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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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aus dem Secondhandladen gekriegt, eine Krawatte, ein weißes Hemd, Schuhe und einen alten Gürtel. Vermutlich wird das letzte Geschenk auf der Party ein Jackett sein, weil das das Einzige ist, was noch fehlt. Eine getippte Nachricht hat mir mitgeteilt, dass ich die Sachen für die Party anziehen soll. Ich hoffe, jemand hat sich etwas dabei gedacht.

    Jedenfalls haben meine Geschenke Patrick bisher alle sehr gefallen. Geschenk Nummer drei war ein Kasten Wasserfarben und etwas Papier. Ich dachte, dass er sich darüber freut, auch wenn er ihn nie benutzt. Geschenk Nummer vier war eine Mundharmonika und ein Buch, wie man sie spielt. Ich schätze, das ist so wie mit den Wasserfarben, aber ich glaube wirklich, dass jeder Wasserfarben, Kühlschrankpoesie und eine Mundharmonika haben sollte.
    Mein letztes Geschenk vor der Party ist ein Buch über Harvey Milk, der in San Francisco eine Art Anführer der Schwulenbewegung war. Nachdem Patrick mir erzählt hatte, dass er schwul ist, bin ich zur Bücherei gegangen und habe etwas recherchiert, weil ich ehrlich gesagt nicht viel darüber wusste. Dabei habe ich einen Artikel zu einem Dokumentarfilm über Harvey Milk entdeckt, und da ich den Film nicht finden konnte, habe ich nach dem Namen gesucht – und dieses Buch gefunden.
    Ich habe es selbst nicht gelesen, aber die Beschreibung auf der Rückseite klingt interessant. Ich hoffe, dass es Patrick etwas bedeutet. Und ich kann die Party kaum erwarten, weil ich Patrick dann mein letztes Geschenk geben kann. Übrigens habe ich jetzt alle meine Arbeiten für dieses Halbjahr hinter mir. Ich war ziemlich beschäftigt damit und hätte Dir natürlich davon erzählt, aber es schien mir einfach nicht so interessant wie das, was mit den Ferien zu tun hat.
     
    Alles Liebe,
Charlie
    21. Dezember 1991
    Lieber Freund,
    wow! Einfach nur wow! Ich kann Dir ein Bild davon malen, wenn Du möchtest. Wir alle saßen bei Sam und Patrick. Ich hatte ihr Haus zuvor noch nie gesehen. Es ist ein sehr großes Haus. Und sehr sauber. Und wir gaben einander die letzten Geschenke. Die Lichter draußen waren an, es schneite, und es sah aus wie reine Magie. Als ob wir woanders wären. An einem schöneren Ort.
    Das war auch das erste Mal, dass ich Sams und Patricks Eltern getroffen habe. Sie sind sehr nett. Sams Mutter ist ziemlich hübsch und erzählt großartige Witze. Sam sagt, dass sie früher mal Schauspielerin war. Patricks Vater ist ziemlich groß und hat einen kräftigen Händedruck. Und er ist ein richtig guter Koch. Bei vielen Eltern kommt man sich seltsam vor, wenn man sie trifft, aber nicht bei Sams und Patricks Eltern. Sie waren das ganze Abendessen über freundlich, und als wir aufgegessen hatten, ließen sie uns allein, damit wir unsere Party feiern konnten. Und sie haben uns nicht kontrolliert oder so. Kein einziges Mal. Sie haben uns einfach machen lassen, als ob es unser Haus wäre. Also beschlossen wir, die Party im »Spielezimmer« zu feiern, in dem es zwar keine Spiele, aber einen tollen Teppich gibt.
    Als ich mich als Patricks Secret Santa zu erkennen gab, lachten alle, weil sie es schon wussten, nur Patrick tat so überrascht, wie er konnte, was sehr nett von ihm war. Dann waren alle auf mein letztes Geschenk gespannt, und ich sagte, es sei ein Gedicht, das mir vor langer Zeit Michael
gegeben hatte. Und ich habe es seitdem tausendmal gelesen. Ich weiß nicht, wer es geschrieben hat, ob es irgendwo in einem Buch steht oder wie alt der Autor ist. Aber ich weiß, dass ich ihn oder sie gerne kennenlernen würde. Ich möchte sicher sein, dass es ihm oder ihr gut geht.
    Jedenfalls baten mich alle, aufzustehen und das Gedicht vorzutragen. Und ich war überhaupt nicht schüchtern, weil wir ja versuchten, uns wie Erwachsene zu benehmen, und Brandy tranken. Mir war ganz warm davon. Mir ist immer noch ein wenig warm, aber ich muss Dir das einfach erzählen. Ich stand also auf und bat darum, mir zu sagen, von wem das Gedicht war, falls es jemand wusste. Dann las ich es vor.
    Als ich fertig war, waren alle ganz still. Eine traurige Stille. Aber das Wunderbare war, dass es überhaupt keine unangenehme Stille war. Es war eher etwas, das alle dazu brachte, einander anzusehen, etwas, das uns spüren ließ, dass der andere da war. Sam und Patrick sahen mich an. Und ich sah sie an. Und ich glaube, sie wussten es. Nichts Bestimmtes eigentlich – sie wussten es einfach. Und ich glaube, das ist alles, was man von einem Freund erwarten kann.
    Patrick legte dann die

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