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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Stärke beträgt ungefähr zehn Kilometer in der Stunde, aber man muß ständig mit Böen von hundert Stundenkilometern rechnen.«
    Nachdenklich sah Dillinger einen Augenblick auf die kleinen Berge hinunter, die hinter dem Gletscher aufragten. Er versuchte sich das Gebiet bei Nacht vorzustellen, die Schärfe des Windes zu erfassen und rechnete die Zeit aus. Dann blickte er auf.
    »Vierzig bis fünfundvierzig Minuten vom Absprung bis zum Angriff auf das Schiff.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen widerspreche«, sagte Pitt. »Aber Sie unterschätzen die Schwierigkeiten, die Sie haben werden.«
    Findley nickte. »Der Meinung bin ich auch. Ich bin oft auf dem Gletscher herumgeklettert. Die Eisgrate werden Ihren Vormarsch sehr verzögern.«
    Mit einer geschmeidigen, flinken Bewegung zog Dillinger ein langes, gefährlich aussehendes Bowie-Messer aus einer versteckten Scheide am Rücken und benutzte die rasiermesserscharfe Spitze als Zeigestock. »Ich meine, wir springen an der Rückseite des Berges, rechts vom Gletscher ab. Das müßte unsere C-140 Transportmaschine eigentlich vor einer Entdeckung durch das Radar des Schiffes bewahren. Wir benutzen die vorherrschenden Winde, die hoffentlich dann auch wehen, gleiten mit unseren ›Stealth-Schirmen‹ sieben Kilometer weit um den Berg herum und landen ungefähr einen Kilometer von der vorderen Gletscherwand entfernt. Die Zeit vom Absprang bis zur Gruppierung auf dem Eis veranschlage ich mit achtzehn Minuten; die Zeit, um bis zum Rand des Gletschers vorzudringen, mit weiteren zwanzig Minuten. Bleiben noch sechs Minuten für die Vorbereitungen zum Abseilen. Insgesamt also vierundvierzig Minuten.«
    »An Ihrer Stelle würde ich die doppelte Zeit ansetzen«, erklärte Giordino mißbilligend. »Sie werden mit Ihrem Zeitplan in verdammte Schwierigkeiten kommen, wenn einige Ihrer Männer in Gletscherspalten landen, und das Taucherteam erfährt von einer Verzögerung nichts.«
    Hollis warf Al einen Blick zu, den er normalerweise für Feinde reserviert hatte. »Wir befinden uns nicht im Ersten Weltkrieg, Mr. Giordino. Wir müssen nicht die Uhren vergleichen, bevor wir uns über den Rand des Schützengrabens schwingen. Zur Standardausrüstung eines jeden Mannes gehörten ein Miniaturempfänger im Ohr und ein Mikrofon in der Skimaske. Egal, ob Major Dillinger und sein Team zu spät oder meines zu früh dran ist – solange wir uns in konstanter Kommunikation befinden, können wir einen gemeinsamen Angriff koordinieren –«
    »Noch etwas«, unterbrach Pitt. »Ich gehe davon aus, daß Ihre Waffen schallgedämpft sind.«
    »Das sind sie«, versicherte Hollis. »Weshalb?«
    »Ein einziger Feuerstoß aus einer nicht schallgedämpften Maschinenpistole könnte die Gletscherwand zum Einsturz bringen.«
    »Ich kann nicht für die Entführer sprechen.«
    »Dann legen Sie die besser ganz schnell um«, murmelte Giordino.
    »In unserer Ausbildung ist eine Gefangennahme nicht vorgesehen«, erklärte Hollis mit kaltem Grinsen. »Ich würde es begrüßen, wenn unsere Besucher sich mit ihrer Kritik nun ein wenig zurückhalten würden – gibt es noch weitere Fragen?«
    Richard Benning, ein Mann aus dem Taucherteam, hob die Hand. »Sir?«
    »Benning?«
    »Sollen wir uns dem Schiff unter oder über Wasser nähern?«
    Hollis benutzte einen Kugelschreiber als Zeigestock. Er tippte auf eine kleine Insel im Fjord, die sich hinter einer Landzunge verbarg und vom Schiff aus nicht gesehen werden konnte. »Unsere Abteilung wird mit den Transportvögeln bis zu dieser Insel gebracht. Entfernung zur Lady Flamborough: etwa drei Kilometer. Das Wasser ist zu kalt, als daß man so weit schwimmen könnte. Deshalb werden wir uns mit Schlauchbooten heranarbeiten. Wenn Mr. Findley mit dem Frostnebel recht hat, könnten wir uns dem Schiff nähern, ohne entdeckt zu werden. Wenn kein Nebel herrscht, gehen wir zweihundert Meter vom Schiff entfernt ins Wasser und nähern uns unter Wasser.«
    »Da werden eine ganze Menge Eier auf Eis liegen, wenn wir lange auf Major Dillingers Truppe warten müssen.«
    Spontanes Gelächter erschallte aus den Kehlen der achtzig Männer, die sich versammelt hatten.
    Hollis stieß einen Seufzer aus und grinste breit. »Ich habe nicht die Absicht, meine erfrieren zu lassen. Wir geben dem Major also reichlich Vorsprung.«
    Gunn hob die Hand.
    »Ja, bitte, Mr. Gunn«, sagte Hollis erschöpft. »Was haben Sie auf dem Herzen? Habe ich etwas vergessen?«
    »Nur aus Neugierde, Colonel. Woran

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