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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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effiziente und kostensparende Maßnahmen ergriffen würden. Ich wurde mit ein paar Ingenieuren da runtergeschickt, damit wir uns einen Eindruck verschaffen. Wir haben uns drei Monate in dieser Hölle aufgehalten und fanden heraus, daß der Metallanteil nicht gerade begeisternd war. Kurz danach wurde die Mine geschlossen. Die Ausrüstung hat man zurückgelassen.«
    »Wie gut sind Sie mit einem Gewehr?«
    »Ich habe ein bißchen gejagt.«
    Pitt nahm seinen Arm. »Clayton, mein Freund, Sie sind für uns ein Geschenk der Götter.«

52
    C layton Findley stellte sich tatsächlich als wahrer Segen heraus.
    Während Hollis zusammen mit seinen Männern eine Lagebesprechung in einem leerstehenden Lagerhaus abhielt, halfen Pitt, Gunn und Giordino Findley dabei, auf einem alten Tischtennistisch ein Modell der Insel Santa Inez herzustellen, das sie aus Schlamm, den sie vom Streifen neben der Rollbahn zusammengescharrt hatten, formten. Bereits vergessene Einzelheiten frischte Findley aus Pitts Seekarte wieder auf.
    Er härtete die kleine Landschaft mit einem Reisefön und markierte die Konturen mit Farbspraydosen, die einer von Hollis' Männern organisiert hatte. Grau für felsiges Terrain, Weiß für den Schnee und das Eis des Gletschers. Er modellierte sogar ein Modell der Lady Flamborough und plazierte es am Fuß des Gletschers. Zuletzt trat er zurück und bewunderte sein Werk.
    »Das«, sagte er vollkommen überzeugt, »ist Santa Inez.«
    Hollis unterbrach seine Lagebesprechung und versammelte seine Männer um den Tisch. Alle musterten gedankenverloren einen Moment lang das Modell.
    Die Insel sah aus wie das Kernstück eines Puzzlespiels, das von einem Betrunkenen im Vollrausch ausgeschnitten worden war. Die zerklüftete Küste war ein einziger Alptraum von Felsvorsprüngen und Schluchten mit vielen schmalen Fjorden und kleinen Buchten. Im Osten lag die Magellanstraße, und im Westen erstreckte sich der Pazifik – eine Einöde, fünfundsechzig Kilometer breit und fünfundneunzig Kilometer lang, überragt vom dreizehnhundertzwanzig Meter hohen Mount Wharton.
    Es gab keine Strände und kein ebenes Gelände. Wie Schiffswände ragten die Felsen der flachen Berge empor, und ihre schroffen Hänge fielen steil ins eiskalte Meer ab.
    Der Gletscher, der sich vor Urzeiten gebildet hatte, lag über der Insel wie ein Sattel. Kahle Felsböschungen flankierten die Eismasse und erhoben sich in düsterem Schweigen, während der Gletscher sich auf seinem unaufhaltsamen Weg zum Wasser vorschob. Dort kalbte er, und ein Eisblock nach dem anderen krachte ins Meer.
    Nur wenige Landstriche der Erde waren so unwirtlich und menschenfeindlich. Die gesamte Kette der Magellan-Inseln war so gut wie unbewohnt. Im Laufe der Jahrhunderte waren immer wieder mal Menschen hierhergekommen und hatten nichts als vielsagende Namen zurückgelassen: Break Nick Peninsula; Deceit Island, Calamity Bay, Desolation Isle und Port Famine. Die einzige überlebensfähige Vegetation war verkümmertes, verfilztes Immergrün, das sich mit einer Art Heidegestrüpp abwechselte.
    Findley fuhr mit der Hand über das Modell. »Stellen Sie sich eine öde Landschaft vor mit Schnee in den höheren Lagen, und Sie haben ein recht gutes Bild von der Wirklichkeit.«
    Hollis nickte. »Vielen Dank, Mr. Findley. Wir stehen sehr in Ihrer Schuld.«
    »War mir ein Vergnügen.«
    »Dann wollen wir den harten Tatsachen mal ins Auge sehen. Major Dillinger führt die Luftlandetruppe; ich befehlige das Taucherteam.«
    Hollis machte eine kurze Pause und musterte die Gesichter seiner Männer. Schlanke, durchtrainierte, entschlossen blickende Soldaten – alle waren vollkommen schwarz gekleidet. Sie hatten das mörderische Training überlebt und sich die Ehre, in den Reihen der Special Operations Forces dienen zu dürfen, schwer erkämpft. Eine großartige Einheit, dachte Hollis stolz. Die beste der Welt.
    »Wir haben hart und oft das Entern eines Schiffs bei Nacht trainiert«, fuhr er fort. »Aber bei unseren Übungen war der Gegner nie so im Vorteil wie bei dieser Aktion. Uns fehlt jeglicher Überblick über die Lage, die Wetterbedingungen sind miserabel, und wir haben einen Gletscher vor uns, von dem sich jeden Augenblick massive Eisbrocken lösen können – das sind ernste Probleme, die einem Erfolg im Weg stehen können. Bevor wir in einigen Stunden mit unserem Angriff beginnen, brauchen wir so viele Lösungsvorschläge wie nur irgend möglich. Wenn Sie also ein dickes Haar in der Suppe

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