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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Mission befunden haben mußte. Aus diesem Grund habe ich zuerst mit Ihnen Kontakt aufgenommen.«
    Nichols musterte ihn aufmerksam. »Sie haben gesagt, daß eine Unterhaltung auf das Band aufgenommen wurde?«
    Gerhart nickte ernst. »Ja, und Rivas' Schreie, als er abgeschlachtet wurde.«
    Nichols schloß die Augen und versuchte das Bild in seinem Innern zu verdrängen.
    »Seine Angehörigen müssen benachrichtigt werden«, fuhr Gerhart fort. »Hat er eine Frau?«
    »Und vier Kinder.«
    »Dann kannten Sie ihn gut?«
    »Guy Rivas war ein hervorragender Mann. Eine der wenigen integeren Persönlichkeiten, die ich getroffen habe, seit ich nach Washington gekommen bin. Wir haben verschiedentlich auf diplomatischem Gebiet zusammengearbeitet.«
    Zum erstenmal wurde Gerharts steinerne Miene weich. »Tut mir leid.«
    Nichols hörte ihn nicht. Langsam veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen; er wurde bitter und kalt. Der Alptraum verflüchtigte sich. Er hatte nicht länger den Geschmack von Erbrochenem im Mund und empfand auch keine lähmende Angst mehr. Das brutale Verbrechen, das an jemandem begangen worden war, der ihm nahegestanden hatte, bewirkte, daß eine Woge der Wut über ihm zusammenbrach, einer Wut, wie Nichols sie noch nie zuvor gekannt hatte.
    Der Professor, dessen Vorstellung von Macht in seinem Hörsaal geendet hatte, existierte nicht länger. An seine Stelle war ein Mann getreten, der zum engsten Stab des Präsidenten gehörte, einer aus der kleinen Elite der Mächtigen in Washington – jemand, der die Möglichkeit hatte, etwas in Bewegung zu setzen und überall auf der Welt einen Sturm der Verheerung anzurichten.
    Doch wie auch immer seine Stellung und seine Machtposition im Weißen Haus beschaffen sein mochte – Nichols hatte die Absicht, den Mord an Rivas zu rächen; mit oder ohne Billigung des Präsidenten. Topiltzin mußte sterben.

15
    D er kleine Beechcraft Executive-Jet setzte mit leisem Räderquietschen auf und rollte über die geschotterte Landebahn eines Privatflugplatzes, zwanzig Kilometer südlich von Alexandria, Ägypten. Kaum eine Minute nachdem er neben einem grünen Volvo, auf dessen Türen TAXI geschrieben stand, zum Halten gekommen war, verstummte das Kreischen der Triebwerke, und die Passagiertür wurde aufgestoßen.
    Der Mann, der ausstieg, trug einen weißen Anzug, passenden Schlips und ein dunkelblaues Hemd. Er war nicht ganz einen Meter achtzig groß, schlank und blieb einen Augenblick lang stehen, um mit einem Taschentuch die hohe Stirn abzutupfen. Dann strich er mit dem Zeigefinger blasiert über seinen dicken schwarzen Schnurrbart. Seine Augen waren hinter einer Sonnenbrille mit sehr dunklen Gläsern verborgen, die Hände steckten in weißen Lederhandschuhen.
    Suleiman Aziz Ammar hatte nicht im entferntesten Ähnlichkeit mit dem Piloten, der in London an Bord des Fluges 106 gegangen war.
    Er ging zum Volvo hinüber und begrüßte den kleinen, muskulösen Fahrer, der hinter dem Steuer hervorsprang. »Guten Morgen, Ibn. Hat es irgendwelche Probleme gegeben, seit Sie zurückgekommen sind?«
    »Man hat sich gut um Ihre Geschäfte gekümmert«, erwiderte Ibn, öffnete die Tür zum Fond und machte nicht die geringsten Anstalten, die abgesägte Schrotflinte, die er im Schulterhalfter trug, zu verbergen.
    »Bringen Sie mich zu Yazid.«
    Schweigend nickte Ibn, während Ammar auf dem Rücksitz Platz nahm.
    Das Äußere des Taxis war genauso unauffällig wie die vielen Verkleidungen Ammars. Die dunkel getönten Scheiben und die Karosserie waren kugelsicher gepanzert. Im Innern saß Ammar in einem niedrigen, bequemen Ledersitz vor einem kleinen Schreibtisch, der auf engstem Raum eine Anzahl elektronischer Geräte barg; darunter zwei Telefone, einen Computer, ein Funkgerät und einen Fernsehmonitor. Weiterhin gab es eine Bar und ein Gestell, in dem zwei automatische Gewehre steckten.
    Während der Wagen die belebte Stadtmitte von Alexandria umfuhr und auf die al-Jaysh-Strandpromenade einbog, war Ammar damit beschäftigt, den Stand seiner weitgespannten Investitionen zu überprüfen. Sein Reichtum, den nur er allein überblickte, war enorm. Seine Erfolge im finanziellen Bereich verdankte er eher seinem rücksichtslosen Vorgehen als seiner Gerissenheit. Wenn Ammar bei einem profitablen Geschäftsabschluß der Angestellte einer Firma oder ein Beamter im Wege war, wurde dieser kurzerhand eliminiert.
    Am Ende der zwanzig Kilometer langen Fahrt bremste Ibn den Volvo ab und hielt vor einem Tor,

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