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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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einem Gegenstand reflektiert wird. Minimaler Druck wird ausgeübt, dennoch genug, um eine Veränderung zu bewirken. Ich weiß, wie wir den Nanochip beobachten können!« Hektisch klopfte Justin auf die Tastatur des Computers und rief eine Reihe von Bildschirmen auf. Die Vitalfunktionen seiner Großmutter wurden angezeigt, dann Details der Herz- und Lungenfunktionen und schließlich eine Übersicht ihres Kreislaufs, doch es gelang ihm nicht, zum Rückenmark zu kommen.
    »Dafür braucht es einen Code. Ich habe gesehen, wie Viviee ihn eingegeben hat. Es war eine Zwei, Dreien und ...« Justin presste die Augen zu, konnte jedoch keinen klaren Gedanken fassen.
    »Das sind die Primfaktoren der Smith-Zahl«, rief Madeline. »Zwei, Drei, Drei, Drei, Sieben.«
    »Genau!« Justin gab die Zahlen ein, und auf dem Bildschirm tauchten das Rückgrat und die Nervenstränge auf. Der beleuchtet dargestellte Nanochip bewegte sich durch ihren Körper. Die Transformation war fast abgeschlossen, aber der Chip hatte sich noch nicht im Gehirn eingenistet. Er blinkte schillernd blau im gleichmäßigen Takt eines Metronoms – eins, zwei, drei, vier; eins, zwei, drei, vier ...
    »Behaltet ihn im Auge«, forderte Justin seine Gefährten auf. »Lasst den Chip nicht aus den Augen.«
    Wie hypnotisiert durch das sich wiederholende Blinkmuster starrten sie auf das Licht und achteten auf ein Anzeichen dafür, dass sich durch die Beobachtung etwas veränderte.
    Justins Großmutter stöhnte leise.
    »Schaut«, sagte Madeline. Sie flüsterte, da sie fürchtete, ihre Worte könnten die Wirkung zunichte machen. »Ich habe eine Veränderung bemerkt, eindeutig.« Kaum hatte sie es gesagt, setzte der Nanochip das Blinkmuster fort.
    Mit einem Mal sog Claire scharf die Luft ein. Das blaue Licht begann, schneller zu pulsieren.
    »Irgendwas stimmt nicht« sagte Madeline.
    Das blinkende Licht bewegte sich das Rückenmark entlang näher auf das Gehirn zu.
    »Der Chip wird stärker«, stellte Madeline fest. »Das funktioniert nicht.«
    »Wir müssen ihn aufhalten«, schrie Justin. »Wenn er das Gehirn erreicht, ist die Transformation abgeschlossen, und Omas Schicksal ist besiegelt.« Jäh sprang er auf die Beine und lief nervös auf und ab. »Ich verstehe das nicht – warum lässt Gott das zu? Oma wusste nicht, was sie tat. Das ist nicht fair.«
    »Wir müssen mehr tun, als den Chip verändern«, ergriff Robert das Wort. »Wir müssen ihn verschwinden lassen.«
    »In Ordnung«, überlegte Madeline. »Ich verstehe das alles nicht besonders gut, aber ein Nanochip muss sich selbst zusammensetzen. Er ist zu klein, um ihn maschinell herzustellen. Folglich muss er sich selbst produzieren. Enzyme und Katalysatoren bewirken, dass sich Atome und Moleküle organisieren und etwas entstehen lassen. Es muss ein naturähnlicher Vorgang sein.«
    »Das geht weit über meinen Verstand hinaus.« Justin war den Tränen nahe.
    »Er hat Recht«, pflichtete Robert ihm bei. »Wir werden nie herausfinden, wie man den Nanochip auflösen kann. Hört sich an, als redest du davon, Materie zu verwandeln.«
    »Lieber Gott«, rief Justin aus, »das kannst du ihr nicht antun! Bitte tu Oma das nicht an. Es ist nicht fair!«
    »Die Welt ist nicht immer fair«, sagte Robert und legte Justin die Hände auf die Schultern.
    Von Claire ertönte ein leises Wimmern, ein matter Hilferuf.
    »Energie wandelt Materie um«, sagte Madeline.
    »Der Chip saugt ihr das Leben aus!« Justin wurde hektisch.
    »Seht nur, er wird langsamer«, stellte Madeline fest. »Ich kann es sehen. Vielleicht ist es deine Energie, Justin. Der Unterschied zwischen einem Stern, der verdampft und einem, der sich in ein schwarzes Loch mit genug Kraft verwandelt, um das Universum in sich aufzusaugen, ist eine Winzigkeit Energie. Im Augenblick ist der Nanochip ein schwarzes Loch, das ihr Universum verschlingt. Wir müssen eine Energieverlagerung schaffen.«
    »Und wie sollen wir das machen?«
    »Warum hat Viviee sie hierher gebracht?«, wollte Robert wissen. »Warum hat er sie aus ihrer Wohnung geholt?«
    »Sie hat heute Morgen gehustet«, erwiderte Justin.
    »Ein Priester hat sie besucht«, sagte Madeline. »Wir haben zusammen für sie gebetet. Seither geht es ihr nicht gut.«
    »Da ist es wieder«, warf Justin ein. »Das Blinken hat gerade eine Sekunde ausgesetzt, ich bin ganz sicher.« Er setzte sich wieder vor den Computermonitor.
    »Woran hast du gerade gedacht?«, wollte Robert wissen. »Sag mir genau, woran du gedacht

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