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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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des Geheimnisses. Er hätte wütend sein müssen, doch er empfand nicht den leisesten Ärger. Statt dessen kräuselte ein amüsiertes Lächeln die Lippen unter seinem Schnurrbart.
    »Dann waren wir also zu zweit«, überlegte er laut in den Raum hinein. »Der andere hat das Essen vergiftet.« Dann schüttelte er verwundert den Kopf. »Beef Wellington zu vergiften. Mein Gott, was für eine ausgefallene Idee.«

16
    A m Anfang schenkte niemand dem winzigen Fleck am äußeren Rand des Papiers, auf dem die Daten des Seitensonars aufgezeichnet wurden, Beachtung.
    Während der sechs Stunden hatten sie mehrere künstliche Objekte gefunden. Teile des versunkenen Jets wurden für den späteren Abtransport bezeichnet; ein gesunkenes Fischerboot, Treibgut und Abfall von den Fischereiflotten, die im Fjord vor den Stürmen Schutz gesucht hatten – dies alles wurde mit der Videokamera identifiziert und eliminiert.
    Das letzte ungewöhnliche Objekt fand sich nicht, wie erwartet, auf dem Meeresgrund des Fjords. Es steckte in einer von hohen Klippen umgebenen kleinen Felsspalte. Nur ein Ende ragte ins Wasser; der Rest war unter einer dicken Eisschicht verborgen.
    Pitt erkannte die Bedeutung als erster. Er saß zusammen mit Giordino, Commander Knight und den Archäologen vor dem Aufnahmegerät. Er erteilte eine Anweisung durch die Gegensprechanlage.
    »Bringt den Fisch herum. Kurs eins-fünf-null Grad.«
    Die Polar Explorer lag immer noch unbeweglich im Eis des Fjords. Draußen, auf dem Packeis, hatte ein Team unter Führung von Cork Simon ein Loch ins Eis gebohrt und die Sonde ins Wasser hinabgelassen. Ganz langsam schwang der Fisch, wie die Sonde genannt wurde, herum und tastete dabei dreihundertsechzig Grad ab. Nachdem man ein Gebiet abgesucht hatte, entrollten die Männer mehr Kabel und versuchten es an einer anderen, weiter vom Schiff entfernten Stelle, noch einmal.
    Simon bestätigte Pitts Befehl und drehte am Kabel, bis die Sonarsonden des Fischs auf hundertfünfzig Grad ausgerichtet waren.
    »Wie ist es jetzt?« erkundigte er sich.
    »Liegt genau im Ziel«, gab Pitt vom Schiff her zurück.
    Jetzt, da man das Ziel aus einem besseren Winkel sah, wurde es deutlicher. Pitt markierte es mit einem schwarzen Filzstift.
    »Ich glaube, wir haben hier etwas gefunden.«
    Gronquist schob sich näher heran und nickte. »Zu wenig zu erkennen, als daß man es identifizieren könnte. Was halten Sie davon?«
    »Ich kann nichts Genaues sagen«, antwortete Pitt. »Man muß die Phantasie schon ziemlich anstrengen, da der größte Teil des Objekts von dem Eis bedeckt wird, das von den umliegenden Klippen abgebrochen ist. Aber das Teil, das unter Wasser erkennbar ist, deutet auf ein Holzschiff hin. Da sieht man definitiv einen halbkreisförmigen Umriß, der in einem hohen Bogen zusammenläuft. Könnte das Heck sein.«
    »Ja«, rief Lily aufgeregt. »Hoch und graziös. Typisch für ein Handelsschiff des vierten Jahrhunderts.«
    »Nun mal nicht gleich so aufgeregt«, warnte Knight. »Es könnte auch ein altes Fischerboot mit Takelage sein.«
    »Möglich«, Giordino wirkte nachdenklich. »Aber wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, dann haben Dänen, Isländer und Norweger, die jahrhundertelang in diesen Gewässern gefischt haben, das Meer mit Drachenbooten befahren, deren Rümpfe schmaler waren.«
    »Da hast du recht«, nickte Pitt. »Spitz zulaufender Bug und spitz zulaufendes Heck waren ein Erbe der Wikinger. Was wir hier sehen, ist sehr viel ausladender.«
    »Wir können uns kein klareres Bild machen, solange sich ein Teil des Rumpfes unter dem Eis verbirgt«, erklärte Gronquist. »Wir könnten jedoch eine Kamera vom Heck aus ins Wasser lassen, um mehr sehen zu können.«
    Giordino warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Eine Kamera würde allenfalls bestätigen, daß es sich um den Heckteil eines gestrandeten Schiffes handelt, aber mehr käme dabei nicht heraus.«
    »Wir haben eine ganze Menge kräftiger Burschen auf dem Schiff«, schlug Lily vor. »Wir könnten uns durch das Eis graben und uns das Schiff aus der Nähe ansehen.«
    Gronquist schnappte sich ein Fernglas, verließ die Elektronikkabine und ging auf die Brücke. Eine halbe Minute später tauchte er wieder auf. »Ich schätze, die Eisdecke über dem Wrack ist gute drei Meter dick. Dauert mindestens zwei Tage, bis man sich da durchgebuddelt hat.«
    »Dabei müssen Sie wohl auf unsere Hilfe verzichten, fürchte ich«, bemerkte Knight. »Ich habe Befehl, noch vor achtzehn Uhr in See

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