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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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… Die Kälte … Der Winter … »Herbstblätter« … Du darfst es niemandem erzählen … Du Perversling … Sam und Craig … Sam … Weihnachten … Schreibmaschine … Geschenk … Tante Helen … Und die Bäume bewegten sich immer noch … Sie
hörten einfach nicht auf, sich zu bewegen … Also legte ich mich hin und machte einen Engel in den Schnee.
    Als die Polizisten mich fanden, war mein Gesicht ganz blau, und ich war eingeschlafen.
    Ich zitterte immer noch, als Mom und Dad mich von der Notaufnahme nach Hause brachten. Niemand bekam irgendwelche Schwierigkeiten, weil mir so etwas früher schon passiert war, als ich noch ein Kind und in Behandlung war. Damals bin ich einfach weggelaufen und irgendwo eingeschlafen. Jetzt wusste jeder, dass ich auf einer Party war, aber niemand, selbst meine Schwester nicht, glaubte, dass es damit etwas zu tun hatte. Und das war gut, weil ich nicht wollte, dass Sam oder Patrick oder Bob oder sonst wer wegen mir Schwierigkeiten bekam. Vor allem aber wollte ich nicht Moms Gesicht sehen, wenn sie die Wahrheit erfuhr, und Dads Gesicht schon gar nicht.
    Und so sagte ich nichts.
    Ich hielt einfach still und sah mich um. Und mir fielen alle möglichen Sachen auf. Die Punkte an der Decke über mir zum Beispiel. Oder dass die Wolldecke, die man mir umgelegt hatte, ganz rau war. Oder dass das Gesicht des Arztes wie aus Gummi wirkte. Oder wie mir sein Flüstern in den Ohren dröhnte, als er sagte, ich sollte vielleicht wieder zu einem Psychiater gehen. Es war das erste Mal, dass ein Arzt das meinen Eltern in meiner Gegenwart sagte. Und sein Kittel war so weiß. Und ich war so müde.
    Und alles, woran ich dann denken konnte, war, dass wir wegen mir das Footballspiel meines Bruders versäumt hatten, und ich hoffte so sehr, dass meine Schwester daran gedacht hatte, es aufzunehmen.

    Zum Glück hatte sie das.
    Schließlich waren wir wieder zu Hause, und Mom machte mir einen Tee, und Dad fragte mich, ob ich mich hinsetzen und mir das Spiel ansehen wolle, und ich sagte Ja. Mein Bruder spielte ein wirklich großartiges Spiel, doch diesmal jubelte niemand so richtig. Immer wieder sahen sie mich an. Und Mom sagte jede Menge aufmunternder Dinge, etwa dass ich mich dieses Schuljahr so gut geschlagen hätte und dass mir der Arzt vielleicht helfen könne, alles wieder in den Griff zu kriegen. Wenn meine Mutter Optimismus ausstrahlen will, kann sie gleichzeitig reden und zuhören. Und mein Vater gab mir andauernd »freundschaftliche Klapse«. Freundschaftliche Klapse sind kleine, aufmunternde Schläge, die man jemandem auf Knie, Schultern und Arme gibt. Und meine Schwester sagte, sie könne mir mit meinem Haar helfen. Echt komisch, wie mir alle so viel Aufmerksamkeit widmeten.
    »Was stimmt denn mit meinem Haar nicht?«
    Meine Schwester runzelte die Stirn. Ich griff nach meinem Haar und stellte fest, dass ziemlich viel davon weg war. Ich weiß ehrlich nicht mehr, wie es dazu gekommen war, aber so, wie es aussah, musste ich mir eine Schere geschnappt und planlos drauflosgeschnitten haben. Überall auf meinem Kopf fehlten große Büschel. Auf der Party hatte ich es vermieden, mich im Spiegel anzusehen, weil sich mein Gesicht irgendwie ganz anders angefühlt hatte, und das hatte mir Angst eingejagt. Sonst hätte ich es wohl eher bemerkt.
    Jedenfalls half mir meine Schwester, es in etwa auf die gleiche Länge zu stutzen, und ich hatte wirklich Glück,
weil alle in der Schule den neuen Schnitt ziemlich cool fanden, auch Patrick und Sam.
    »Schick« war der Ausdruck, den Patrick verwendete.
    Trotzdem habe ich beschlossen, niemals wieder LSD zu nehmen.
     
    Alles Liebe,
Charlie
    14. Januar 1992
    Lieber Freund,
    ich komme mir wie ein ziemlicher Schwindler vor, weil ich versuche, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen, und niemand weiß irgendetwas davon. Es fällt mir schwer, so wie früher einfach in meinem Zimmer zu sitzen und zu lesen. Es fällt mir sogar schwer, mit meinem Bruder zu telefonieren. Sein Team hat den dritten Platz belegt, und niemand hat ihm gesagt, dass wir die Liveübertragung wegen mir verpasst hatten.
    Das Ganze machte mir allmählich Angst, also bin ich zur Bücherei gegangen und habe mir ein Buch ausgeliehen. Immer wieder bewegten sich Dinge um mich herum, und alle Geräusche waren dumpf und hohl. Und ich konnte keine zwei Gedanken aneinanderhängen. In dem Buch steht, dass manche Menschen LSD nehmen und nie wieder richtig davon runterkommen. Und dass die Droge einen
bestimmten

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