelehnt. Diesen Luxus konnte er sich nicht leisten. Die Wärme im Innern würde den Eisfilm auf den Plastikbahnen zum Schmelzen bringen und die Tarnung zerstören.
    Hala war nicht die einzige Gefangene, die wach lag. Den meisten war es unmöglich, Schlaf zu finden. Sie lagen wie in hypnotischer Trance da, nahmen ihre Umgebung zwar wahr, aber sie waren nicht in der Lage, sich zur leichtesten körperlichen Anstrengung aufzurappeln. Angesichts der mörderischen Lebensumstände war jeder Gedanke an Widerstand schnell in sich zusammengebrochen. Captain Collins und seine Mannschaft kämpften in dieser entsetzlichen Kälte nur noch ums nackte Überleben.
    Hala runzelte die Stirn, als Senator Pitt den Raum betrat.
    Er sah seltsam aus – er trug einen grauen Flanellanzug über blauen Nadelstreifen. Pitt lächelte Hala ermunternd zu, aber das war nur eine pathetische Geste. Die Anstrengung der vergangenen fünf Tage hatten sein jugendliches Aussehen weggewischt, so daß er jetzt eher so alt wirkte,

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