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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Dank, Mr. President.«
    Das Bild General Chandlers verblaßte und wurde durch die Nahaufnahme eines Floßes ersetzt, das von beinahe hundert Männern, die sich in die Seile legten, zum Wasser hinuntergezogen wurde.
    »Tja«, sagte Schiller und schüttelte den Kopf, als wundere er sich über all das, »wir haben alles getan, um ein Hochgehen der Bombe zu vermeiden, aber wir haben es nicht geschafft, die Lunte auszutreten. Jetzt können wir nur noch dasitzen und zusehen.«

74
    E ine Stunde nach Anbruch der Dunkelheit kamen sie.
    Männer, Frauen und Kinder, manche waren kaum in der Lage zu laufen; alle hielten Kerzen in den Händen. Die tiefen Wolken, die nach dem Regen vorbeizogen, glühten durch das Lichtermeer der flackernden Flammen in intensivem Orange.
    Die Menschen kamen in einer gigantischen Woge auf das Ufer zu. Langsam wurde der Sprechgesang lauter. Das Geräusch schwoll von leisem Murmeln zu lautem Dröhnen an, rollte über den Fluß und ließ in Roma die Scheiben erzittern.
    Arme Bauern und Leute aus den Elendsvierteln, die ihre Lehm- und Wellblechhütten und Pappunterkünfte in den armseligen Dörfern oder ungesunden Slums verlassen hatten, kamen in Massen. Sie wurden von Topiltzins Vision von der Wiederauferstehung des einstmals mächtigen Aztekenreiches auf ehemals amerikanischem Boden vorangepeitscht. Es waren verzweifelte Menschen, die Ärmsten der Armen, getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben.
    Im Schneckentempo schoben sie sich Schritt für Schritt auf die wartende Flotte der Boote zu. Sie kamen die vom Regen matschigen und glitschigen Straßen herunter. Kleine Kinder weinten ängstlich, als ihre Mütter sie auf die wackeligen Flöße hoben, die während der Beladung schwankten und gegeneinanderstießen.
    Das Gedränge der Nachrückenden drückte Hunderte von ihnen in den Fluß. Kinder stießen erschrockene Schreie aus, als sie so weit ins Wasser gedrängt wurden, daß es über ihren Köpfen zusammenschlug. Viele ertranken oder wurden von der Strömung abgetrieben, bevor sie gerettet werden konnten. Rettung war schon deshalb beinahe unmöglich, weil die meisten der Männer weiter hinten nachfolgten.
    Langsam, in einem unorganisierten Gewimmel legten Hunderte von Booten und Flößen vom gegenüberliegenden Ufer ab.
    Die Flutlichtstrahler der amerikanischen Armee und die Lampen der Fernsehteams tauchten die brodelnde, sich immer weiter ausbreitende Menschenflut auf der anderen Seite des Flusses in blendendes Licht.
    General Chandler stand auf dem Dach der Polizeistation von Roma, die ungefähr in der Mitte des Steilufers lag. Im Lichtschein wirkte sein Gesicht aschgrau, und in seinen Augen lag ein Ausdruck tiefster Verzweiflung. Die Szene übertraf seine schlimmsten Befürchtungen.
    Er sprach in das kleine Mikrofon, das an seinen Kragen geklemmt war: »Sehen Sie das, Mr. President? Können Sie diesen Irrsinn beobachten?«
    Wie gebannt starrte der Präsident auf den riesigen Monitor im Lageraum. »Ja, General. Das Bild wird ganz deutlich übertragen.«
    Er saß am Kopfende eines langen Tisches. Zu beiden Seiten hatten seine engsten Berater Platz genommen und beobachteten das unbeschreibliche Spektakel, das im Stereoton in lebhaften Farben kommentiert wurde.
    Die schnellsten Boote hatten die Küste erreicht, und ihre Passagiere kletterten schnell heraus. Erst als die erste Welle übergesetzt hatte und die Boote auf dem Rückweg waren, um die nächsten Passagiere aufzunehmen, sammelte sich der Mob und drängte nach vorne. Die wenigen Männer, die den Fluß überquert hatten, gingen am Ufer auf und ab und ermutigten die Frauen durch tragbare Lautsprecher vorwärts zu gehen.
    Die Frauen und Kinder intonierten einen Singsang in aztekischer Sprache und strömten die sanften Anhöhen links und rechts des Steilufers hinauf. Aus der Ferne sah es aus wie eine Armee Ameisen, die einen Felsen umging, um hinter dem Stein wieder zusammenzutreffen.
    Die schreckensgeweiteten Augen der Kinder und die entschlossenen Gesichter ihrer Mütter, die in die Mündungen der vielen Gewehre blickten, waren durch die Kameras deutlich zu erkennen. Topiltzin hatte behauptet, seine göttlichen Kräfte würden sie beschützen, und sie hatten ihm blind vertraut.
    »Mein Gott«, rief Doug Oates aus. »Die ganze erste Welle besteht ja nur aus Frauen und Kleinkindern.«
    Niemand sagte etwas zu Oates' alarmierender Beobachtung. Die Männer im Lageraum beobachteten mit wachsendem Entsetzen, wie ein weiterer Schub Frauen ihre

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