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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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losbricht und auf das Schiff kracht«, erklärte Giordino tonlos, »dann wird die Lady Flamborough unter Wasser gedrückt und auf dem Meeresboden zerquetscht. Man würde nie auch nur die geringste Spur von ihr finden.«
    Dillinger warf Pitt einen bohrenden Blick zu. »Nach all den ungenutzten Möglichkeiten in der Vergangenheit – glauben Sie tatsächlich, daß die vorhaben, Mannschaft und Passagiere umzubringen?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Warum haben sie das nicht schon früher getan?«
    »Durch das Spiel mit den Tarnungen haben sie nur Zeit gewonnen. Wer immer auch die Entführung befahl, hatte Gründe, die Präsidenten Hasan und De Lorenzo noch am Leben zu halten. Ich kann Ihnen nicht sagen, welche –«
    »Das kann ich aber«, fiel Hollis ein. »Achmed Yazid steckt dahinter. Als die Nachricht verbreitet wurde, daß Präsident Hasan und die Generalsekretärin der Vereinten Nationen, Hala Kamil, entführt und vermutlich von unbekannten Terroristen ermordet worden seien, wollte er die Macht in Ägypten übernehmen. Yazid plante, sich zunächst eine solide Machtbasis zu schaffen, denn er wollte bekanntgeben, daß seine Agenten das Schiff ausfindig gemacht hätten. Das hätte ihm die Möglichkeit gegeben, als der von Gott gesandte Wohltäter aufzutreten und Verhandlungen um die Freilassung der Geiseln zu führen.«
    »Ein verschlagener Halunke«, murmelte Giordino. »Wenn er Präsident De Lorenzo und Senator Pitt als Draufgabe befreit hätte, hätte man ihn als Kandidaten für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.«
    »Natürlich hätte Yazid dafür gesorgt, daß Hasan und Kamil nach ihrer Rückkehr nach Ägypten einen unglückseligen Unfall erlitten hätten.«
    »Und er wäre rein wie frisch gefallener Schnee aus der Sache hervorgegangen«, knurrte Giordino.
    »Ein großartiger Plan«, gab Pitt zu. »Aber den letzten Meldungen zufolge ist das Militär bisher neutral geblieben, und Hasans Kabinett hat es abgelehnt, zurückzutreten und die gegenwärtige Regierung aufzulösen.«
    Hollis nickte. »Ja, und damit war es aus mit Yazids sorgsam ausgetüfteltem Zeitablauf.«
    »Also sitzt er jetzt in der Falle«, stellte Pitt fest. »Ende der Verzögerungstaktik, Ende der Maskeraden; diesmal muß er die Lady Flamborough endgültig in der Versenkung verschwinden lassen oder sich mit der bedrohlichen Möglichkeit auseinandersetzen, daß die Geheimdienstquellen seine Rolle bei dieser Operation enthüllen.«
    »Das wäre möglich«, stimmte Hollis zu.
    »Während wir hier stehen, spielt der Anführer der Terrorristen also russisches Roulette mit dem Gletscher«, sagte Gunn leise. »Der Kopf der Bande muß mitsamt seinen Leuten bereits das Schiff verlassen haben und mit Boot oder Helikopter entkommen sein. Mannschaft und Passagiere hat er im Schiffsinnern eingeschlossen und hilflos zurückgelassen.«
    »Es könnte sein, daß wir das Boot übersehen haben«, spekulierte Dillinger düster.
    Hollis dachte anders über die Sache. Er kritzelte eine Zahl auf ein Stück Papier und gab es Stewart. »Captain, bitte verständigen Sie meinen Kommunikationsoffizier über diese Frequenz. Richten Sie ihm aus, daß der Major und ich zum Flughafen zurückkehren und daß er die Männer zur sofortigen Lagebesprechung sammeln soll.«
    »Wir begleiten Sie«, sagte Pitt mit ruhiger Entschlossenheit.
    Hollis schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Sie sind Zivilisten. Sie haben keinerlei Kampfausbildung genossen, ihrer Bitte kann ich unmöglich nachkommen.«
    »Mein Vater hält sich auf diesem Schiff auf.«
    »Tut mir leid«, gab Hollis zurück, aber so klang es nicht.
    Pitt musterte Hollis, und in seinen Augen lag ein eiskalter Glanz. »Ein Anruf in Washington, und ich vermassele Ihnen Ihre gesamte weitere Militärkarriere.«
    Hollis' Mund wurde zu einem schmalen Strich. »Macht es Ihnen Vergnügen, Drohungen auszustoßen, Mr. Pitt? Wir haben keine Zeit, Machtkämpfe auszufechten. Innerhalb der nächsten zwölf Stunden werden die Decks dieses Schiffes mit Leichen übersät sein. Meine Männer und ich erledigen diesen Job so, wie wir es gelernt und trainiert haben – und daran werden auch tausend Anrufe nach Washington nichts ändern.« Er trat einen Schritt auf Pitt zu. »Ich kenne mehr schmutzige Tricks, als Sie in ihrem Leben lernen werden. Ich könnte Sie mit meinen bloßen Händen auseinandernehmen –«
    Niemand im Raum bemerkte die Bewegung, sah, woher sie kam. Im einen Augenblick stand Pitt mit lässig herunterhängenden Armen da, im

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