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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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du bist so wunderschön.« Dann drückte er die Lippen auf die ihren und ließ die linke Hand über ihre Brust und ihren Körper wandern. Sein heißer Atem ließ sie schaudern, und als sie einatmete, beschlich sie das Gefühl, als könnte er ihr das Leben aussaugen.
    »Ich kann es kaum erwarten, diesen Körper kennen zu lernen«, flüsterte er und schmiegte sich dichter an sie.
    »Smith«, stieß sie hervor und hatte Mühe, sich unter Kontrolle zu behalten, »du überraschst mich.«
    »Was überrascht dich? Dass ich dich unwiderstehlich finde?«
    »Es ist nur so, dass ich ... na ja, wir haben noch so viel Arbeit vor uns, und ...«
    Er lächelte und küsste sie erneut.
    »Smith, weißt du, irgendwie bin ich mit Robert zusammen. Vielleicht ist das keine so gute Idee.«
    »Du bist irgendwie mit Robert zusammen? Bist du nicht etwas zu alt, um irgendwie mit jemandem zusammen zu sein? Du bist schließlich nicht mehr in der Highschool. Ich biete dir so viel mehr.«

100
    Robert traf bei Helenes Wohnung ein, um sie zu ihrer Verabredung abzuholen, doch sie war nicht da. Als er sie auf ihrem Mobiltelefon erreichte, saß sie bereits in einem der schickeren Restaurants Manhattans mit Dr. Viviee beim Abendessen.
    »Es tut mir leid, Robert«, sagte sie. »Es ist geschäftlich.«
    Robert hatte sein Leben lang auf seine Instinkte vertraut, die ihm nun sagten, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.
    Am nächsten Morgen erwachte er bei Sonnenaufgang mit einem vertrauten Gefühl in der Magengrube. Er wusste nicht, weshalb, aber er wusste, dass Eile geboten war und er sofort handeln musste.
    Robert warf eine halb leere Flasche Wodka in den Mülleimer und kramte die Schlüssel zu seinem Büro aus seiner Unterwäscheschublade hervor. Lange, bevor der Büroleiter eintraf, saß er bereits hinter seinem Schreibtisch.
    In seinem Leben waren ihm genug Fehler unterlaufen; er gelobte, dass dies keiner davon werden würde. Robert ließ sich nicht einreden, dass ein Arzt, der die bemerkenswerteste Entdeckung des einundzwanzigsten Jahrhunderts gemacht hatte, keinerlei Profitgedanken hegte.
    Ebenso wenig glaubte er, dass er als Patientin rein zufällig die Mutter einer landesweit bekannten Fernsehjournalistin ausgewählt hatte. Nein, Robert erkannte eine Schlange, wenn er eine sah. Er war überzeugt davon, dass seine Antipathie für Viviee nichts mit seinen Gefühlen für Helene zu tun hatte, sondern vielmehr damit, dass er überzeugt davon war, dieser Mann wollte sich die Verzweiflung sterbender Menschen zunutze machen.
    Als Robert mit seinen Nachforschungen über das Leben von Dr. Smith Viviee begann, gab er sich keine Mühe, seine Absichten zu verhehlen; er suchte keine Geschichten über Edelmut, Brillanz oder Freundlichkeit.
    Robert rief jede Behördenkontaktperson an, die er kannte. Er wandte sich an die CIA, das FBI, eine Reihe von Privatdetektiven und alte Freunde, über deren genaue Verbindung zur politischen Weltbühne selbst er im Unklaren war. Als der Inhalt der Kaffeekanne zur Neige ging und Robert beobachtete, wie sich die Strahlen der untergehenden Sonne gleißend auf den Gebäuden vor seinem Fenster widerspiegelten, gab das Telefon sein gedämpftes, elektronisches Klingeln von sich. Der Anrufer war ein Mann, den er nur unter dem Decknamen ›Pferd‹ kannte.
    Robert öffnete die unterste Schreibtischschublade, schob eine halb ausgetrunkene Wodkaflasche beiseite und holte einen neuen Notizblock hervor.
    »Danke, Kumpel, dass du dich meldest, ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    »Hey, du hast noch nicht gehört, was ich zu sagen habe. Ich hoffe, es hilft dir weiter.«
    »Schieß los.«
    Pferd lachte. »So etwas solltest du wirklich nur am Telefon zu mir sagen, Kumpel. Also, hör zu, ich habe für dich Folgendes: Dr. Lance Viviee – der Vater – war Biogenetiker. Er hat an kontroversem Zeug gearbeitet – Stammzellenforschung und dergleichen. Von seinen Kollegen, die ihn für verantwortungslos hielten, wurde er scharf kritisiert, weshalb er das Land verließ. Zuerst zog er sich auf die Kaimaninseln zurück, dann schloss er einen Deal mit den Chinesen ab und zog dorthin, um weiterzuarbeiten. Er hatte einen Sohn namens Smith Viviee. Der Junge wurde von seinem männlichen Kindermädchen großgezogen – Teng Hao Li – und trat in die Fußstapfen seines Vaters, der letztlich an Altersschwäche starb. In der ländlichen Gemeinde, in der Smith lebte, scharte sich rasch ein regelrechter Kult um ihn, weil er alle Kranken heilte. Die

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