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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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meine Führerscheinprüfung, und so werde ich gut beschäftigt sein, bis Sam und Patrick wieder da sind.
    Heute Abend habe ich mit meiner Schwester ferngesehen, doch sie wollte die Weihnachtsspecials nicht sehen, also bin ich nach oben gegangen und habe gelesen.

    Bill hat mir für die Ferien ein neues Buch gegeben. »Der Fänger im Roggen«. Das war Bills Lieblingsbuch, als er in meinem Alter war. Er meint, es ist die Art von Buch, die zu einem Teil von einem werden.
    Die ersten zwanzig Seiten habe ich schon gelesen. Ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll, aber es passt jedenfalls zur Jahreszeit. Ich hoffe, Sam und Patrick melden sich an meinem Geburtstag. Dann würde es mir schon viel besser gehen.
     
    Alles Liebe,
Charlie
    25. Dezember 1991
    Lieber Freund,
    ich sitze in Dads altem Kinderzimmer in Ohio. Der Rest der Familie ist unten. Es geht mir nicht besonders gut. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber allmählich kriege ich es mit der Angst zu tun. Ich wünschte, wir würden heute Abend zurück nach Hause fahren, aber wir übernachten immer hier, und ich will meiner Mutter nichts sagen, denn sie würde sich nur Sorgen machen. Ich hätte es ja Sam und Patrick erzählt, doch sie haben gestern nicht angerufen. Und heute Morgen nach dem Geschenkeaufmachen sind wir losgefahren. Vielleicht haben sie heute Nachmittag angerufen – ich hoffe es nicht, denn ich war ja nicht da. Ich
hoffe, es ist okay, dass ich Dir das alles erzähle. Ich weiß nicht, was ich sonst tun soll. Ich werde immer traurig, wenn das mit mir passiert, und ich wünschte, Michael wäre hier. Und ich wünschte, Tante Helen wäre hier. Ich vermisse Tante Helen sehr. Bills Buch zu lesen hilft mir auch nicht. Ich weiß nicht, ich denke einfach zu schnell, viel zu schnell. So wie heute Abend.
    Wir haben uns Ist das Leben nicht schön? angesehen, ein wirklich toller Film, aber ich fragte mich die ganze Zeit über, warum eigentlich nicht Onkel Billy im Mittelpunkt steht. George Bailey ist ein wichtiger Mann in seiner Stadt. Dank ihm haben es eine Menge Leute aus den Slums geschafft. Nach dem Tod seines Vaters ist er der Einzige, der die Stadt retten kann, und er tut es. Eigentlich will er ja Abenteuer in der großen, weiten Welt erleben, doch er bleibt zu Hause und opfert seine Träume dem Wohl der Gemeinschaft. Das macht ihn sehr traurig, und er will sich umbringen. Er will sterben, sodass seine Familie das Geld aus seiner Lebensversicherung erhält. Da steigt ein Engel herab und zeigt George Bailey, wie das Leben aussähe, wenn er nie geboren worden wäre. Wie seine Stadt gelitten hätte. Und seine Frau eine »alte Jungfer« geworden wäre. Und meine Schwester machte dieses Jahr nicht mal eine Bemerkung darüber, wie altmodisch sie das fand. Sonst sagt sie immer, dass Mary doch für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommt, und nur weil sie nicht verheiratet ist, heißt das noch lange nicht, dass sie nutzlos wäre. Dieses Jahr sagte sie das nicht. Keine Ahnung, warum. Vielleicht wegen ihrem heimlichen Freund. Oder vielleicht wegen dem, was im Auto auf dem Weg hierher passiert ist.
Jedenfalls wollte ich, dass Onkel Billy im Mittelpunkt steht, weil er trinkt und fett ist und das ganze Geld verloren hat. Ich wollte, dass der Engel herabsteigt und uns zeigt, warum auch Onkel Billys Leben einen Sinn hat. Dann würde es mir etwas besser gehen, glaube ich.
    Es fing gestern an, zu Hause. Ich mag meinen Geburtstag nicht – überhaupt nicht. Ich bin mit meiner Mutter und meiner Schwester einkaufen gegangen, und meine Mutter hatte schlechte Laune wegen der Parkplätze und der Warteschlangen. Und meine Schwester hatte schlechte Laune, weil sie ihrem heimlichen Freund kein Geschenk kaufen konnte, ohne dass Mom es mitbekam. Sie würde also später noch mal los müssen. Und mir ging es komisch. Wirklich komisch, denn wie ich so durch die Läden ging, hatte ich keine Ahnung, über was für ein Geschenk sich mein Vater freuen würde. Ich wusste, über was sich Sam oder Patrick freuen würden, aber ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich meinem eigenen Vater schenken sollte. Mein Bruder mag Poster von Mädchen und Bierdosen. Meine Schwester mag Friseurgutscheine. Meine Mutter mag alte Filme und Pflanzen. Dad mag nur Golf, aber das ist kein Wintersport, außer in Florida, und da wohnen wir nicht. Er spielt auch nicht mehr Baseball, ja, er will nicht mal mehr daran erinnert werden, außer er erzählt gerade selbst Geschichten von damals. Ich wollte

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