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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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B-Seite meines Mixtapes ein und schenkte uns allen Brandy nach. Vermutlich sahen wir ein wenig lächerlich aus, wie wir da tranken, aber wir kamen uns nicht lächerlich vor, kein bisschen.
    Wir hörten den Songs zu, und Mary Elizabeth stand auf. Aber sie hatte kein Jackett für mich. Ja, es stellte sich heraus, dass sie überhaupt nicht mein Secret Santa war. Sie war der Secret Santa von dem anderen Mädchen mit Tattoo
und Bauchnabelpiercing, das Alice heißt. Mary Elizabeth schenkte Alice einen schwarzen Nagellack, auf den Alice schon länger ein Auge geworfen hatte. Und Alice freute sich sehr darüber. Ich saß da und sah mich um. Hielt nach dem Jackett Ausschau. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wer es haben könnte.
    Als Nächstes stand Sam auf. Sie schenkte Bob eine handgeschnitzte indianische Marihuanapfeife, was mir völlig angemessen erschien.
    Und so ging es weiter: Geschenke und Umarmungen. Und schließlich war keiner mehr übrig außer Patrick. Und Patrick stand auf und ging in die Küche.
    »Will irgendwer Chips?«
    Alle wollten Chips. Und Patrick kam mit drei Rollen Pringles und einem Jackett zurück. Und ging direkt auf mich zu. Und sagte, dass alle großen Schriftsteller Anzüge getragen hätten.
    Also zog ich das Jackett an, auch wenn ich der Meinung war, dass ich es nicht wirklich verdiente, weil ich ja nur diese Aufsätze für Bill schreibe, aber es war trotzdem ein schönes Geschenk, und alle klatschten auch. Sam und Patrick fanden beide, dass ich gut darin aussah. Mary Elizabeth lächelte. Ich glaube, es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich das Gefühl hatte, »gut« auszusehen. Weißt Du, was ich meine? Dieses wunderbare Gefühl, wenn man in den Spiegel schaut, und zum ersten Mal im Leben liegt das Haar so, wie es sein soll. Eigentlich sollten wir ja nicht so viel Wert auf Gewicht, auf Muskeln oder auf den Haarschnitt legen, aber wenn das alles einmal passt, ist es einfach schön.

    Der Rest des Abends war etwas ganz Besonderes. Weil einige von uns mit ihren Familien über Weihnachten nach Florida oder Indiana oder sonstwohin fuhren, schenkten wir allen etwas, egal, ob Secret Santa oder nicht.
    Bob schenkte Patrick drei Gramm Gras mit einer Weihnachtskarte. Er hatte es sogar eingepackt. Mary Elizabeth schenkte Sam ein Paar Ohrringe. Alice auch. Und Sam schenkte den beiden ebenfalls Ohrringe. Ich glaube, das ist so eine Mädchensache. Ich gebe zu, ich war ein wenig traurig, denn außer Sam und Patrick schenkte mir niemand etwas. Ich bin wohl noch nicht so gut mit allen befreundet, also ist das schon in Ordnung. Ein wenig traurig war ich aber trotzdem.
    Schließlich war ich dran. Ich schenkte Bob eine dieser Seifenblasen-Dosen, weil es meiner Meinung nach einfach zu ihm passte. Und irgendwie lag ich damit richtig.
    »Mann, das ist wirklich zu viel«, war alles, was er sagte. Den Rest des Abends verbrachte er damit, Seifenblasen an die Decke zu pusten.
    Alice schenkte ich ein Buch von Anne Rice, weil sie immer von dieser Autorin redete. Und sie sah mich an, als würde sie das gar nicht glauben – dass ich wusste, wie sehr sie Anne Rice mochte. Vermutlich merkt sie gar nicht, wie viel sie redet und wie gut ich zuhöre. Jedenfalls hat sie sich trotzdem bedankt.
    Dann war Mary Elizabeth dran. Ich schenkte ihr vierzig Dollar in einer Karte. Auf der Karte stand schlicht: »Damit Punk Rocky nächstes Mal in Farbe erscheint.« Da hat sie mich komisch angesehen. Alle haben mich komisch angesehen, außer Sam und Patrick. Ich glaube, die meisten von
ihnen haben sich geschämt, weil sie nichts für mich mitgebracht hatten. Sie brauchten sich aber nicht zu schämen, weil ich nicht finde, dass es darum geht. Nach einer Weile lächelte Mary Elizabeth und bedankte sich und hörte auf, mich komisch anzusehen.
    Als Letzte kam Sam. Ich hatte zuvor lange über ihr Geschenk nachgedacht. Ja, ich glaube, ich habe über ihr Geschenk nachgedacht, seit ich sie das erste Mal richtig gesehen habe. Nicht getroffen, sondern gesehen, wenn Du weißt, was ich meine. Dem Geschenk war eine Karte beigelegt.
    Auf der Karte erklärte ich Sam, dass ihr Geschenk ursprünglich mal ein Geschenk von Tante Helen für mich war. Eine Single. »Something« von den Beatles. Als ich klein war und über Erwachsenendinge nachdachte, habe ich das Lied ständig gehört. Ich bin zu meinem Schlafzimmerfenster gegangen, habe meine Spiegelung in der Scheibe und die Bäume dahinter angestarrt und mir dieses Lied angehört. Und damals habe ich

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