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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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von interessanten Artefakten ausgegraben, die das für die damalige Zeit primitive Leben und das Arbeitsgerät der Eskimos veranschaulichen. Wir haben sie in der Hütte gelagert, wenn Sie sie sich anschauen wollen.«
    »Wie stehen die Chancen, sich das anzusehen, während wir auf den Truthahn warten?«
    »Gut bis sehr gut. Dr. Gronquist ist ein ausgezeichneter Koch.«
    »Ich hatte gehofft, Sie alle zum Abendessen in die Schiffsmesse einladen zu können, doch der plötzliche Sturm hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.«
    »Wir freuen uns über jedes neue Gesicht am Tisch.«
    »Sie haben doch etwas Ungewöhnliches gefunden, nicht wahr?« fragte Pitt abrupt.
    Mißtrauisch weiteten sich Lilys Augen. »Woher wissen Sie das?«
    »Griechischen oder römischen Ursprungs?«
    »Römisches Reich, genauer Byzantinisches.«
    »Byzantinisch, was denn?« hakte Pitt nach. Seine Augen wurden scharf. »Wie alt?«
    »Eine Goldmünze, spätes viertes Jahrhundert.«
    Pitt schien sich zu entspannen. Er holte tief Luft und stieß langsam den Atem aus, während sie ihn verwirrt und ziemlich irritiert musterte.
    »Jetzt spucken Sie's schon aus!« schnappte Lily.
    »Was wäre, wenn ich Ihnen erzählte«, fing Pitt langsam an, »daß auf dem Meeresboden eine Reihe zerbrochener Amphoren liegt, die in den Fjord führt?«
    »Amphoren?« wiederholte Lily erstaunt.
    »Ich habe sie auf Videoband. Unsere Unterwasserkameras haben sie aufgezeichnet.«
    »Sie waren hier.« Ihre Worte klangen wie in Trance. »Sie haben tatsächlich den Atlantik überquert. Die Römer haben ihren Fuß noch vor den Wikingern auf Grönland gesetzt.«
    »Sieht ganz so aus.« Pitt legte den Arm um Lilys Hüfte und schob sie auf die Tür zu. »Was die Richtung angeht – sitzen wir hier für die Dauer des Sturms fest, oder führt das Seil draußen zur Tür Ihrer Hütte?«
    Sie nickte. »Ja, das Seil verbindet beide Gebäude.« Sie schwieg und starrte in die Grube, in der sie die Goldmünze gefunden hatte. »Pytheas, der griechische Seefahrer, unternahm im Jahre 350 vor Christi Geburt eine sagenhafte Seereise. Der Legende zufolge segelte er nordwärts in den Atlantik und erreichte schließlich Island. Seltsamerweise gibt es keine Berichte oder Legenden, die von einer römischen Fahrt so weit nach Nordwesten, siebenhundertfünfzig Jahre später, erzählen.«
    »Pytheas hatte Glück: er ist nach Hause zurückgekehrt und konnte die Geschichte erzählen.«
    »Sie glauben, daß die Römer, die hierherkamen, auf der Rückreise umkamen?«
    »Nein, ich glaube, sie sind noch hier.« Pitt sah mit entschlossenem Lächeln auf sie hinab. »Und Sie und ich, meine reizende Dame, wir werden sie finden.«

Zweiter Teil
DIE SERAPIS

14. Oktober 1991
Washington, D.C.
14
    E in kalter, unfreundlicher Nieselregen verhüllte die Bundeshauptstadt, als ein Taxi an der Ecke Seventeenth und Pennsylvania Avenue vor dem alten Regierungsgebäude anhielt. Ein Mann in Botenuniform stieg aus dem Fond und wies den Fahrer an zu warten. Er beugte sich ins Taxi zurück und nahm ein Paket heraus, das in rote Seide eingeschlagen war. Dann überquerte er schnell den Bürgersteig, stieg einige Stufen hinab und kam durch einen Zugang in den Empfangsraum des Postbüros.
    »Für den Präsidenten«, erklärte er mit spanischem Akzent.
    Ein Postangestellter quittierte den Empfang und notierte die Uhrzeit. Er blickte auf und lächelte. »Regnet es immer noch?«
    »Ist eher ein feiner Sprühregen.«
    »Genügt gerade, um einem das Leben richtig madig zu machen.«
    »Und überall Verkehrsstaus«, fügte der Bote mit verärgertem Gesicht hinzu.
    »Trotzdem, einen angenehmen Tag noch.«
    »Ihnen auch.«
    Der Bote ging, während der Postangestellte das Paket unter das Fluoroskop legte. Er richtete sich auf und blickte auf den Bildschirm, während die Röntgenstrahlen den verpackten Gegenstand sichtbar machten.
    Er identifizierte ihn mühelos als Aktentasche, doch das Bild verwirrte ihn. Das Innere enthielt keinerlei Anzeichen auf Akten oder Papiere, keine massiven Gegenstände von ganz bestimmtem Muster, nichts, was nach Sprengstoff aussah. Was die Identifikation mittels Röntgenstrahlen anging, war er ein alter Hase, doch mit dem Inhalt dieses Aktenkoffers wußte er absolut nichts anzufangen.
    Er hob den Hörer des Telefons auf und bat den Teilnehmer am anderen Ende um einen Gefallen. Kaum zwei Minuten später erschien ein Sicherheitsbeamter mit einem Hund.
    »Haben Sie etwas für Sweetpea?« fragte der Beamte.
    Der

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