Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
Vom Netzwerk:
wie ein Wasserfall zu reden – dass wir im Kino waren und dass mir meine Schwester das Fahren auf dem Highway
beigebracht hat und dass wir bei McDonald’s waren und dass …
    »Bei McDonald’s? Wann?«
    »Eure Mutter hat nämlich Rippchen gemacht.«
    Mein Vater las gerade Zeitung, und während ich weiterredete, ging meine Schwester zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er sah nicht auf.
    »Keine Sorge, wir sind vor dem Kino zu McDonald’s, und das ist schon eine Weile her.«
    »Was habt ihr euch denn angesehen?«
    Darauf fiel mir nichts ein. Ich stand mit offenem Mund da, aber meine Schwester ließ gerade noch rechtzeitig den Titel eines Films fallen, und dann küsste sie auch meine Mutter auf die Wange. Ich hatte noch nie von dem Film gehört.
    »War er gut?«
    »Äh … äh …«, stammelte ich.
    »Er war ganz okay«, sagte meine Schwester ruhig. »Hey, die Rippchen riechen toll.«
    »Genau«, sagte ich, und da fiel mir auch etwas ein, um das Thema zu wechseln. »Hey, Dad, ist heute Abend nicht das Hockeyspiel?«
    »Ja, aber du darfst es nur mit ansehen, wenn du mir nicht wieder Löcher in den Bauch fragst.«
    »Okay. Aber kann ich dich jetzt etwas fragen, vor dem Spiel?«
    »Weiß ich nicht. Kannst du’s denn?«
    »Darf ich?«, verbesserte ich mich.
    Er räusperte sich. »Nur zu.«
    »Wie nennen die Spieler den Hockeypuck nochmal?«

    »Keks. Sie sagen Keks dazu.«
    »Klasse. Danke.«
    Von da an stellten meine Eltern keine Fragen mehr, was den heutigen Tag anging. Mom sagte nur, wie schön sie es fand, dass meine Schwester und ich mehr Zeit miteinander verbrachten.
    Später dann, nachdem Mom und Dad schlafen gegangen waren, ging ich runter zum Auto und holte das Kissen und die Decke aus dem Kofferraum und brachte beides meiner Schwester aufs Zimmer. Sie war ganz schön müde. Und sie sprach ganz leise. Sie dankte mir für alles, was ich heute für sie getan hatte. Sie sagte, ich hätte sie nicht im Stich gelassen. Und sie sagte, es solle unser kleines Geheimnis bleiben, weil sie nämlich beschlossen habe, ihrem Exfreund zu sagen, dass die Schwangerschaft »falscher Alarm« gewesen sei. Ich glaube, sie vertraut ihm einfach nicht mehr.
    Und dann, als ich das Licht in ihrem Zimmer löschte und die Tür öffnete, flüsterte sie:
    »Ich will, dass du mit dem Rauchen aufhörst, okay?«
»Okay.«
»Ich habe dich nämlich wirklich lieb, Charlie.«
»Ich habe dich auch lieb.«
»Ich meine es ernst.«
»Ich auch.«
»Okay. Dann gute Nacht.«
»Gute Nacht.«
    Dann schloss ich die Tür.
    Mir war nicht nach Lesen, also ging ich runter und sah mir einen halbstündigen Werbespot im Fernsehen an, der
ein Fitnessgerät anpries. Sie blendeten immer wieder eine kostenlose Telefonnummer ein, und schließlich ging ich zum Telefon und wählte die Nummer. Die Frau am anderen Ende der Leitung hieß Michelle, und ich sagte Michelle, dass ich noch minderjährig sei und auch überhaupt kein Fitnessgerät bräuchte, aber hoffte, dass sie einen schönen Abend hatte.
    Da legte Michelle auf. Und es machte mir überhaupt nichts aus.
     
    Alles Liebe,
Charlie
    7. März 1992
    Lieber Freund,
    Mädchen sind seltsam. Ich meine das nicht abwertend. Ich kann es nur nicht anders beschreiben.
    Ich hatte jetzt mein zweites Date mit Mary Elizabeth. Es lief ziemlich ähnlich wie das erste, nur dass wir bequemere Sachen anhatten. Es war wieder Mary Elizabeth, die mich gefragt hatte, und das ist wohl okay, aber irgendwann werde ich das mal übernehmen müssen, denn ich kann mich ja nicht immer darauf verlassen, dass man mich fragt. Außerdem habe ich, wenn ich frage, die Garantie, mit dem Mädchen meiner Wahl auszugehen. Das heißt, wenn sie Ja sagt. Es ist wirklich kompliziert.

    Immerhin saß ich diesmal am Steuer. Tags zuvor beim Abendessen hatte ich meinen Vater gefragt, ob ich sein Auto haben könnte.
    »Für was denn?« Dad entwickelte einen ziemlichen Beschützerinstinkt, wenn es um sein Auto ging.
    »Charlie hat eine Freundin«, sagte meine Schwester.
    »Sie ist nicht meine Freundin«, sagte ich.
    »Wer ist das Mädchen?«, fragte Dad.
    »Was ist los?«, fragte Mom aus der Küche.
    »Charlie will sich den Wagen leihen«, sagte Dad.
    »Für was denn?«, fragte Mom.
    »Das versuche ich ja gerade, herauszufinden«, rief Dad.
    »Kein Grund, sich gleich aufzuregen«, sagte Mom.
    »Tut mir leid«, sagte Dad, obwohl es ihm nicht leidtat. Dann wandte er sich wieder mir zu. »Also, erzähl mir von dem Mädchen.«
    Also erzählte ich ihm von Mary

Weitere Kostenlose Bücher