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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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muß ein Betrüger gewesen sein.«
    »Wir werden das nicht genau wissen, bevor er nicht gefunden wird – tot oder lebendig.«
    »Mein Gott, welche terroristische Bewegung könnte ein Motiv haben, mehr als fünfzig Repräsentanten der UN zu ermorden?«
    »Bisher hat noch niemand die Verantwortung für den Anschlag übernommen. Martin Brogan von der CIA behauptet, daß dies eine für Terroristen vollkommen uncharakteristische Vorgehensweise wäre.«
    »Hala Kamil könnte das Ziel gewesen sein«, vermutete Nichols. »Achmed Yazid hat geschworen, sie zu eliminieren.«
    »Diese Möglichkeit können wir nicht ausschließen«, gab der Präsident zu.
    »Haben die Medien bereits Wind von der Sache bekommen?«
    »Innerhalb der nächsten Stunde wird die Geschichte gedruckt und über die Sender gehen. Ich hatte keine Veranlassung, die Nachricht zurückzuhalten.«
    »Gibt es irgend etwas, was ich in dieser Beziehung tun könnte, Mr. President?«
    »Vielen Dank, Dale. Ich würde es begrüßen, wenn Sie die Reaktion des Kreises um Präsident De Lorenzo im Auge behalten würden. Es waren elf Delegierte und Regierungsbeamte aus Mexiko an Bord. Übermitteln Sie in meinem Namen mein Mitgefühl und bieten Sie Hilfe innerhalb der normalen Grenzen an. O ja, Sie halten besser Julius Schiller, drüben im Außenministerium, auf dem laufenden, damit wir uns nicht gegenseitig ins Gehege kommen.«
    »Ich werde meinen Stab sofort damit beauftragen.«
    »Und lassen Sie es mich sofort wissen, wenn Sie von Rivas hören.«
    »Jawohl, Mr. President.«
    Nichols legte auf und konzentrierte sich wieder auf die Akte. Er sann darüber nach, ob Topiltzin irgendwie mit dem UN-Mord in Zusammenhang stehen könnte. Wenn es nur einen Hinweis gäbe, dem man nachgehen könnte!
    Nichols war kein Detektiv. Er besaß nicht das Talent, die Persönlichkeit des Hauptverdächtigen Schicht für Schicht zu enthüllen, bis er wußte, was den Mann antrieb. Seine eher akademische Begabung lag im Bereich der Systemprojektion internationaler politischer Strömungen.
    Topiltzin war ihm ein Rätsel. Hitler hatte die abwegige Vorstellung von der Überlegenheit der arischen Rasse. Khomeini wurde vom religiösen Wahn angetrieben und wollte den Nahen Osten in die fundamentalistische Moslemgesellschaft des Mittelalters zurückverwandeln. Lenin hatte den Kreuzzug des Weltkommunismus gepredigt.
    Was war Topiltzins Ziel?
    Ein Mexiko der Azteken? Ein Hinwenden zur Vergangenheit? Keine moderne Gesellschaft konnte unter solch archaischen Gesetzen funktionieren. Mexiko war kein Land, das mit den Phantastereien eines Don Quichote regiert werden konnte. Der Mann mußte von einer anderen Kraft angetrieben werden. Nichols tappte im dunkeln. Für ihn war Topiltzin eine Karikatur, ein Bösewicht aus einer Cartoonserie.
    Seine Sekretärin trat, ohne zu klopfen, ein und legte ihm einen Aktenordner auf den Schreibtisch. »Der Bericht, den Sie vom CIA angefordert haben – und ein Anruf auf Leitung drei.«
    »Wer ist es?«
    »Ein gewisser James Gerhart«, erwiderte sie.
    »Sicherheitsdienst Weißes Haus«, nickte Nichols. »Hat er gesagt, was er will?«
    »Nur, daß es dringend sei.«
    Nichols wurde neugierig. Er nahm den Anruf entgegen. »Dale Nichols.«
    »Jim Gerhart, Sir. Ich leite –«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn Nichols. »Worum geht es?«
    »Ich halte es für besser, wenn Sie in die Pathologie im George Washington kommen.«
    »Dem University Hospital?«
    »Ja, Sir.«
    »Warum denn, zum Teufel?«
    »Ich würde am Telefon lieber nichts Genaueres sagen.«
    »Ich bin sehr beschäftigt, Mr. Gerhart. Sie müssen schon deutlicher werden.«
    Eine kurze Stille. »Eine Angelegenheit, die unmittelbar Sie und den Präsidenten betrifft. Das ist alles, was ich sagen kann.«
    »Können Sie mir nicht wenigstens einen Anhaltspunkt geben?«
    Gerhart ignorierte den scharfen Tonfall. »Einer meiner Leute wartet draußen vor Ihrem Büro. Er wird Sie zum Labor fahren. Ich treffe Sie dort im Warteraum.«
    »Hören Sie mal, Gerhart –« So weit kam Nichols noch, bevor das Besetztzeichen erklang.
    Der Nieselregen hatte sich in einen Schauer verwandelt, und Nichols Laune spiegelte das miserable Wetter wider, als er durch den Eingang des University Hospitals zur Pathologie begleitet wurde. Er haßte den Äthergestank, der in den Räumen hing.
    Gerhart wartete, wie versprochen, im Vorraum. Die beiden Männer kannten sich dem Namen nach und vom Sehen, aber sie hatten sich noch nie unterhalten. Gerhart kam auf

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