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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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geleistet.«
    Pitt reckte sich und zog den Reißverschluß seines Parkas hoch. »Ich glaube, ich mache noch einen kleinen Spaziergang.«
    »Du kommst nicht mit uns zurück?«
    »Ein bißchen später. Ich denke, ich schaue mal bei den Archäologen vorbei und sehe, wie's denen geht.«
    »Überflüssig. Doc Gale hat einen der Sanitäter ins Camp geschickt. Der Mann ist schon wieder zurück. Außer ein paar Schrammen und Quetschungen fehlt keinem etwas.«
    »Könnte interessant sein, sich mal anzusehen, was die ausgegraben haben«, insistierte Pitt.
    Giordino kannte Pitt viel zu gut. »Vielleicht haben sie ein paar alte griechische Amphoren gefunden, die da rumlagen.«
    »Fragen könnte ja nicht schaden.«
    Knight sah Pitt warnend an. »Paß auf, was du erzählst.«
    »Ich bete dir die Geschichte unserer geologischen Forschungsfahrt vorwärts und rückwärts vor.«
    »Und was ist mit den Passagieren und der Besatzung?«
    »Die waren alle im Rumpf eingeschlossen und sind im eisigen Wasser an Unterkühlung gestorben.«
    »Ich glaube, er ist bereit für den Lügendetektor«, bemerkte Giordino trocken.
    »Gut«, nickte Knight. »Du hast's erfaßt. Laß nur nichts durchblicken, was die nicht erfahren sollen.«
    Pitt öffnete die Ladeluke und winkte lässig zurück. »Wartet nicht auf mich.« Dann trat er hinaus in die Kälte.
    »Sturkopf«, murrte Knight. »Ich habe gar nicht gewußt, daß sich Pitt für Ausgrabungsstücke interessiert.«
    Giordino warf einen Blick durchs Cockpitfenster und sah, wie Pitt sich zum gegenüberliegenden Ufer des Fjords in Bewegung setzte. Dann seufzte er.
    »Er auch nicht.«
    Das Eisfeld war fest und eben, und Pitt kam auf der Strecke, quer über den Fjord, gut voran. Er warf einen prüfenden Blick auf die drohende graue Wolkendecke, die sich von Nordwesten her näherte. Innerhalb weniger Minuten konnte das Wetter von hellem Sonnenschein in einen dichten Schneesturm umschlagen, der alle Landmarken verwischte. Pitt hatte nicht die geringste Lust, sich zu verirren. Er hatte nicht einmal einen Kompaß bei sich und marschierte schneller.
    Über ihm kreischte ein Paar weißer Gierfalken. Sie schienen gegen die arktische Kälte immun zu sein und gehörten zur Gruppe der Vögel, die auch während des strengen Winters in nördlichen Breiten blieben.
    Immer noch nach Süden marschierend, erreichte er wieder die Küste und ging weiter auf die Rauchfahne zu, die über der Hütte der Archäologen aufstieg. Der ferne, kaum wahrnehmbare Fleck am Himmel wirkte, als betrachte man ihn durch das falsche Ende eines Fernrohrs.
    Pitt war nur noch zehn Minuten vom Camp entfernt, als der Sturm losbrach. Gerade konnte er beinahe zwanzig Kilometer weit sehen, im nächsten Augenblick war seine Sichtweite auf weniger als fünf Meter geschrumpft.
    Er fing an zu laufen und hoffte dabei verzweifelt, daß er wenigstens einigermaßen geradeaus vorwärts kam. Der horizontal dahinwirbelnde Schnee traf seine linke Schulter, und er stemmte sich ein wenig gegen den Druck des Windes, um ein Abdriften zu vermeiden.
    Der Wind frischte immer mehr auf und wurde so stürmisch, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Blind kämpfte er sich weiter, sah auf seine Füße hinunter und zählte die Schritte. Den Kopf hatte er mit den Armen bedeckt. Er wußte, daß es unmöglich war, auf Dauer geradeaus zu gehen, ohne irgendwann einen Kreis zu beschreiben. Ihm war auch klar, daß er an der Hütte der Archäologen vorbeigehen, sie um wenige Meter verfehlen konnte und weiterlaufen würde, bis er erschöpft zusammenbrach.
    Trotz der hohen Windgeschwindigkeit hielt ihn seine schwere Kleidung verhältnismäßig warm, und sein Pulsschlag verriet ihm, daß er sich nicht übermäßig anstrengte.
    Als er annahm, daß er sich in unmittelbarer Nähe der Hütte befinden mußte, blieb Pitt stehen. Er ging dreißig Schritte weiter, bevor er erneut anhielt.
    Er wandte sich nach rechts und schritt drei Meter ab, bis er gerade noch erkennen konnte, wo seine Fußtritte sich im stürmischen Schnee in entgegengesetzter Richtung verloren. Dann lief er parallel zu seinem ursprünglichen Weg, als ob er Rasen mähte – oder nach einem Objekt unter Wasser Ausschau hielt. Er machte etwa sechzig Schritte, bevor seine ursprünglichen Fußspuren undeutlicher wurden und unter dem Schnee verschwanden.
    Er durchschritt fünf Bahnen, ehe er sich wieder nach rechts wandte und das Suchmuster wiederholte, bis er sicher war, daß er jetzt wieder die inzwischen

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