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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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kaum fassen konnte. Es war, wie wenn man tagsüber ins Kino geht, und wenn man wieder rauskommt, kann man gar nicht glauben, dass es immer noch hell ist. Sam holte Eiscreme und Milch aus dem Kühlschrank und griff nach einem Mixer. Ich fragte sie, wo das Bad ist, und sie deutete um die Ecke, fast als ob sie hier zu Hause wäre. Ich glaube, sie und Patrick haben viel Zeit hier verbracht, als Bob noch auf der Highschool war.
    Als ich aus dem Bad kam, hörte ich ein Geräusch aus dem Zimmer, in dem wir unsere Jacken abgelegt hatten. Ich öffnete die Tür und sah Patrick, wie er gerade Brad küsste. Es war ein ziemlich verstohlener Kuss. In diesem
Moment hörten sie mich und fuhren herum. Patrick sagte als Erster etwas.
    »Bist du das, Charlie?«
    »Sam macht mir einen Milkshake.«
    »Wer ist der Kleine?« Brad sah ziemlich nervös aus, aber nicht auf die Art wie vorher Bob.
    »Das ist ein Freund von mir. Entspann dich.«
    Dann schob mich Patrick aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er legte mir die Hände auf die Schultern und sah mir direkt in die Augen.
    »Brad will nicht, dass irgendwer davon erfährt.«
    »Warum?«
    »Weil er Angst hat.«
    »Warum?«
    »Weil er … Moment mal, bist du etwa stoned?«
    »Die da unten meinen Ja. Sam macht mir einen Milkshake. «
    Patrick bemühte sich sichtlich, nicht zu lachen.
    »Hör zu, Charlie. Brad will nicht, dass irgendwer davon erfährt. Du musst mir versprechen, dass du es niemandem erzählst. Das bleibt unser kleines Geheimnis. Okay?«
    »Okay.«
    »Danke.«
    Damit ließ mich Patrick stehen und ging zurück ins Zimmer. Ich hörte gedämpfte Stimmen – Brad schien sich aufzuregen – , aber ich fand nicht, dass mich das etwas anging, also ging ich zurück in die Küche.
    Ich muss sagen, es war der beste Milkshake, den ich je in meinem Leben getrunken habe. Er war so gut, dass es mir fast Angst machte.

    Bevor wir heimfuhren, spielte mir Sam noch einige ihrer Lieblingssongs vor. Einer hieß »Blackbird«, ein anderer »MLK«. Sie waren beide wirklich gut. Ich erwähne die Titel, weil sie mir auch noch gefallen haben, als ich nicht mehr »stoned« war.
    Noch etwas Interessantes ist auf der Party passiert, bevor wir gingen. Patrick kam nach unten. Ich glaube, Brad war da schon weg. Und Patrick lächelte. Und Bob zog ihn auf, dass er in den Quarterback verknallt sei und so was. Und Patrick lächelte noch mehr. Ich hatte ihn nie so lächeln sehen. Dann zeigte er auf mich und sagte zu Bob:
    »Er ist schon einer, was?«
    Bob nickte. Und dann sagte Patrick etwas, das ich nie wieder vergessen werde.
    »Er ist unser Mauerblümchen.«
    Und Bob nickte. Und der ganze Raum nickte. Und ich begann, nervös zu werden, und zwar so wie Bob vorher, aber Patrick ließ mich nicht allzu nervös werden. Er setzte sich neben mich.
    »Du kriegst alles mit. Du behältst es für dich. Und du verstehst.«
    Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass andere Menschen sich Gedanken über mich machten. Ich hatte nicht mal gewusst, dass sie mich überhaupt bemerkten. Ich saß auf meiner ersten echten Party zwischen Sam und Patrick auf dem Boden und dachte daran, dass Sam mich Bob als einen Freund vorgestellt hatte. Und Patrick mich Brad als einen Freund vorgestellt hatte. Und da musste ich weinen. Und niemand im Raum sah mich deswegen komisch an. Und da musste ich erst recht weinen.

    Bob hob sein Glas und forderte alle auf, es ihm gleichzutun.
    »Auf Charlie.«
    Und alle riefen: »Auf Charlie.«
    Ich habe keine Ahnung, warum sie das gemacht haben, aber es bedeutete mir sehr viel. Besonders bei Sam. Besonders bei ihr.
    Ich würde Dir ja mehr über den Homecoming-Ball am nächsten Abend erzählen, aber wenn ich so darüber nachdenke, war der beste Teil eigentlich der, als ich Dave die Luft aus den Reifen gelassen habe. Ich habe zu tanzen versucht, wie Bill es vorgeschlagen hat, doch auf die Songs, die ich mag, kann man eigentlich nicht tanzen, also ließ ich es die meiste Zeit. Sam sah in ihrem Kleid wirklich hübsch aus, aber ich gab mir Mühe, nicht zu oft hinzusehen, denn ich will ja nicht auf die Art an sie denken.
    Was mir allerdings auffiel, war, dass Brad und Patrick den ganzen Abend kein Wort miteinander wechselten, weil Brad nämlich damit beschäftigt war, mit einer Cheerleaderin namens Nancy zu tanzen, die seine Freundin ist. Und mir fiel auf, dass meine Schwester mit dem Jungen tanzte, den sie eigentlich nicht mehr hätte treffen sollen, und das, obwohl sie ein anderer Junge von daheim

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