Das Alte Aegypten
ägyptischen Prinzen, der wieder zum Leben erwacht, die Zuschauer. Der Name des Untoten:Imhotep. Nicht umsonst wählten die Drehbuchautoren gerade diesen Namen, dennschon in der Antike war der oberste Baumeister und Ratgeber des Pharaos Djoser (2667-2648) so populär, dass er zum Gott erhoben wurde. Er gilt als erster bekannter Architektder Geschichte.
Der historische Imhotep
Über seine Herkunft existieren nur Vermutungen. Die Tatsache, dass sein Name auf dem Sockel einer Statue König Djosers zu lesen ist,weist nach Ansicht einiger Forscher darauf hin, dass er mit diesem verwandt gewesen seinmuss. Imhotep, sein Name bedeutet „der in Frieden kommt“, leitete die Bauarbeiten an derGrabanlage für König Djoser in Sakkara mitder ersten Pyramide der Architekturgeschichte. Dies gelang nur durch eine Innovation: Das Bauen mit geglättetem, behauenem Stein. Mit ihm ließen sich bekannte Bauformen, die bisher mit vergänglichen Materialien wie Lehmziegelund Holz ausgeführt wurden, ins Monumentale steigern und für die Ewigkeit haltbarmachen. Den hierfür nötigen, immensen Auf wandan Arbeitskräften deckte er mit Bauern,die in der Zeit, wenn der Nil über die Ufer trat und ein Arbeiten auf den Feldern unmöglich war, auf die Großbaustelle abkommandiertwurden. Eine Idee, die Furore machte. Imhotep, der auch Hohepriester des Gottes Ptah inMemphis und des Re in Heliopolis war, starb einige Jahre nach dem Tod seines Dienstherrn.Sein Grab wird in der Nähe der durch ihn erbauten Pyramide vermutet, es wurde bisherjedoch noch nicht entdeckt.
Der legendäre Imhotep
Manetho, im 3. Jh. v. Chr. Verfasser einer ägyptischen Geschichte, schreibt Imhotep überragende Fähigkeiten auch auf dem Gebiet derMedizin zu und spricht von ihm als Verfasser der ältesten, jedoch nicht erhaltenen Weisheitslehre.Als einflussreicher Berater des Pharaos wurde er zu einer Art Schutzherr fü alleSchreiber, die Beamten des alten Ägypten. Für sie war es Brauch, ihm, vor Beginn ihrer Arbeit,einen Tropfen aus dem Wasserbehälter ihres Schreibzeugs zu weihen. Er galt ebenso als herausragenderArzt. Als Sohn des Gottes Ptah wurde er in Memphis und Theben als Gott derMedizin verehrt. Die Griechen setzten ihn ihrem Gott der Heilkunst, Asklepios, gleich. Daneben wurden ihm zahlreiche Erfindungen,wie die der Hieroglyphen, des Papyrus oder der Entnahme der Organe zur besseren Haltbarkeitvon Mumien, nachgesagt.
Djoser
Mit Chasechemui (um 2686), dem letzten Herrscher der 2. Dynastie, endet für die Ägyptologen die frühdynastische Zeit. Die Königs würde wurdedurch Nimaathap, wahrscheinlich seine Tochter, an deren Sohn, Djoser, vererbt, der damit an zweiter Stelle der neuen, der 3. Dynastie (2686-2613) steht, mit der das Alte Reich beginnt. Die älteste erhaltene lebensgroße Figur, eine Sitzstatue aus Kalkstein, stellt ihn dar. Die für den König errichtete Grabanlage in Sakkara ist in Teilen vermutlicheine für die Ewigkeit aus Stein errichtete Kopie seines irdischen Palastes. Das Areal von544 x 277 m wurde von einer 10 m hohen, weißen Kalksteinmauer umgeben. In ihm befindet sichne ben Tempel und Festhof vor allem die sechsstufige, etwa 60 m hohe Pyramide des Pharaos. Sein Grab, das nicht in, sondern unter der Pyramide angelegt wurde, ist Grabräubern zum Opfer gefallen. Während seiner Regierungszeit (2667-2648) wurde die Verwaltung des Landes neu geordnet, das Staatsgebiet in Gaue eingeteilt
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Imhotep, in dem eine spätere Überliefer ungauch den Sohn des Baumeisters Khanofer sieht,wird hier in einem geöffneten Papyrus lesend gezeigt. Solche Bronzefiguren des vergöttlichten Architekten waren in der Spätzeit weit verbreitet
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(c) Interfoto, München
Stein gewordener Glaube
Architektur
Verfallene Paläste, grandiose Tempel, Arenen und Theater, Gerichtsgebäude und sogar Kaufhäuser – die ganze Vielfalt der antiken Architektur bekommt geboten, wer Rom besucht. Wer jedoch das Land am Nil bereist, stellt fest, dass sich fast alles, was uns 3000 Jahre Geschichte hinterlassen haben, dem religiösen Bereich zuzuordnen ist. Die Erklärung ist leicht: Ägypter benutzten nur für solche Bauten ein dauerhaftes Material, die ihnen von Bedeutung waren. Häuser und Paläste gehörten offenbar nicht dazu, sie wurden aus Lehmziegeln errichtet, die bis auf wenige Ausnahmen längst zerfallen sind.
Material und Bautechnik
Die Steine fand man an den Rändern des Niltals, vor allem zwischen Kairo und Edfu. Die Vorbearbeitung des meist mit Meißeln gebrochenen
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